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Chef der einst größten Kryptobörse der Türkei zu 11.196 Jahren Gefängnis verurteilt

Der Chef der einstmals größten türkischen Kryptobörse Thodex ist zu über 11.000 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte fast viermal so viel gefordert. 16 weitere Angeklagte gingen straffrei aus. Das steckt dahinter.

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Pleite der türkischen Kryptobörse Thodex vor Gericht. (Bild: Shutterstock/Gaston Cerliani)

Die 2017 gegründete Kryptobörse Thodex (früher: Koineks) war eine der ersten und zwischenzeitlich die größte Handelsplattform für Kryptowährungen in der Türkei. Im Frühjahr 2021 verschwand Thodex überraschend vom Netz – angeblich, weil Mitgründer und CEO Faruk Özer auf der Suche nach Investor:innen war.

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Özer setzt sich mit 1,9 Milliarden ab

Diese Legende hielt Özer auch noch aufrecht, als klar war, dass er sich nach Albanien abgesetzt hatte. Mitgenommen hatte Özer laut türkischen Medienberichten umgerechnet knapp 1,9 Milliarden Euro, knapp 400.000 Nutzer:innen waren um ihr Geld gebracht worden.

2022 war Özer in Albanien von Interpol festgenommen und im Juni 2023 an die Türkei ausgeliefert worden, wie die BBC berichtet. Jetzt hat ein türkisches Gericht Özer und zwei seiner Geschwister zu jeweils 11.196 Jahren Gefängnis verurteilt. Außerdem wurde eine Geldstrafe von gut 4,7 Millionen Euro verhängt, schreibt Coindesk. Die Anklage lautete unter anderem Geldwäsche, Betrug und organisiertes Verbrechen.

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40.562 Jahre Gefängnis gefordert

Die hohe Gefängnisstrafe setzt sich zusammen aus verschiedenen Verbrechen, derer die Özer-Geschwister schuldig gesprochen wurden, der Höhe des veruntreuten Geldes sowie der Zahl der Opfer, die mit 2.027 angegeben wurde. Die Staatsanwaltschaft hatte sogar 40.562 Jahre Gefängnis gefordert, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.

Für Özer macht das freilich keinen Unterschied. Verantwortlich dafür, dass in der Türkei mit solch absurd hohen Haftstrafen gearbeitet wird, gilt die Abschaffung der Todesstrafe im Jahr 2004. Damals als Zeichen des guten Willens an Brüssel, weil die Türkei die EU-Mitgliedschaft anstrebte.

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Thodex-Chef bestreitet Vorwürfe

Özer bestritt die Vorwürfe vor Gericht. Wären seine Absichten krimineller Art gewesen, hätte er das Ganze kaum so „amateurhaft“ durchgezogen, so der Ex-Thodex-Chef. „Ich bin klug genug, um jede Institution auf der Welt zu leiten“, zitierte ihn eine türkische Nachrichtenagentur.

„Winter is coming“: Die besten Memes zum Kryptowinter Quelle: coinmotion

Tatsächlich galt Özer nach dem kometenhaften Aufstieg seiner Handelsplattform in der Türkei als Finanzgenie. Er freundete sich mit regierungsnahen Persönlichkeiten an und wurde Teil des türkischen Establishments.

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16 Angeklagte freigelassen

Özer und seine Geschwister sind nur drei von insgesamt 21 Personen, die im Zuge der Thodex-Pleite vor Gericht standen. 16 der Angeklagten waren allerdings aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Insgesamt waren im Rahmen der Ermittlungen mindestens 83 Menschen – zum Teil vorübergehend – festgenommen worden.

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