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Ratgeber

Suche nach der zündenden Idee: 7 Kreativitätstechniken, die wirklich helfen

Der Begriff Creative Economy steht hoch im Kurs – Kreativität ist die neue Währung der Wirtschaft. Doch mit welchen Techniken schafft man neue Ideen und welche sind vielseitig anwendbar?

Von Nadine Rigele-Hübl
5 Min.
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(Foto: lovelyday12 / shutterstock)

Mit ihren guten Ideen steht die Kreativwirtschaft für die Kraft der Veränderung, die helfen kann, Schritt zu halten mit dem rasanten Tempo technologischer und ökonomischer Entwicklungen im Zeitalter der digitalen Transformation. Kreativschaffende treffen meist selbständig Entscheidungen, lösen schnell komplexe Probleme, experimentieren gerne und zeichnen sich durch einen unbändigen Willen aus, den Status quo nicht hinzunehmen. Das erfordert vor allem viel Mut, neue Wege einzuschlagen.

Wer mit der Zukunft gehen will, ist deshalb gut beraten, sich intensiv mit Einfallsreichtum und Ideengenerierung auseinanderzusetzen. Aber selbst dem innovativsten Geist gehen nach dem x-ten Konzept, Blogartikel, Podcast oder Social-Media-Beitrag irgendwann die Ideen aus. Was also tun, wenn der Geistesblitz auf sich warten lässt? Die folgenden sieben Kreativitätstechniken schaffen Abhilfe und haben den Anspruch, neue Impulse beizutragen, etwas wirklich Neues hervorzubringen und sind in nahezu allen Problemlösungsprozessen anwendbar.

The crazy 8

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Diese Technik wird in Innovationsprozessen verwendet, um Ideen zu sketchen. Unter Zeitdruck, nämlich innerhalb von nur acht Minuten, werden acht Kästchen auf einem weißen Blatt Papier befüllt. Die ersten paar Ideen fallen dabei sehr leicht, spannend wird es in den letzten Minuten, denn dann sind die Teilnehmer gezwungen, gedanklich ihre Komfortzone zu verlassen und Ideen zu entwickeln, die nicht zwingend auf der Hand liegen – also ein bisschen crazy. Die Crazy 8 werden oft in Design-Thinking und Design-Sprints angewendet.

Personal Analogy

Die Personal Analogy verfolgt das Ziel, ungewöhnliche Sichtweisen zu unterstützen, indem man sich auf ein Rollenspiel einlässt. Bei der Frage, wie man einen Service oder ein Produkt erweitern beziehungsweise verbessern könnte, versetzen sich die Probanden selbst in das Objekt. Dabei werden unterschiedliche Fragen gestellt wie: „Wenn ich mein Produkt wäre, was wäre mein Ziel?“, „Was muss ich tun, um das Ziel zu erreichen?“, „Wie will ich wahrgenommen werden?“. Wichtig ist, dass die Erkenntnisse, Einstellungen und Meinungen des Objektes oder der Dienstleistung so kommuniziert werden, dass sie weiterentwickelt werden können. Sei es über Bilder, Geschichten oder Rollenspiele – das ist jedem selbst überlassen.

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Scamper

Scamper ist die systematische Suche nach Ideen anhand einer Checkliste und wird vor allem in der Ideenfindung, etwa beim Brainstorming, eingesetzt. Nachdem eine Aufgabenstellung genau definiert und beschrieben wurde, hilft die Methode schnell, um in verschiedene Richtungen weiterzudenken. Scamper wird gerne in Workshops von interdisziplinären Teams verwendet.

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Aus den folgenden sieben Fragen setzt sich der Katalog zusammen:

  1. Substitute: Was kann ich an meinem Produkt oder Prozess ersetzen (Ressource, Eigenschaften, Materialien …)?
  2. Combine: Wie kann ich mein Angebot durch Kombination mit anderen Angeboten, Dienstleistungen oder Ähnlichem verbessern?
  3. Adapt: Wie kann ich Funktionen verändern oder Teile anderer Angebote in mein Angebot einbeziehen?
  4. Magnify: Welche Teile meines Angebots kann ich mehr betonen, um es attraktiver zu machen?
  5. Put to other use: Wie kann mein Angebot in einem anderen Zusammenhang oder für einen anderen Zweck verwendet werden?
  6. Eliminate: Wie kann ich durch Reduktion und Vereinfachung einen Nutzen erzielen, etwa durch eine kostengünstigere Variante für eine andere Zielgruppe?
  7. Rearrange: Wie kann ich meinen Prozess umgestalten, umkehren oder neu anordnen, um zusätzlichen Wert zu schaffen?

