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Außerirdisches Leben: Flussdelta auf dem Mars könnte neue Hinweise liefern

Fotos des Nasa-Rovers liefern konkrete Hinweise auf ein ehemaliges Flussdelta, welches Biosignaturen enthalten könnte. Der Jezero-Krater auf dem Mars steht seit Langem im Verdacht, ein See gewesen zu sein.

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Auf dem Satellitenbild der ESA sieht die Landeelipse eingezeichnet. Drumherum kann man das Flussdelta erahnen. (Bild: ESA/DLR/FU-Berlin)

Ein Expert:innenteam hat Fotos des Nasa-Rovers Perseverance vom Mars analysiert. Sie erforschten die Geologie darauf und präsentierten jetzt Rückschlüsse auf die Flussströme, die den See gespeist haben. Zugleich markierten sie Punkte, an denen wahrscheinlich Spuren organischen Materials aufzufinden sind – Versteinerungen von marsianischem Leben aus der Urzeit.

Glück nach dem Unglück

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Die Forscher:innen suchten nach Deltas. So nennt man Landformen, die durch Steine und Sedimente einspeisender Flüsse entstehen. In ihnen lagert sich auch häufig organisches Material ab, etwa Bakterien. Auf der Suche nach Spuren von außerirdischem Leben stehen sie deswegen im Fokus. Unter anderem aufgrund der Nähe von Deltas entschied sich die Nasa für den Landeplatz des Rovers. Doch nach der Landung folgte die Enttäuschung: Für eine konkrete Erforschung war Percy, wie die Wissenschaftler:innen den Rover liebevoll nennen, zu weit weg. Doch nun fanden sie Hinweise neben dem Hauptdelta des Jezero-Kraters in einer anderen Verzweigung, die „wie durch ein Wunder erhalten geblieben“ ist.

Jezero Krater war ein See

Abgeleiteter Paläoseespiegel im Jezero-Krater zur Zeit der Ablagerung von Kodiak-Sedimenten. Schwarz sieht man den niedrigeren Wasserstand, der durch ein Überlauftal entstand. Der rote Stern markiert die Landezone von Peserverance (Bild: Mangold et al.)

Kodiak schockt Wissenschaftler:innen

Die neuen Erkenntnisse erhielten die Wissenschaftler:innen durch die Analyse eines nahe gelegenen Felsbrockens namens Kodiak. Er gehört nicht zum Hauptdelta des ehemaligen Sees, sondern zu einem Nebendelta. Seine Position half, die Gesteinsschichten und Ablagerungen zu identifizieren. Den ersten Blick auf die Fotos beschreibt Teamleiter Nicolas Mangold, Geologe an der Universität Nantes in Frankreich, als einen Schock: „Das erste Bild ist tatsächlich eines, auf dem wir Felsbrocken sehen können.“ Er ergänzt: „Eine Deltaverwerfung […] sollte keine großen Felsbrocken aufweisen. Sie sollte konsistent sein.“ Durch den Felsen hat Mangolds Team das Gebiet als sogenanntes Gilbert-Delta identifiziert. Diese Arten entstehen, wenn starke Wasserströme samt Wellen und Gezeiten die Landschaft formen. Das Team glaubt, durch den Fund zu wissen, dass die Flussströmung mit der Zeit zunahm.

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Klimawandel hat Mars verändert

Mangold formuliert die nächste Frage, die die Gruppe nun beschäftigt: Warum hat es diese Veränderung der hydrologischen Aktivität gegeben? Mangold zufolge liegt die Vermutung nahe, dass sie die „Signatur einer Klimaveränderung“ darstellt. Kodiak verrät anhand seiner Rillen auch den Wasserstand. Der See muss demnach rund 2.500 Meter tief gewesen sein. Anscheinend entstand er aus einem Fluss. All diese Informationen dienten Mangolds Team dazu, die Orte zu identifizieren, an denen es Überreste von Leben geben könnte. Tiefere Schichten könnten etwa Rückstände aus dem Flussschlamm enthalten. Dort tummeln sich normalerweise organische Moleküle. Nun haben die Wissenschaftler:innen diverse Stellen markiert, denen der Rover demnächst einen Besuch abstatten soll.

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