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Kryptokredit: Celsius-Gründer kommt vor Gericht

Mit dem Kryptokreditgeber Celsius machte Gründer Alex Mashinsky Milliarden. Nun wird er vor Gericht erklären müssen, wie es zur Insolvenz kam.

2 Min.
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Celsius musste 2022 Insolvenz anmelden. (Foto: Shutterstock / T. Schneider)

Alex Mashinsky kommt vor Gericht. Der Gründer und ehemaliger Chef der insolventen Kryptobank Celsius Network muss sich einer Klage der New Yorker Generalstaatsanwaltschaft stellen, wie eine Richterin in der vergangenen Woche entschieden hat. Die Ermittler:innen werfen ihm in dem zivilrechtlichen Verfahren Betrug vor, weil Mashinsky Celsius als sichere Alternative zu Banken angepriesen und die Risiken verschwiegen habe.

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Mit der Klage soll Mashinsky außerdem davon abgehalten werden, weiter „Geschäfte in New York zu tätigen“, so die Richterin. Zudem soll er zu Schadensersatzzahlungen an die Celsius-Investor:innen verpflichtet werden.

Auch die US-Wertpapierbehörde SEC und die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) haben rechtliche Schritte gegen Mashinsky eingeleitet.

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Kundengelder stopften Löcher

Lange boomte das Geschäft des Kryptodienstleisters aus New Jersey, bei dem Kund:innen Kryptowährungen kaufen, handeln, verleihen oder über die Plattform anlegen konnten. Zum Angebot gehörte auch ein Bitcoin-Ertragskonto, über das Kryptowährungen gegen eine potenzielle Rendite von bis zu drei Prozent im Jahr verliehen werden konnten. Das wurde zum Problem, als Celsius im Juli 2022 Insolvenz anmelden musste.

Ausgelöst wurde die Pleite von Celsius durch Kursturbulenzen rund um die Kryptowährung TerraUSD. Das Krypto-Lending-Unternehmen fror daraufhin Kundengelder ein. Später stellte sich heraus, dass Celsius nie genug Einnahmen hatte, um die hohen Zinsversprechen an seine Kund:innen zu halten. Stattdessen setzte das Kryptounternehmen frische Kundengelder ein, um die Forderungen bestehender Nutzer:innen auszugleichen.

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Laut Unterlagen aus dem Insolvenzverfahren soll Celsius das Geld von Investor:innen und Kund:innen außerdem genutzt haben, um den eigenen Token CEL künstlich aufzupumpen. Dazu habe Celsius CEL-Token auf dem Sekundärmarkt im Wert von mindestes 558 Millionen US-Dollar zurückgekauft. Aus den Geschäften soll Gründer Alex Mashinsky in den Jahren zwischen 2018 und dem Insolvenzantrag 2022 mindestens 68,7 Millionen Dollar kassiert haben.

Insolvenz im Kryptowinter

Celsius hatte im Juli 2022 einen Insolvenzantrag nach Chapter 11 gestellt, nachdem es einen Monat lang keine Auszahlungen mehr vorgenommen hatte. Die Mehrzahl der Gläubiger:innen von Celsius sind die weltweit 1,7 Millionen Kund:innen, deren Einlagen Celsius nicht auszahlen konnte. Die Verbindlichkeiten von Celsius liegen insgesamt bei 5,5 Milliarden Dollar, wovon rund 4,7 Milliarden Kund:innen geschuldet werden. Die einzige Hoffnung der Nutzer:innen, zumindest einen Teil des Geldes wiederzusehen, ist nun das US-Insolvenzverfahren.

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In Deutschland hatten Nuri (ehemals Bitwala) das Bitcoin-Ertragskonto von Celsius vermittelt. Auch für das deutsche Fintech war die Celsius-Insolvenz ein Fanal: Nuri geriet daraufhin selbst ins Schlingern und musste schließlich ebenfalls Insolvenz anmelden. Unter dem alten Namen Bitwala versucht einer der drei Gründer, Jan Goslicki, derzeit ein Comeback des Krypto-Startups.

Die Celsius-Insolvenz war nur eine von mehreren prominenten Kryptopleiten im Jahr 2022. Schon zuvor mussten Three Arrows Capital und der Fonds Voyager Digital Bankrotterklärungen abgeben. Der große Knall folgte dann mit der Insolvenz der Kryptobörse FTX.

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