6-3-5-Methode

Diese Methode ist weit verbreitet: Sechs Teilnehmer bekommen je ein Blatt Papier, auf das sie drei Spalten und sechs Zeilen zeichnen. Jeder füllt eine Zeile mit drei Ideen. Nach fünf Minuten wird das Blatt an den Tischnachbarn weitergegeben, der die zweite Zeile mit Ideen füllt und so weiter. Auch wenn der Name der Methode die Größe des Teams vermeintlich vorgibt, ist die Technik grundsätzlich auch mit mehr oder weniger Teilnehmern durchführbar. Die 6-3-5-Methode ist besonders in frühen Stadien eines Kreativprozesses zu empfehlen, denn sie skizziert erste Ideen, ergänzt und bildet eine Basis, diese peu à peu weiterzuentwickeln.

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Netnography / Internet Etnographie

Die Netnography beruht auf der Beobachtung des menschlichen Verhaltens im digitalen Raum. Diese Art der Feldforschung erhebt qualitative Daten mithilfe kleinerer Stichproben – zum Beispiel werden Konversationen in Facebook-Gruppen oder Foren beziehungsweise Kommentare analysiert. Mit der Methode lässt sich herausfinden, wie die Kunden- und Zielgruppe über bestimmte Themen denkt, was sie von einzelnen Produkten und Marken halten beziehungsweise welche Themen der Community wichtig sind. Die Stärke liegt gegenüber quantitativen Methoden im Tiefgang der Daten, die relevante Rückschlüsse für Produktverbesserungen zulassen.

Triz

Die Triz-Methode kann dabei helfen, Probleme strukturiert zu lösen. Ursprünglich entwickelt von russischen Wissenschaftlern, soll sie dabei helfen, die DNA von Erfindungen offenzulegen. Grundannahme ist, dass Erfindungen immer einem bestimmten Schema folgen und sich damit auch systematisieren lassen. Dieser Ansatz konzentriert sich deshalb auf eine sehr genaue Problembeschreibung und damit auch konkrete Vorgaben für die Lösung, also Qualität vor Quantität. Die Triz-Methode umfasst viele unterschiedliche Werkzeuge wie beispielsweise eine Innovationscheckliste, eine Widerspruchsmatrix oder eine Sammlung innovativer Prinzipien. Das Vorgehen folgt aber einer ähnlichen Systematik: Ein spezifisches Problem wird beschrieben und danach so abstrahiert, dass ein allgemeines Problem abgeleitet werden kann. Nach dieser Verallgemeinerung können passende Werkzeuge analysiert und in einer allgemeinen Lösung beschrieben werden. Der Kreis schließt sich, wenn diese noch allgemeine Lösung wieder spezifiziert wird.

Kopfstandmethode

Die Kopfstandmethode zählt zu den effektivsten Brainstorming-Methoden und versucht, festgefahrene Denkmuster auf den Kopf zu stellen. Menschen neigen in Innovationsprozessen dazu, gedanklich eher an Limitationen zu hängen, statt konstruktive Lösungen zu entwickeln. Diesen Umstand macht sich die Kopfstandmethode zunutze, indem sie danach fragt, was man in einem vorliegenden Fall noch schlechter machen kann. Probleme werden somit aus der gegensätzlichen Lage betrachtet, denn in der Regel ist es einfacher, auf das Gegenteilige zu antworten. Daraus lassen sich Ideen generieren, die das Ursprungsproblem lösen. Statt sich beispielsweise zu fragen: „Was müssen wir tun, um den Umsatz zu erhöhen?“, würde die Frage lauten: „Was müssten wir tun, um den Umsatz zu verringern?“.

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Fazit: Viele Methoden für neue Impulse

Durch den gekonnten Einsatz von Kreativitätstechniken lassen sich vielfältige und überraschende Denkansätze methodisch erarbeiten, Ideen kreieren, variieren und Entscheidungen bewusster treffen. Die einzig wahre Kreativitätstechnik gibt es jedoch nicht.

Jeder (Un-)Kreative sollte verschiedene Methoden für unterschiedliche Fragestellungen ausprobieren. Für erste Ideation-Gehversuche eignen sich Ansätze wie Crazy 8, die 6-3-5-Methode oder Scamper. Für komplexere Ideenfindungsprozesse ist die Triz-Methode das Werkzeug der Wahl. Wer das Gefühl hat, es müsse um die Ecke gedacht werden, der sollte die Kopfstandmethode testen. Und wenn konkrete Kundenbedürfnisse in den Kreativprozess einfließen sollen, empfiehlt sich die Netnography. Auch ein Mix verschiedener Kreativitätstechniken kann euch weiterbringen.

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