Es war ein ungeplanter Auftritt in der Multifunktionsarena Chase Center in San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien, der Elon Musk noch eine Weile in Erinnerung bleiben dürfte. Der seinerseits nicht unumstrittene Komiker Dave Chappelle hatte ihn am Ende der Show auf die Bühne geholt.
Macht ein bisschen Lärm, ruft Chappelle. Das klappt.
„Macht mal ein bisschen Lärm für den reichsten Mann der Welt“, hatte Chappelle die nahezu ausgebuchte Arena aufgefordert. Das taten die rund 18.000 Besucherinnen und Besucher dann auch, aber nicht so, wie Chappelle und Musk es erwartet haben dürften.
Während sich das Publikum zunächst eher indifferent verhielt, wurden Buhrufe laut, als Musk dem Publikum zuwinkte und beide Hände hob. Chappelle mutmaßte daraufhin, es könnten wohl einige der Leute, die Musk kürzlich bei Twitter gefeuert hatte, im Publikum sitzen.
Als sich ein anhaltendes Buh-Konzert entwickelte, versuchte Chappelle den Druck mit der Bemerkung, die meisten derer, die nun buhen, hätten wohl „fürchterliche Sitze“, zu mindern. Das fruchtete ebensowenig.
Chappelle wurde zunehmend ärgerlich, bemühte sich aber weiter um einen witzigen Unterton, während Musk unsicher blieb und sogar fragte: „Was soll ich jetzt sagen?“ Schlussendlich meinte Chappelle, Musk könne das Gebuhe letztlich egal sein. Er soll sich einfach denken: „Scheiß auf die Erde, ich haue sowieso ab. Ich fliege zum Mars.“ Mit jedem Einwurf Chappelles verstärkte sich das Buhen des Publikums.
Chappelle und Musk wissen, wie es ist, wenn die Kritik zur steifen Brise wird
Dass Musk immer wieder Auslöser von Kontroversen war und ist, dürfte sich mittlerweile weltweit herumgesprochen haben. Auch Chappelle gilt nicht als unumstritten.
Der 49-jährige Comedian, der besonders durch das Kultformat „Saturday Night Live“ bekannt wurde, hatte ebenfalls kein uneingeschränkt gutes Jahr. Wegen etlicher Witze aus seinem Netflix-Comedy-Special „The Closer“ war er als transphobisch kritisiert worden.
Chappelle hat sich über die Kritik beschwert und sie als Ausdruck einer Cancel-Culture abgetan. Musk erfährt besonders seit seiner Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter massive Kritik. Zuletzt sah auch er sich dem Vorwurf, sich über die Belange von Transgender-Personen lustig zu machen, ausgesetzt.
Am Wochenende hatte er getwittert: „meine Pronomen sind Prosecute/Fauci“. Damit rief er indirekt zur Strafverfolgung des obersten Epidemiologen der USA, Anthony Fauci, auf. Ebenso kündigte er an, handfeste Enthüllungen zum Coronaregime der letzten drei Jahre im Rahmen der sogenannten Twitter-Files öffentlich machen zu wollen.
Direkte Rückkoppelung nennt man so etwas. Kann nur gut sein.