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KI-geführte Partei will Sitz im dänischen Parlament erobern

In Dänemark versucht eine von einer KI geführte Partei ins Parlament einzuziehen – mit populären Forderungen wie einem bedingungslosen Grundeinkommen von 13.700 Euro im Monat. Dennoch stehen die Chancen für Det Syntetiske Parti eher schlecht.

2 Min.
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KI-Chatbot „Führer Lars“ steht Det Syntetiske Parti vor. (Symbolbild: Shutterstock)

Im Jahr 2017 ließ der russische Tech-Konzern Yandex bei den Präsidentschaftswahlen seine KI Alisa gegen Wladimir Putin antreten – mit bekanntem Ausgang. In Neuseeland ringt mit Sam der „erste virtuelle Politiker der Welt“ um Aufmerksamkeit. Was die Synthetische Partei (Det Syntetiske Parti, DSP) aus Dänemark plant, geht aber noch ein Stück weiter.

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KI-Chatbot „Führer Lars“: Populistische Themen

Denn diese Partei wird von dem KI-Chatbot „Führer Lars“ angeführt und soll bei den Parlamentswahlen im November antreten. Dabei soll die KI die Positionen der Randparteien übernehmen. Ziel ist auch, jene Wähler:innen zu repräsentieren, die bei Wahlen ihre Stimme nicht abgeben.

So fordert der Chatbot ein bedingungsloses Grundeinkommen von umgerechnet 13.700 Euro im Monat, was mehr als dem Doppelten des dänischen Durchschnittsverdiensts entspricht. Darüber hinaus soll die Regierung nach den Wünschen der KI einen gemeinsamen Internet- und IT-Sektor schaffen, der anderen öffentlichen Institutionen gleichgestellt ist.

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Im „Gespräch“ mit dem Vice-Portal Motherboard erklärte „Führer Lars“ via Discord, dass er der Meinung sei, dass ein Grundeinkommen dazu beitragen würde, Armut und Ungleichheit zu verringern. Bei der Festsetzung der Höhe der Zahlung sollte KI einbezogen werden, um eine objektive Einschätzung der Bedürftigkeit geben zu können.

Politische Ideen von dänischen Randparteien

Gegründet hat die DSP im Mai 2022 das Künstler:innenkollektiv Computer Lars und die Kunst- und Tech-Organisation Mindfuture Foundation. „Führer Lars“ wurde anhand der politischen Ideen dänischer Randparteien seit den 1970er-Jahren programmiert. Repräsentiert wird die KI jedoch von Menschen wie dem Parteigründer Asker Staunæs.

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Staunæs beschreibt „Führer Lars“ übrigens als Populisten, der Künstler und Aktivist geht aber davon aus, dass ohnehin alle künstlichen Intelligenzen populistisch angelegt seien, weil sie mit unzähligen Daten oder Kunstwerken aus dem Internet gefüttert würden. Demokratisch seien sie deswegen aber nicht unbedingt, so Staunæs.

15 lustige von KI generierte Bilder

15 lustige von KI generierte Bilder Quelle: Google

Der Parteigründer will eigenen Angaben nach damit insbesondere eine Idee davon vermitteln, wie Menschen KI zu ihrem Vorteil einsetzen können. Das Thema Zusammenleben mit künstlicher Intelligenz solle deswegen nach den Vorstellungen von Staunæs zum 18. nachhaltigen Entwicklungsziel der Uno gemacht werden.

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Nur 12 von 20.000 Unterstützerstimmen

Noch scheint die DSP aber bei den Dän:innen nicht auf große Resonanz zu stoßen. Das erklärte Ziel der Teilnahme an den Parlamentswahlen ist in weiter Ferne. Schließlich hat Det Syntetiske Parti gerade erst einmal zwölf Stimmen von Unterstützer:innen gesammelt. Damit sie zu den Wahlen antreten kann, sind 20.000 Unterschriften notwendig.

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der-soziologiestudent.de

Interessantes Thema! Mittlerweile gibt es immer mehr Beispiele von „KI-Politikern“. In Indien wird ein verstobener Politiker durch einen KI-Avatar am Leben gehalten und in Neuseeland ist die KI Sam in der Politik aktiv. Spannende Zeiten :)

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