KI verteilt Strafzettel und Kriminelle nutzen ChatGPT

In Gelsenkirchen verteilt statt der Polizei oder privaten Parkwächtern jetzt eine KI Knöllchen. (Foto: RossHelen/Shutterstock)
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
KI verteilt Strafzettel
Die hessische Firma Parkvision hat ein System entwickelt, das Supermarktparkplätze per KI von widerrechtlich abgestellten Fahrzeugen freihalten soll. Das Produkt kommt bereits in einer Filiale im nordrhein-westfälischen Gelsenkirchen zum Einsatz. Kameras erfassen die Gesichtsdaten von Personen, die ihr Auto auf dem Kundenparkplatz abgestellt haben, und gleicht sie dann mit den Aufnahmen aus dem Inneren des Ladens ab. So kann festgestellt werden, ob die Parkenden auch tatsächlich im Geschäft einkaufen. Ist dies nicht der Fall, erteilt das Programm automatisch ein Verwarngeld von 40 Euro an die Fahrzeughalter:innen.
Kritiker:innen bemängeln das auf Biometrik basierende Verfahren aus Datenschutzgründen. Außerdem könne man nicht mit Sicherheit sagen, ob Menschen, die FFP2-Maske tragen, oder Begleitpersonen, die den Einkauf erledigen, von der KI erkannt werden. Daher wurde die hessische Datenschutzbehörde eingeschaltet.
Microsoft Teams mit 50 neuen Funktionen
Ab jetzt ist die neue Version von Microsoft Teams für Firmenkund:innen im Vorschaumodus verfügbar. Wie es aussieht, ist das Kooperations- und Kommunikationstool grundlegend überarbeitet worden. Rund 50 neue Funktionen hat Teams jetzt. Microsoft legt dabei besonderen Wert auf die Verbesserung von Geschwindigkeit, Leistung, Flexibilität und Intelligenz. So soll der Beitritt zu einem Meeting beispielsweise schon jetzt doppelt so schnell vonstattengehen und nur halb so viel Arbeitsspeicher beanspruchen wie beim alten Teams.
Eine besondere Neuerung wird außerdem die Integration der KI Copilot sein. Diese Assistenz-Software liefert unter anderem Textvorlagen für den Büroalltag, die nur noch leicht überarbeitet und angepasst werden müssen. Im Rahmen von Teams soll das Programm auch Nutzer:innen vor einem Meeting briefen, damit diese auf dem neuesten Informationsstand teilnehmen können.
Produktivitätstipp für nervige Aufgaben
Die Werbetexterin Laur Wheeler aus San Francisco ist mit einem Produktivitätstipp auf Tiktok viral gegangen. Das Prinzip der „Scary Hour“ soll dabei helfen, unliebsame Aufgaben zu erledigen, damit sie sich nicht anstauen und dann noch schwerer zu bewältigen sind. Deshalb empfiehlt Wheeler, sich jeden Morgen bei Arbeitsbeginn als erstes genau 60 Minuten zu nehmen, um die Dinge zu erledigen, die man am liebsten aufschieben möchte. Wenn der Timer der „Scary Hour“ abgelaufen ist, soll man damit aufhören und darf sich auch den restlichen Tag nicht mehr damit beschäftigen. So verschwinden die lästigen Tasks wie Steuererklärungen nach und nach von der To-do-Liste, man hat kleine Erfolgserlebnisse und den restlichen Tag den Kopf frei.
Kriminelle Nutzung von ChatGPT
Wie aus einem Bericht von Europol hervorgeht, wird ChatGPT bereits vielfach für kriminelle Machenschaften genutzt. So kann das Programm bei einer Umgehung der Filtermechanismen zum Beispiel Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Begehen bestimmter Verbrechen geben. Obwohl sich Anleitungen für Vergehen wie das Bauen von Bomben und die Herstellung von Crack ohnehin im Internet finden lassen, kann der KI-Chatbot die Recherche deutlich vereinfachen.
Außerdem kann das Programm die sprachliche Qualität von Phishing-Mails deutlich verbessern, was sie effektiver macht. Weitere kriminelle Einsatzbereiche sind Desinformation, Propaganda und Deepfakes. Die Expert:innen gehen davon aus, dass es bald eigens für kriminelle Zwecke trainierte KI im Darknet geben wird.
Mögliches Tiktok-Verbot in den USA
Nach der Aussage des Tiktok-CEOs Shou Zi Chew vor dem US-Kongress gehen Expert:innen davon aus, dass ein Verbot des sozialen Netzwerks in den Vereinigten Staaten sehr wahrscheinlich geworden ist. Dort befürchtet man nämlich, dass über den Mutterkonzern Bytedance gesammelte Daten der Nutzer:innen nach China gelangen. Weil der CEO vielen Fragen dazu ausgewichen ist, glaubt beispielsweise Wedbush-Analyst Dan Ives, dass Tiktok mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent verboten wird, wenn Bytedance es nicht abspaltet und verkauft.
Datenschützer:innen bemängeln Sperrungen einzelner Apps und Anwendungen in bestimmten Ländern und fordern statt eines zersplitterten Internets ein grundsätzliches Umdenken in Sachen Datensammeln.
Falls Tiktok tatsächlich verboten wird, könnte die Maßnahme schon Ende 2023 in Kraft treten.
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.