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Koalition will Förderung von E-Autos reformieren – aber erst ab 2023

Die Autoindustrie sieht mit einer der ersten Amtshandlungen des neuen Wirtschaftsministers einen drohenden Einbruch auf dem E-Auto-Markt abgewendet. Die künftige Förderung aber dürfte noch für Streit sorgen.

2 Min.
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Der neue Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck. (Foto: photocosmos1 / shutterstock)

Autofahrer haben zumindest für das kommende Jahr Klarheit: Käufer von rein elektrisch betriebenen Elektrofahrzeugen bekommen weiter eine Förderung von bis zu 9.000 Euro. Bei Plug-in-Hybriden gibt es bis zu 6.750 Euro. Der neue Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck verlängerte dieses Fördersystem, das bis Jahresende befristet war. Vor allem an der Subventionierung von Plug-in-Hybridautos aber gibt es Kritik.

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Von 2023 an soll dann eine Reform der staatlichen Förderung greifen. Dann sollen nur noch Elektrofahrzeuge gefördert werden, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben, wie das Wirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Dieser solle über den elektrischen Fahranteil und eine elektrische Mindestreichweite definiert werden. Genauso steht es im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP. Details stehen aber noch aus.

Mehr Neuzulassungen dank Innovationsprämie

Mitte des vergangenen Jahres wurde die Kaufprämie (Umweltbonus) für E-Autos und Plug-in-Hybride über eine Innovationsprämie erhöht. Der Bund verdoppelte dazu seine Förderung beim Kauf solcher Fahrzeuge, befristet bis Ende 2021. Das führte zu stark steigenden Neuzulassungen. Diese Innovationsprämie wird nun bis Ende 2022 verlängert.

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Bis zur Neuaufstellung solle Kontinuität gesichert werden, sagte der Grünen-Politiker Habeck. Von 2023 an solle bei der Förderung zum einen der Elektromobilität weiterer Schub verliehen und zum anderen der Klimaschutz gestärkt werden.

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Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, forderte, bei der Weiterentwicklung der Förderung die Verbraucherinteressen zu berücksichtigen: „Unser gemeinsames Ziel ist es, breiten Bevölkerungsschichten Mut zu machen – zum Umstieg auf die Elektromobilität – und ihn möglichst vielen Menschen zu ermöglichen.“

Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller, sagte, mit der Verlängerung der Innovationsprämie könne ein drohender Einbruch des E-Auto-Marktes abgewendet werden. Er warnte aber vor einem zu starken Abschmelzen der Förderung in den kommenden Jahren.

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Plug-in-Hybride bleiben umstritten

Bei Umwelt- und Klimaverbänden stehen seit langem vor allem Plug-in-Hybridfahrzeuge in der Kritik, die einen Elektroantrieb mit einem Verbrenner kombinieren. Umstritten ist, wie viel sie wirklich im rein elektrischen Betrieb gefahren werden. Plug-in-Hybride sind oft schwere SUV.

Plug-in-Hybride würden zu einem großen Teil nicht elektrisch gefahren, sondern als Verbrenner, sagte Stefan Bajohr, Bundesvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland, der Deutschen Presse-Agentur. Der Verkehrsclub begrüße, dass die jetzige Förderung nur bis Ende 2022 laufe und nicht wie von der schwarz-roten Koalition geplant bis Ende 2025. „Es muss dann ein Schwerpunkt gelegt werden auf die Umweltfreundlichkeit von Fahrzeugen. Es muss Schluss sein mit der großangelegten Subventionierung von Autos. Es wäre besser, wenn das Geld in umweltfreundliche Verkehrsträger wie den ÖPNV ginge oder in den Radverkehr.“

Bajohr sagte weiter: „Wir sind nicht der Meinung, dass jeder Verbrenner durch ein Elektroauto ersetzt werden muss, das kann nicht der Sinn der Verkehrswende sein.“ Die Zahl der Autos müsse verringert werden.

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Die Ampel-Koalition hat sich zum Ziel gesetzt, dass es bis 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrische Pkw geben soll. Offen ist, ob es über 2025 hinaus generell eine staatliche Kaufprämie gibt. Zum Jahreswechsel 2020/2021 waren in Deutschland etwa 310.000 vollelektrische Autos unterwegs. Zudem wurden zwischen Januar und Oktober mehr als 267.000 weitere neu zugelassen. dpa

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Kantenhuber

Letztendlich entscheidend ist der effektive Verbrauch anstatt zusammengerechneter, in der Praxis idiotischer Werte. Die Autoindustrie hat nichts aus dem Dieselchaos gelernt, das steht fest, und die Politik hat sich in der Merkelära wohlfeil über den Tisch ziehen lassen. Korrektur ist jetzt schwierig.

Momentan geht es darum, die im Dreieck „Praktikabilität“, „Verbrauchsreduzierung“ und „Schadstoffminimierung“ beste Lösung zu finden.

Beim Thema „Hybrid“ ist das hier eine schon weitgehend gute Lösung: https://www.obrist.at/wp-content/uploads/2021/09/OB0448-21_HyperHybrid_Broschuere_doublepage_01_RZ_WEB_en.pdf
wobei sich das eher im Luxussegment bewegt. Ein Hybrid, der das Beste aus zwei Welten aufgreift und auch für die Vielzahl der Laternenparker plausibel ist, lässt noch auf sich warten.

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Dennis

Ändert rein gar nichts. Ich habe kein Geld für einen Neuwagen. Selbst wenn ich 9.000 € Subvention erhalte, habe ich das restliche Geld einfach nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass ich in meiner Mietswohnung keine Möglichkeit habe Strom aus dem Fenster zu führen und auch einen Parkplatz direkt voder Tür zu bekommen. So aus dem 5. Stock geht das schon mal gleich gar nicht. Scheint mir wieder so eine Lösung für besser betuchte zu sein, nicht für den normalen Bürger.

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