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Fundstück

KI vervollständigt Bild von Keith Haring und das Internet ist wütend

Ein Jahr vor seinem Tod veröffentlichte der Künstler Keith Haring das Unfinished Painting. Nun hat ein Nutzer auf X das Bild vervollständigen lassen. Das nun fertige Unfinished Painting wirft Fragen zu Kunst, Urheberrecht und Ethik auf. Das Internet ist gespalten.

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Dass sein „unfinished Painting“ über 30 Jahre nach seinem Tod von einer KI vervollständigt werden würde, hätte Keith Haring sicherlich nicht glücklich gemacht (Foto: Robert Phillips / courtesy Everett Collection/ Picture Alliance).


Über 30 Millionen Aufrufe hat der Post von User @DonnelVillager auf X (ehemals Twitter) mittlerweile. In seinem Beitrag nutzte die Person die Bild-KI von Midjourney, um das Unfinished Painting des verstorbenen Künstlers Keith Haring zu vervollständigen. Das Internet zeigt auf das KI-Bild gemischte Reaktionen – die meisten davon sind kritisch.

Einige Nutzer:innen halten das Bild für respektlos, weil das Originalbild seine Wirkung verliert. Das eigentliche Unfinished Painting hat der Künstler Keith Haring im Jahr 1989, einem Jahr vor seinen Tod, veröffentlicht. Aufgrund seiner Aids-Diagnose wusste der Künstler, dass er bald sterben wird. Auf seinem letzten Bild ließ Haring deswegen absichtlich einen Großteil der Leinwand frei, als Zeichen, dass ihm seine Lebenszeit durch die Erkrankung genommen wurde. Mit nur 31 Jahren ist Keith Haring verstorben.

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Dass das Bild nun durch eine KI fertiggestellt wurde, löst bei vielen Fans des Künstlers Wut aus. Das Bild verliere seine Bedeutung, weil es mit Absicht nicht vollendet wurde. Anderen fehlt wiederum der Charakter in dem vervollständigten Teil des Bildes. Eine Person kommentiert: „In der fertigen Ecke sind eindeutig Menschen, aber die KI hat nur Schnörkel gemacht.“ Problematisch ist das Bild allerdings nicht nur aus künstlerischer Sicht. Auch urheberrechtlich ist das KI-Gemälde höchst umstritten.

Nutzten die Bild-KI Harings Werke als Trainingsdaten?

Schon vor einem Jahr wurden Stable Diffusion, Deviantart und Midjourney aufgrund von Urheberrechtsverletzungen verklagt. Der Grund: Die drei Programme setzen auf ein KI-Modell, das mit Milliarden von urheberrechtlich geschützten Bildern trainiert wurde. Eine Entschädigung oder gar die Zustimmung der Künstler:innen, die Bilder verwenden zu dürfen, hat es nie gegeben.

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Ende Dezember war es dann klar: Auch Bilder von Keith Haring waren Trainingsmaterial für Midjourney. Herausgefunden hat das Jon Lam, der zu der Bewegung Createdontscrape gehört. Die Initiative setzt sich für Kunstschaffende ein, die von Tech-Unternehmen ausgenutzt werden. Lam veröffentlichte auf X Chatverläufe von Mitarbeitenden bei Midjourney, in denen sie darüber diskutieren, wie sie die Rückschlüsse auf Künstler:innen mit der Umbenennung in Stile verwischen können. Teil der Unterhaltung ist auch eine Datenbank mit über 16.000 Namen – alle haben nicht zugestimmt, dass ihre Kunst als Trainingsmaterial für KI genutzt werden darf. Auch Keith Haring ist Teil der Liste.

Da er seit 1990 verstorben ist, müsste nun die vom Künstler gegründete Keith Haring Foundation den KI-Erstellern die Zustimmung geben. Diese schreibt auf der Website: „Der gesamte Content auf dieser Website […] darf nicht ohne die vorherige ausdrückliche schriftliche Genehmigung […] auf irgendeine Weise ganz oder teilweise verwertet werden, es sei denn, dies geschieht zu persönlichen oder schulischen Bildungszwecken.“ Dass sich Mitarbeiter:innen von Midjourney und anderen Bild-KI-Anbietern wirklich die Zustimmung für die Bilder des verstorbenen Künstlers gesichert haben, ist sehr unwahrscheinlich.

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Ob hier die Stars zugestimmt haben? Hier finden sich Promis in KI-Bildern

Hidden Portraits Quelle:

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