Nach Russland und den USA: Emirate kündigen Venus-Mission und Asteroiden-Landung an
Seit Februar umkreist die Raumsonde Al-Amal (Hoffnung) der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) den Mars. Die erste interplanetare Raumfahrtmission eines arabischen Staates gilt als Geschenk zum 50-jährigen Jubiläum des Landes. Die ölreichen VAE bestehen aus sieben Emiraten, darunter Dubai und Abu Dhabi. Mohammed bin Raschid Al-Maktum, Dubais Machthaber und in Personalunion Premierminister der VAE, kündigte jetzt an, dass sein Land nach der Mars- auch eine Venus-Mission plant.
VAE-Sonde startet 2028 in Richtung Venus
Demnach soll eine Raumsonde der VAE Mitte 2028 in Richtung Venus aufbrechen. Die Sonde soll sich dem Planeten nähern, ihn 2029 umkreisen – und anschließend zur Erde zurückkehren. Allerdings nur, um auch unseren Planeten zu umkreisen und damit mehr Schwung aufzunehmen. Anschließend geht es weiter zu einem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter, wie heise.de berichtet. Für das Jahr 2030 ist geplant, dass die Raumsonde an einem ersten der Asteroiden näher vorbeifliegt.
Sieben Asteroiden soll die Sonde in dem über 500 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Gürtel insgesamt untersuchen, die Landung auf einem der Gesteins- oder Eisbrocken inklusive. Die gesamte Mission ist auf fünf Jahre angelegt. Die Sonde soll in diesem Zeitraum rund 3,6 Milliarden Kilometer zurücklegen. Eine der größten Herausforderungen ist, dass sich das Gerät der Sonne bis auf 109 Millionen Kilometer nähert. Entsprechend geschützt muss die Sonde sein. Außerdem ist während eines großen Teil der Mission nur wenig Sonnenenergie verfügbar.
Viertes Land mit Asteroiden-Landung?
Im Erfolgsfall wären die VAE übrigens erst das vierte Land, dem eine Landung auf einem Asteroiden gelingt. Zuvor hatten das China, Japan und die USA geschafft. Eine Sonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa, die eine Probe des Asteroiden Bennu an Bord hat, ist aktuell auf dem Weg zur Erde zurück. Bennu hatte im August für Schlagzeilen gesorgt, als bekannt wurde, dass eine – äußerst geringe – Chance besteht, dass das Objekt in über 150 Jahren mit der Erde kollidieren könnte.
Neben den VAE haben auch Russland und die USA die Venus wieder ins Auge gefasst. In den 1960er- und 70er-Jahren gab es mehrere Mission der beiden Rivalen. Die Esa hatte bis 2014 eine Sonde im Venus-Orbit. Die gemeinsam mit Japan gestartete Merkursonde Bepicolombo hat in den vergangenen Monaten die Venus umkreist. Seit 2015 befindet sich zudem die japanische Sonde Akatsuki im Venus-Orbit. Auf der Venus, beziehungsweise in den Wolken, hatten Forscher:innen Spuren von Leben entdeckt. Die Abbauprodukte könnten aber auch von Vulkanausbrüchen stammen.