Mars-Staub als Problem: Nasa verliert vorübergehend Kontakt zu Ingenuity
Staub und Sandstürme auf dem Mars sind ein großes Problem bei der Erforschung des roten Planeten. 2007 war der Marsrover Spirit in einem Sandsturm verloren gegangen. 2018 fiel der baugleiche Rover Opportunity einem ähnlichen Ereignis zum Opfer. Jetzt bedroht der Mars-Staub ein weiteres Nasa-Vehikel: Ingenuity. In der vergangenen Woche hatte die US-Raumfahrtbehörde für kurze Zeit den Kontakt zu dem kleinen Mars-Helikopter verloren. Der Kontakt konnte mittlerweile wiederhergestellt werden. Aber die Bedrohung bleibt bestehen.
Staub in Mars-Atmosphäre dämmt Licht
Denn gerade hat auf dem Mars eine Jahreszeit begonnen, in der die Staubbelastung in der Atmosphäre stark zunimmt. Dadurch dringt weniger Sonnenlicht auf die Oberfläche und die Solarpanels von Ingenuity, wie die Nasa mitteilt. Der Mars-Helikopter hat daher Probleme, seine sechs Lithium-Ionen-Batterien zu laden. Vor etwa einer Woche dürfte dann der Akkustand unter eine kritische Marke gerutscht sein. Das sorgte dafür, dass sich das FPGA-Modul (Field-programmable Gate Array) deaktivierte.
Dieses Modul benötigt Ingenuity aber, um etwa in den kalten Nächten das Heizelement automatisch einzuschalten oder den vorprogrammierten Flugmodus zu aktivieren. Zudem wurde nach Deaktivierung des Moduls und der Unterbrechung der Funkverbindung zum Marsrover Perseverance die Missionsuhr des Helikopters zurückgestellt, wie die Futurezone schreibt. Ingenuity war damit für rund zwei Tage orientierungslos, wusste nicht, wann zum Beispiel die richtige Zeit zur Kontaktaufnahme mit Perseverance war.
Mars-Staub bleibt problematisch für Ingenuity
Ende der vergangenen Woche konnte die Funkverbindung wiederhergestellt werden – Ingenuity war noch funktionsbereit, die Akkus fast bis zur Hälfte aufgeladen. Die Nasa warnt aber, dass die Kommunikationssession nicht bedeutet, dass Ingenuity schon aus dem Gröbsten hinaus sei. Das Problem mit dem Staub in der Atmosphäre bleibe eine große Herausforderung für die Ladefähigkeit des Helikopters – und damit der Erhaltung etwa der Betriebstemperaturen in der Marsnacht. Auch Sandstürme könnten jetzt öfter auftreten und Ingenuity bedrohen.
Ob der Helikopter also überhaupt noch einmal aufsteigen könne, ist nicht sicher. Die Nasa, die sich freilich schon vor Beginn der Mission über solche Herausforderungen im Klaren war, zeigte sich aber damit zufrieden, dass Ingenuity deutlich mehr Flüge absolvieren konnte als ursprünglich geplant. Schließlich sollte mit dem Mars-Helikopter lediglich bewiesen werden, dass ein Flug auf dem Mars möglich ist. Ingenuity sei nicht ausreichend für die extreme Kälte auf fremden Planeten ausgelegt.