Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

Venus-Wolken: Neue Studie sieht Hinweise auf organisches Leben

Unwirtlich ist eine Untertreibung, wenn es um die Venus geht. Unser Nachbarplanet ist über 450 Grad heiß, seine Atmosphäre besteht zu über 90 Prozent aus Kohlendioxid. In den Wolken haben Forscher:innen aber weitere Hinweise auf mögliches Leben gefunden.

2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige
So könnte einfaches Leben in der Venus-Atmosphäre aussehen. (Bild: MIT/J. Petkowska)

Die Venus ist unser innerer Nachbarplanet und als gut sichtbarer Abend- und Morgenstern schon seit Menschengedenken unter Beobachtung. Aufgrund des Treibhauseffekts dank der überwiegend aus Kohlendioxid bestehenden sehr dichten Atmosphäre ist es dort mit über 450 Grad Celsius noch etwas heißer als auf dem sonnennäheren Merkur. Keine guten Bedingungen also, um Leben hervorzubringen. Forscher:innen haben aber schon länger kühlere Bereiche in den Wolken der Venus im Blick, wo jetzt weitere Hinweise auf mögliches organisches Leben gefunden worden sind.

Venus: Neue Hinweise auf organisches Leben

Anzeige
Anzeige

2020 hatte eine Studie den Fund von sogenanntem Monophosphan in der dichten Wolkendecke beschrieben. Für dessen Entstehung, so die Forscher:innen, kämen – wie auf der Erde – bestimmte Bakterien in Frage. Bisher konnte aber keine weitere Untersuchung den Monophosphan-Fund bestätigen. Die Studie wurde in Wissenschaftskreisen kontrovers diskutiert. Beteiligte der 2020er-Studie um die Astrophysikerin Sara Seager und William Bains vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben ihre Forschungen fortgesetzt und sind eigenen Angaben zufolge auf weitere Hinweise auf organisches Leben in den Wolken der Venus gestoßen.

Für ihre Studie haben die Forscher:innen ein Model der Venus-Atmosphäre erschaffen und ließen dort verschiedene chemische Prozesse ablaufen, wie das MIT mitteilt. Die Hypothese: In der Atmosphäre findet sich Ammoniak. Ein Vorkommen dieser Verbindung war in den 1970er-Jahren in der Atmosphäre der Venus nachgewiesen worden – allerdings bis heute mit einem Fragezeichen. Schließlich ist die Entstehung von Ammoniak mit den uns bekannten chemischen Prozessen auf der Venus nicht zu erklären.

Anzeige
Anzeige

Ammoniak als Ausgangspunkt der Hypothese

Genau hier setzen die Wissenschaftler:innen an. Denn auf der Erde würden bestimmte einfache Lebensformen ihre extrem sauren Umgebungen über die Bildung von Ammoniak lebensfreundlich machen. Außerdem könnten durch die neue Studie auch das Vorkommen von molekularem Sauerstoff und die bisher nicht nachvollziehbaren Verteilungen von Schwefeldioxid und Wasser erklärt werden, wie die Forscher:innen versichern. Saeger dazu: „Ammoniak sollte es auf der Venus nicht geben.“ Und jede Verbindung, die nicht in den Kontext passe, so die Astrophysikerin, sei automatisch ein potenzieller Hinweis auf Leben.

Anzeige
Anzeige

Ob es wirklich Ammoniak in der Venus-Atmosphäre gibt, oder sogar Leben in Form von Bakterien, können die Forscher:innen in den kommenden Jahren noch genauer herausfinden, wenn die geplanten Venus-Missionen entsprechende Daten liefern. So plant die Nasa im Rahmen ihres Discovery-Programms zwei Missionen zur Venus. Davinci Plus soll dabei die Atmosphäre untersuchen. Parallel startet Veritas eine neue Kartierung des Planeten. Außerdem wollen Russland und die Vereinigten Arabischen Emirate den Planeten genauer erkunden.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige