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Ratgeber

Wie du generative KI im IT-Management einsetzen kannst – und wie besser nicht

Wie können ChatGPT und Co. bei der IT-Arbeit helfen und was sollten ITler:innen lieber meiden? Unser Gastautor hat ein paar Tipps, die dabei helfen, KI sicher und effektiv zu nutzen.

Von André Schindler
5 Min.
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KI kann auch bei der IT-Arbeit helfen. (Foto: Shutterstock/Dragon Images)

Italien verbot ChatGPT bis vor Kurzem komplett, Samsung bannt den KI-Chatbot von den Geräten seiner Mitarbeitenden und auch in Deutschland zeigen sich Datenschützer:innen besorgt. Dabei kann generative künstliche Intelligenz Vorteile für viele Arbeitsumfelder mit sich bringen – darunter auch das IT-Management.

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Welche Aufgaben können IT-Manager:innen mithilfe von KI vereinfachen? Wie können sie dabei Datenschutz und Compliance genügen?

Wie kann generative KI IT-Manager:innen helfen?

Werden wir alle bald durch ChatGPT arbeitslos? Wahrscheinlich nicht. Halten wir uns daher zunächst ein Mantra vor Augen: KI erledigt meine Arbeit nicht für mich – aber sie unterstützt mich bei einigen meiner Aufgaben. Die Expertise für die Aufgaben sollte schon bei dem:der User:in vorhanden sein, denn eine KI hat keine Qualitätskontrolle. Sie sollte als Timesaver benutzt werden, der Aufgaben verkürzt und somit mehr Zeit für anspruchsvollere Tasks lässt.

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Zu den Aufgaben im IT-Management, bei denen KI-Tools hilfreich sein können, zählen unter anderem:

  • Programmierung: Vermutlich der bekannteste Use-Case für generative KI, der sich am weitesten herumgesprochen hat. Skripte, um Aufgaben zu automatisieren oder Fehler im System zu ermitteln, erstellen Tools wie ChatGPT oder GitHub Copilot in kürzester Zeit.
  • First-Level-Support: Gerade bei Routineproblemen im First-Level-Support ist ChatGPT häufig in der Lage, den Kontext und die Rahmenbedingungen eines Problems aus einer sprachlichen Beschreibung zu erkennen, die passenden Troubleshooting-Schritte vorzuschlagen und Rückfragen zu beantworten.
  • Planung: Welche Schritte sind nötig, um beispielsweise System X in Framework Y zu integrieren? Für viele Planungsaufgaben können Tools wie ChatGPT eine Übersicht über die einzelnen To-dos in einer sinnvollen Reihenfolge aufzählen und dich so intelligent beim Erstellen einer Checkliste zur Projektplanung unterstützen.
  • Dokumentation: Das Schreiben einer ausführlichen Dokumentation ist mit viel Arbeit verbunden. Einen Entwurf kann ChatGPT auf Basis einer formlosen Beschreibung in natürlicher Sprache bereits erstellen, um Zeit zu sparen.

Do: Geh strategisch an die Sache ran – und bleib dabei flexibel

Wie werden neue Tools in Unternehmen eingesetzt? Sicherlich nicht nach Lust und Laune – die Sache hat System. Bei generativen KI-Tools wie ChatGPT ist es nicht anders. Stell dir die folgenden Fragen:

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  • Bei welchen Prozessen kann das Tool helfen?
  • Was erhoffst du dir vom Tool?
  • In welchen Metriken würdest du den Erfolg des Tools messen?
  • Welche Risiken könnten auftreten?

Sprich dich mit den Teammitgliedern ab, die das Tool nutzen sollen, und einige dich mit ihnen auf eine einheitliche Strategie zur Nutzung. Lass aber dabei einiges an Freiraum – denn gerade bei Sprachmodellen wie ChatGPT sind nicht alle Use-Cases von Anfang an klar.

Ermutige dein Team daher auch, zu experimentieren. Wenn eine Teilaufgabe im Vorfeld nicht für KI-Unterstützung besprochen wurde, sich aber im Arbeitsalltag anbietet, ist das eine sehr gute Gelegenheit, einen potenziellen Use-Case auszuloten und die Erfahrung zu teilen. Das KI-Strategie­dokument ist als lebendes Dokument zu verstehen – denn man lernt nie aus.

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Don’t: Gib keine sensiblen Daten ein, ohne zu wissen, was du tust

ChatGPT ist am hilfreichsten, wenn ein Prompt (eine Eingabe) klaren Kontext und weitere Informationen enthält. Zwar kann es verlockend sein, den maximalen Kontext bei einer Schreib- oder Programmieraufgabe mitzuliefern, aber wer dabei nicht aufpasst, verletzt schnell mal den Datenschutz oder sogar eine Geheimhaltungsklausel – und stellt die sensiblen Daten zum Training und zur Auswertung durch die KI-Inhaber:innen zur Verfügung.

