
Der Jupiter ist das Ziel der Mission. (Foto: joshimerbin / Shutterstock)
Die Raumsonde Juice, die drei der vier Hauptmonde des Jupiter erkunden soll, sollte gestern an der Spitze der europäischen Ariane-5-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, ihre Reise ins All antreten. Der Start ist der vorletzte Flug der Schwerlast-Rakete Ariane 5, die nach mehr als 30 Dienstjahren in den Ruhestand geht.
Aufgrund der Feinheiten der Flugbahn, die Juice zum Gasriesen bringen soll, muss die Rakete innerhalb eines bestimmten Zeitfensters abheben. Dieses Zeitfenster ist dabei gerade einmal eine Sekunde groß. Sollte dieses Fenster nicht getroffen werden, sind allerdings bis Ende April jeden Tag zusätzliche einsekündige Startfenster verfügbar, sodass einem erfolgreichen Start nichts mehr im Wege stehen sollte. Die Europäische Weltraumorganisation Esa wird auf ihrem Youtube-Kanal einen kostenlosen Livestream des Starts hosten, sodass Interessierte beim Beginn der Jupitermission zuschauen können.
Zum Start am gestrigen Donnerstagmittag ist es jedoch nicht gekommen. Ein paar Minuten bevor es losgehen sollte, wurde das Vorhaben abgebrochen. Ein aufziehendes Gewitter stellte ein zu großes Sicherheitsrisiko dar. Die ESA nahm es mit Fassung und kündigte den nächsten Startversuch direkt für den heutigen Freitag an. Um 14:14, also eine Minute früher als gestern, soll es losgehen.
Monde von besonderem Interesse
Geplant ist die Ankunft von Juice am Jupiter für den Juli 2031. Die folgenden dreieinhalb Jahre wird die Sonde dann damit verbringen, den Planeten zu umkreisen, während sie an drei seiner vier Hauptmonde nah vorbeifliegt. Da die Nasa für die Untersuchung des Mondes Europa ein eigenes Gefährt an den Start bringt, wird Juice nur zwei Vorbeiflüge an Europa ansteuern und sich die meiste Zeit auf Ganymed und Callisto konzentrieren.
Wissenschaftler interessieren sich für die Jupitermonde, weil sie riesige Ozeane aus flüssigem Wasser zu beherbergen scheinen, die von einer kilometerdicken Eisschicht bedeckt sind. Diese Ozeane könnten günstige Bedingungen für die Existenz irgendeiner Form von Leben bieten.
Im Dezember 2034 wird die Raumsonde versuchen, ihre Umlaufbahn zu ändern und sich von Jupiter zu Ganymed zu bewegen – dem größten Mond im Sonnensystem. So könnte Juice zum ersten Raumschiff in der Geschichte der Menschheit werden, das einen anderen Mond als den der Erde umkreist.