KI-Training mit deinen privaten Daten? So kannst du Ebay davon abhalten

Ebay will mehr KI-Funktionen bieten und setzt fürs Anlernen auf Kund:innendaten. Diese können aber widersprechen. (Foto: JHVEPhoto/Shutterstock)
Ebay hat seine Datenschutzerklärung überarbeitet und will diese ab dem 21. April in der neuen Fassung umsetzen. Wer die Änderungen einfach unbedacht abnickt, hat möglicherweise ein Problem. Denn in der überarbeiteten Version finden sich neue Rechte, die sich das Unternehmen gegenüber den Kund:innen im Hinblick auf die Verwendung der benutzerbezogenen Daten herausnimmt. Vor allem geht es dabei um das Verwenden der nutzer:innenbezogenen Daten für das Training von KI-Modellen.
Darin heißt es: „Soweit nach geltendem Recht zulässig, verwenden wir personenbezogene Daten, die wir von unseren Nutzern erhoben haben, um unsere eigenen KI-Modelle sowie KI-Modelle und -Systeme von Drittanbietern, die wir für die in dieser Datenschutzerklärung beschriebenen Zwecke verwenden, zu trainieren, zu testen, zu validieren und aufeinander abzustimmen.“
Man könne diese Daten auch mit solchen aus externen Quellen wie öffentlich zugänglichen Datenbanken kombinieren, schreibt Ebay. Das betrifft unter anderem Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse sowie den Nutzernamen und steuerliche Daten, nicht zuletzt aber auch Informationen wie Erwerbsstatus, Familienstand sowie Präferenzen und persönliche Interessen. Von Verkäufer:innen, die sich legitimiert haben, sollen möglicherweise auch deren Identifikationsdokumente und Ausweise sowie Zahlungsinformationen verwendet werden.
Es geht vor allem um aggregierte persönliche Daten
Neu sind solche Verwendungszwecke nicht, auch wenn sie erst jetzt vielen auffallen werden. Denn in der Vergangenheit galt ähnliches für die Ausspielung von Werbung und die Personalisierung von Ergebnissen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die Datenpunkte vor in aggregierter Form genutzt werden, es also nicht darum geht, einer:m bestimmten Nutzer:in zu targeten. Auch ist nicht klar, wie viele der Berechtigungen sich Ebay vor allem in der Vorausschau sichert, um sie möglicherweise einsetzen zu können.
Ebay agiert hier nicht mehr und nicht weniger offensiv vor wie viele andere Digitalunternehmen und Onlineplattformen. Letztlich arbeiten alle daran, möglichst bald KI-Assistenten zu bieten, mit denen die Kund:innen eine bessere User-Experience erzielen. Es geht dabei auch um Zusammenfassungen von Rezensionszusammenfassungen und KI-generierte Texte. Ebay hatte uns hierzu in der vergangenen Woche einiges über die Pläne rund um KI-Funktionalitäten erzählt. Wir haben Ebay selbst um eine Stellungnahme zu der Änderung der AGB gebeten und werden diese gegebenenfalls ergänzen.
Nutzer:innen können ihre eigenen Daten ausschließen
Dennoch werden viele Verbraucher:innen dies nicht wollen – zumindest nicht mit ihren eigenen Daten. Denn ähnlich wie bei Windrädern, Flughäfen und anderen Errungenschaften der Menschheit wollen wir zwar alle die künstliche Intelligenz nutzen, diese aber natürlich nicht mit unseren eigenen Daten anlernen.
Das geht im Falle der Ebay-Daten relativ einfach und jederzeit vor und nach dem Stichtag. Zu finden ist der Punkt „Einstellungen für KI-Entwicklung und -Training“ im Ebay-Account selbst. Dort steht links „Hallo ….“ Gefolgt vom Benutzernamen. Rechts bei den „Kontoeinstellungen“ ist der zweite Punkt von unten die Option „Einstellungen für KI-Training“. Bei der „Verwendung personenbezogener Daten für die Entwicklung und das Training von KI“, dem bislang einzigen Punkt, gibt es den Button, der standardmäßig auf „Ja“ gestellt ist. Hier kannst du aber natürlich auch die Stellung „Nein“ wählen. Du kannst die Seite auch direkt aufrufen, musst dich dann aber gegebenenfalls noch einloggen oder per Passkey legitimieren.