Laptop, Strom, Internet – viel mehr brauchen viele Menschen in digitalen Berufen nicht, um ihrer Arbeit nachzugehen. Die Coronakrise hat zudem deutlich gemacht, dass auch viele Arbeitgeber durchaus in der Lage sind, ihre Mitarbeiter im Homeoffice zu dirigieren – Videokonferenzlösungen wie Zoom oder Teams sei Dank. Warum also gerade in den trüben Herbstmonaten das Homeoffice nicht gegen einen Arbeitsplatz unter Palmen am Strand eintauschen?
Anreizprogramme für digitale Nomaden
Die Entscheidung für das Reiseparadies als Arbeitsplatz wollen mehrere karibische Inseln digitalen Nomaden jetzt mit entsprechenden Anreizprogrammen erleichtern. Wie orf.at berichtet, können sich Interessierte etwa auf der für ihre Korallenriffe bekannten Karibikinsel Anguilla für ein Arbeitsvisum im Zeitraum zwischen drei Monaten und einem Jahr bewerben. Kostenpunkt: ab 1.000 US-Dollar für eine Person für drei Monate. Bewerber aus Ländern mit geringen Covid-19-Fallzahlen werden bevorzugt.
Aruba bietet digitalen Nomaden das sogenannte „One-Happy-Workation“-Programm. Damit soll es möglich sein, bis zu 90 Tage auf der Insel zu leben und zu arbeiten. Außerdem sind Sondertarife für Hotels und Resorts integriert, in denen es kostenloses WLAN und All-Inclusive-Versorgung gibt. Das Programm richtet sich allerdings speziell an US-Bürger. Zudem muss eine Tätigkeit bei einem ausländischen Unternehmen oder eine Selbstständigkeit nachgewiesen werden.
Willkommensmarke für 1 Jahr Barbados
Barbados hat schon im Juli eine sogenannte Willkommensmarke angekündigt, die es ausländischen Erwerbstätigen ermöglichen soll, für ein Jahr ihr Homeoffice an den Strand zu verlegen. Neben einem Beschäftigungsnachweis ist auch eine Einkommenserklärung über mindestens 50.000 Dollar jährlich notwendig, um sich für das Barbados-Jahr bewerben zu können. Zusätzlich müssen 2.000 Dollar für Einzelpersonen oder 3.000 Dollar pro Familie bezahlt werden. Auch ein negativer Coronatest ist Pflicht. Dafür muss in Barbados keine Einkommensteuer berappt werden.
Wer es weniger exotisch und näher an Deutschland mag, kann auf auf ähnliche Programme von Ländern wie Georgien, Kroatien oder den baltischen Staaten zurückgreifen. In Georgien etwa können digitale Nomaden nach dem Programm „Remotely from Georgia“ 360 Tage lang ohne Visum leben und arbeiten – sie müssen allerdings ein monatliches Gehalt von mindestens 2.000 Dollar nachweisen. Zudem ist nach der Einreise eine zwölftägige Quarantäne in einem Hotel – auf eigene Kosten – Pflicht.
- Der softe Einstieg ins digitale Nomadentum: So kann es auch gehen
- „Und wo wohnst du?“ – Unterkünfte für digitale Nomaden
- Corona und Coworking: Was das für digitale Nomaden bedeutet