Solana ist angetreten mit einem hohen Anspruch: Es will skalierbarer sein als Ethereum und Bitcoin. Es will niedrige Transaktionsgebühren sichern und es will eine beachtliche Performance zeigen. Mit anderen Worten: Solana will die Blockchain #1 unter allen Aspekten sein.
2022: Jahr der Solana-Ausfälle
Und – konzeptionell betrachtet – könnte sie das auch sein. Wenn sie nicht schon daran scheitern würde, zuverlässig online zu bleiben. Das schadet dem Vertrauen in das Projekt massiv.
Allein im Jahr 2022 verzeichnete die Solana-Chain vier massive Ausfälle – zuletzt am Wochenende des 30. Septembers. Dabei bedurfte es eines findigen Solana-Validators, um überhaupt den Fehler zu identifizieren.
Der erwies sich zwar als vergleichsweise trivial, zieht aber zwangsläufig die Frage nach sich, wie ein System so konfiguriert sein kann, dass ein trivialer Fehler es komplett lahmlegt.
Benannter Solana-Validator hatte nach einem bereits stundenlang andauernden Ausfalle des Netzwerks demnach festgestellt, dass ein falsch konfigurierter Knoten eine nicht wiederherstellbare Partition im Netzwerk verursacht hatte.
Erstaunlicher „Fehler“ bringt Blockchain zum Stehen
Dabei soll es sich um einen Fehler eines anderen Validators handeln. Der habe zwei identische Knoten laufen gehabt. Das habe dazu geführt, dass, wenn ebendieser Validator an der Reihe war, einen Block zu produzieren, beide seiner Knoten einen Block produzierten – aber für denselben Slot.
Das fiel nicht allen aus. Manche Validatoren sahen demnach einen einzigen Block, andere sahen andere Blöcke. Letztlich war eine Einigung darauf, welcher der richtige war, nicht mehr möglich.
Das Solana-Netzwerk konnte den Fehler nicht behandeln und fiel daraufhin komplett aus. Es konnten keinerlei Transaktionen mehr bearbeitet werden. Der Haken an der Sache: Eigentlich sollten Fehler wie dieser von der Solana-Codebasis korrekt behandelt werden können.
Anlegende nicht amüsiert
Das war hier nicht der Fall. Das Entwickelndenteam stuft den Vorgang daher als „Unfall“ ein. Nicht völlig von der Hand zu weisen, scheint indes auch Sabotage. In jedem Fall – Solana hat ganz offensichtlich keine hinreichenden Sicherheitsfunktionen, um solche Vorgänge zu verhindern.
Nachvollziehbarerweise führte das neuerliche Problem zu einem neuerlichen Kursverlust des SOL-Tokens. Damit ist Solana in diesem Jahr um über 80 Prozent abgestürzt. Allein der allgemeine Kryptowinter hat dafür gesorgt, dass sich Solana trotzdem noch in den Top 10 der wertvollsten Kryptowährungen der Welt halten kann.