Krypto-Influencer John McAfee wegen Steuerhinterziehung verhaftet

(Foto: dpa)
John McAfee hat sich mit dem Verkauf von Antivirensoftware ein Vermögen erarbeitet und ist in den letzten Jahren vor allem als Krypto-Missionar aufgefallen. 2016 registrierte er sich sogar als unabhängiger Kandidat für die Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten und wollte eine Cyber-Partei gründen. Kandidieren konnte er nach eigenen Angaben nur, weil er auf einem US-Stützpunkt in Schottland geboren wurde. Doch der mittlerweile 75-Jährige sorgte auch immer wieder für negative Schlagzeilen. Von Hausdurchsuchungen durch Spezialeinheiten der Polizei wegen unerlaubtem Waffenbesitz und Drogenherstellung bis hin zu einer Verhaftung in der Dominikanischen Republik geriet er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt.
Jetzt wurde McAfee vom Justizministerium wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Mittlerweile wurde er in Spanien festgenommen und wartet aktuell darauf, in die USA ausgeliefert zu werden. In der Anklageschrift wird behauptet, McAfee habe zwischen 2014 und 2018 keine Steuererklärungen abgegeben, obwohl er „Millioneneinnahmen aus der Förderung von Kryptowährungen, Beratungstätigkeiten, Vorträgen und dem Verkauf der Rechte seiner Lebensgeschichte für einen Dokumentarfilm“ erhalten habe. Er selbst sagte einst in einem Video, dass er seit acht Jahren keine Steuern mehr gezahlt habe.
Den Steuern sei er laut der Anklageschrift unter der Verwendung falscher Namen ausgewichen. Er leitete Zahlungen auf Bankkonten und Kryptokonten weiter, besaß Immobilien und eine Yacht, doch nichts davon lief auf seinen Namen.
Drohen über 5 Jahre Gefängnis?
Darüber hinaus wird er auch von der amerikanischen Securities and Exchange Commission angeklagt. Der Vorwurf lautet unlautere Werbung für Kryptowährungen. McAfee bewarb über Twitter ICO und bekam dafür wohl angeblich mehr als 23 Millionen US-Dollar in Bitcoin und Ether ausgezahlt.
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Sollte es zu einer Verurteilung kommen, drohen McAfee bis zu fünf Jahre Gefängnis wegen fünffacher Steuerhinterziehung. Dazu könnten sich ein weiteres Jahr hinter Gittern und eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 US-Dollar wegen Nichteinreichung der Unterlagen gesellen.
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