Noch vor rund drei Milliarden Jahren war der Mars – ähnlich wie die Erde – ein vergleichsweise warmer Planet, auf dem es wohl Flüsse und Ozeane gegeben hat. Dann kühlte der Rote Planet auf einmal ab, die Temperatur sank schlagartig um rund zehn Grad Celsius ab. Diese Klimakatastrophe führte dazu, dass das Wasser weitgehend von der Marsoberfläche verschwand. Aber warum? US-Wissenschaftler:innen von verschiedenen Unis und Forschungseinrichtungen haben in einer Studie jetzt gezeigt, dass die bisherigen Erklärungsversuche nicht stimmen dürften.
Simulationen des Marsklimas
Der im Fachmagazin Science Advances veröffentlichten Studie nach soll insbesondere der Verlust des Treibhausgases Kohlendioxid für die rasante Abkühlung und damit die Zerstörung der zuvor möglicherweise lebensfreundlichen Umgebung gesorgt haben. Dazu haben sich Hauptautor Edwin Kite von der University of Chicago und sein Forschungsteam – anhand von Simulationen des Marsklimas – vor allem die Flussbetten und deren Entwicklung im Laufe der Jahrmillionen angeschaut. Ihrer Meinung nach besteht ein enger Zusammenhang zwischen den Veränderungen dieser von Wasser beeinflussten Strukturen und der Entwicklung des Marsklimas, wie es bei N-TV heißt.
In das Klimamodell haben die Forscher:innen die Dichte und die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre eingespeist. In verschiedenen Simulationen wurden unterschiedliche Veränderungen ausgelöst und untersucht. Die für die Forschungsgemeinde überraschende Erkenntnis: Nicht der Verlust von Kohlendioxid dürfte hauptursächlich für die Klimaveränderungen auf dem Mars gewesen sein. Vielmehr sei die Klimaänderung „durch andere Effekte angetrieben“, wie es in der Studie heißt.
Ursachen für die Klimakatastrophe
Für interessierte Studienleser:innen wenig erquicklich ist aber, dass die Forscher:innen aus den Modellen nicht genau ableiten können, welche Effekte das konkret gewesen sein können. Als mögliche Ursachen sehen sie die Abnahme von Wasserdampf. Auch die Bildung von Eiskristallen in der Hochatmosphäre könnte die Sonnenstrahlung soweit reflektiert haben, dass es auf dem Mars kälter wurde. Ebenfalls unklar ist, ob das Verschwinden des Wassers Folge oder Mitursache des Klimawandels war. Neue Erkenntnisse erhoffen sich die Forscher:innen jetzt aus der Analyse von Mars-Bodenproben.