Teil einer zentralen KI-Richtlinie sollte also sein, alle Mitarbeitenden entsprechend zu schulen, keine persönlichen, geheimen oder anderweitig sensiblen Angaben in das Tool einzugeben. Außerdem verfügt ChatGPT seit einiger Zeit über einen offenbar DSGVO-konformen privaten Modus, der die Daten nach 30 Tagen löscht und nicht zum Trainingssatz hinzufügt. Das Gleiche gilt für Eingaben, die über die API erfolgen.

Do: Baue ein Center of Excellence für KI auf

Ein Center of Excellence (CoE) ist eine interne Einheit im Unternehmen, die sich auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisiert. Je nach Bedarf kann sie eine einzelne Person, ein paar Mitarbeitende oder sogar ein ganzes Team umfassen. Ein CoE für KI kann als Drehscheibe für Expertise, Best Practices, Forschung, Ressourcen und Hilfe für KI-Themen dienen.

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Das CoE hält sich zu den KI-Themen auf dem Laufenden, erforscht neue Wege, sie gewinnbringend zu nutzen, und kann bei Fragen und Unklarheiten zurate gezogen werden. Das hilft dabei, dass der KI-Einsatz stets im Rahmen der zuvor aufgestellten Richtlinien erfolgt.

Don’t: Nimm die Maschine nicht für bare Münze!

Hier zeigt sich wieder, wie wichtig es ist, die Aufgaben zu beherrschen, bei denen die KI helfen soll. Denn sogenannte Halluzinationen sind eines der größten und bekanntesten Probleme von Sprachmodellen wie ChatGPT, Bing oder Google Bard. Diese geben zwar verblüffend überzeugende Aussagen und authentisch wirkende Informationen aus, können dabei aber komplett falsch liegen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass diese KI-Modelle keine Informationen „wissen“ oder „verstehen“ – sie generieren Text stochastisch auf Basis ihrer Trainingsdaten. Es ist daher essenziell, ihre Ausgaben stets zu überprüfen und nicht blindlings auf sie zu vertrauen. Wie gesagt: Die künstliche Intelligenz ist eine Unterstützung und Ergänzung menschlicher Expertise und Urteilskraft, kein Ersatz dafür.

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Do: Sprich dich mit Expert:innen für Recht und Vertragliches ab

Fühlt sich dein:e Kund:in wohl dabei, dass KI-Tools für die Arbeit genutzt werden? Könnten Dispute zu Datenschutz und Urheberrecht eine ernste Bedrohung für die Zusammenarbeit werden? Fragen wie diese sollten so früh wie möglich geklärt werden. Hol dir rechtliche Beratung, um sicherzustellen, dass du auf der sicheren Seite bist und alle relevanten Gesetze und Vorschriften einhältst. Offene Kommunikation und eine klare Darstellung der Prozesse können dazu beitragen, Vertrauen zu schaffen und mögliche Bedenken zu zerstreuen.

Es kann außerdem hilfreich sein, die Nutzung von KI-Tools in Verträgen festzulegen und somit allen Stakeholder:innen eine klare Vorstellung davon zu geben, was zu erwarten ist und wie eventuelle Probleme oder Bedenken angegangen werden. Damit sicherst du dich ab und schaffst gleichzeitig einen transparenten Rahmen für den Einsatz der Tools.

Don’t: Vernachlässige nicht die Schulung deines Teams

Eine IT-Infrastruktur ist nur so gut, wie das Team, das sie verwaltet. Schule dein Team also nicht nur zur Einführung eines KI-Tools, sondern kontinuierlich und berufe dich dabei auf die weiteren Learnings. Welche Methoden haben sich im Rahmen der Experimente bewährt? Welche Sorgen äußern Kund:innen? Wie gehen wir mit den bekannten Limitierungen der KI um?

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Nutze diese Fragen als Grundlage für die Weiterbildung deines Teams. Denn nur so kann es effektiv auf Herausforderungen reagieren und das volle Potenzial der KI-Tools ausschöpfen. Außerdem ist es wichtig, ein offenes Ohr für die Bedenken und Vorschläge der Teammitglieder zu haben. Sie sind schließlich diejenigen, die täglich mit den Tools arbeiten und daher wertvolle Einblicke in deren Anwendung und mögliche Verbesserungen liefern können.

Fazit

Generative KI-Tools wie ChatGPT haben das Potenzial, die Arbeit in vielen Branchen zu vereinfachen – auch im IT-Management. Doch sie sind kein Ersatz für die Entscheidungsfähigkeit menschlicher Mitarbeiter:innen, und ihr effektiver und datenschutzkonformer Einsatz will gelernt sein. Eine effektive Strategie, ein gut verwaltetes Center of Excellence und ein Blick fürs Rechtliche sind die Mittel, um das Ziel zu erreichen: die gewinnbringende Zusammenarbeit von Mensch und Maschine.

Und nein, dieser Text wurde nicht von einer KI geschrieben. Aber sie hat geholfen!

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