Premiere für Lieferdienst per Drohne im Silicon Valley – aber die Auswahl enttäuscht

Amazon liefert in einigen Gebieten in den USA testweise schon Pakete per Drohne aus – allerdings mit vergleichsweise großen Fluggeräten. Und die sind entsprechend laut und kommen bei den Bewohner:innen in der Umgebung überhaupt nicht gut an.
Erster Drohnenlieferdienst im Tech-Mekka
Im Silicon Valley, der Heimat vieler Tech-Konzerne, geht jetzt der erste Dienst an den Start, der eine Lieferung per Drohne anbietet. Anbieter Matternet hatte zuvor schon an einigen Drohnen-Testprojekten teilgenommen, etwa der Lieferung von Medikamenten im Dienst von Krankenhäusern in der Schweiz.
Vor zwei Jahren hatte die autonome Lieferdrohne des kalifornischen Herstellers die Zulassung der US-Luftfahrtbehörde FAA erhalten. Dabei soll die Model M2 genannte Drohne die erste und bislang einzige nicht-militärische Drohne mit einer solchen Zulassung sein.
Kleine Drohne, kleine Päckchen
Mit ihren vier Rotoren kann sie in einer Höhe von gut 120 Metern über 70 Kilometer pro Stunde schnell fliegen. Allerdings kann sie entsprechend ihrer geringen Größe auch nur eher kleine Päckchen an Bord haben – was freilich das Angebot des entsprechenden Lieferdienstes stark einschränkt.
Irgendwann, so berichtet The Verge, sollen via Matternet Lebensmittel und kommerzielle Produkte ausgeliefert werden. Aktuell können Test-Kund:innen allerdings nur aus zwei Produktgruppen auswählen: Schokolade und Getränke wie Eiskaffee, Matcha-Tee oder spezielle Softdrinks.
Lieferung und Produkte derzeit gratis
Bewohner:innen der Silicon-Valley-Gegenden Mountain View und Sunnyvale können sich für Tests anmelden. Aktuell sind nicht nur die Drohnenlieferungen gratis. Auch die Produkte kosten derzeit nichts.
Zu Beginn wird aber nur an drei Tagen für jeweils sechs Stunden am Nachmittag geliefert. Das hehre Ziel von Matternet: Staus und Emissionen in den Städten zu verringern, indem Drohnen statt Autos die Lieferungen vornehmen.
Dazu sollen weitere große Logistikpartner ins Boot geholt werden. Welche das sein sollen, ist nicht klar. In der Schweiz hatte Matternet mit der dortigen Post zusammengearbeitet.
Automatisierter Lieferprozess
Der Lieferprozess ist laut dem Unternehmen vollkommen automatisiert. Ist das Päckchen abgegeben, kehren die Drohnen in einen Hub zurück, wo ihre Akkus ausgetauscht und sie mit neuen Päckchen bestückt werden.
Dieser Vorgang soll weniger als 60 Sekunden in Anspruch nehmen. Oder wie Matternet-CEO Andreas Raptopoulos in einer Mitteilung sagt: „Es ist so schnell, es fühlt sich direkt magisch an“.
Wann die Lieferzeiten und vor allem das Sortiment ausgeweitet und möglicherweise auch weitere Regionen ins Lieferportfolio aufgenommen werden, ist unklar. Derzeit geht es wohl einmal darum, das Interesse zu testen und einen reibungslosen Ablauf hinzubekommen.