US-Justiz gründet Spezialeinheit gegen Kryptokriminalität

Die USA machen gegen Krypto-Crime mobil. (Bild: Chat Karen Studio/ Shutterstock.com)
Die US-amerikanische Staatsanwältin Eun Young Choi wird ab sofort das National Cyptocurrency Enforcement Team (NCET) des Justizministeriums führen. Das gab Vize-Generalstaatsanwältin Lisa Monaco gestern bekannt. Die Einheit soll sich um den Bereich Kryptokriminalität kümmern, der laut Choi Finanzkriminalität, Rauschgiftdelikte, Ransomware-Angriffe, Hackerattacken, Geldwäsche und die Umgehung von Sanktionen beinhaltet. Parallel hat das FBI angekündigt, eine neue Unit zur Aufdeckung virtueller Vermögenswerte zu gründen.
Choi war zuletzt für Monaco als Senior Councel in Sachen Cybersicherheit tätig. Sie hat bereits erfolgreich renommierte Hacking-Fälle bearbeitet und etwa geholfen, den Darknet-Drogenhändler Silk Road dingfest zu machen. In einem ihrer ersten Fälle konnte die Havard-Absolventin 2014 Hacker:innen und Verschwörer auf der ganzen Welt ermitteln, die einen Cyberangriff auf die Bank JPMorgan & Chase ausgeführt und Hunderte Millionen US-Dollar erbeutet hatten.
Choi brachte zudem die Kryptowährungsbörse Coin.mx zu Fall, was die einzige US-Strafverfolgung im Zuge der Panama Papers darstellte. Kolleg:innen sagen, sie habe Erfahrung in komplexen Finanzermittlungen, Cybersicherheit, Anti-Geldwäsche sowie grenzüberschreitender Rechtsdurchsetzung. Eun Young Choi steht einem Team aus Expert:innen und spezialisierten Staatsanwälten vor, das weiter ausgebaut werden soll. Die US-Justiz sieht die Abteilung als zentrale Anlaufstelle für diesen Bereich.
Die NCET soll US-amerikanische und internationale Strafverfolger, Regulierungsbehörden und private Unternehmen bei ihrem Kampf gegen Kryptokriminalität koordinieren. Außerdem soll es Schulungen von Kriminalabteilungen auf Landes- und Bundes-, kommunaler und internationaler Ebene verstärken.
Die Mitteilung der US-Justizministeriums betont die enge Zusammenarbeit zwischen dem NCET und der Abteilung für Computerkriminalität, den Departments für Geldwäsche und nationale Sicherheit sowie dem FBI.
Zur gleichen Zeit gab die Bundespolizei FBI die Gründung der Virtual Asset Exploration Unit bekannt. Zuvor hatten Verantwortliche erklärt, Krypto sei „das einzige Spiel in der Stadt“. Ein spezialisiertes Team aus Kryptowährungsexpert:innen soll Analysen, Support und Schulungen für die gesamte Behörde bereitstellen. Zudem soll es die hauseigenen Kryptowährungs-Tools innovieren, um künftigen Bedrohungen voraus zu sein. Die Unit soll Teil des NCET werden und ebenfalls international tätig werden.
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