Logitech Keys-to-Go 2 im Test: Wie gut lässt sich mit der Mini-Tastatur arbeiten?

Mit Zusatztastaturen für Mobilgeräte ist das so eine Sache. Wer eine fürs iPad sucht, muss viel Geld für ein Gadget bezahlen, das nur einem Zweck dient und im schlimmsten Fall nicht zum Nachfolgemodell passt. Bei der Logitech Keys-to-Go 2 ist das anders. Die dünne Tastatur kommt einfach zusätzlich zum Tablet und zum Notebook in den Rucksack.
Zugegeben: Zunächst dachte ich, dass das ziemlich unpraktisch ist. Dann habe ich die Vorteile kennengelernt.
Klein, leicht und günstig
Das beginnt schon beim Geldbeutel. Die Keys-to-Go 2 kostet direkt beim Hersteller rund 89 Euro und ist damit günstiger als viele auf Tablets zugeschnittene Tastaturhüllen. Ein Vergleich: Bei Apple zahle ich je nach Tablet 300 Euro oder mehr. Für eine Tastatur. Bei Logitech sind Tastatur-Cover für Tablets ab 130 Euro zu haben.
Diese Tastaturen machen schlanke Tablets außerdem deutlich schwerer. Die Magic Keyboards von Apple bringen zum Beispiel mehr auf die Waage als die iPads, für die sie gemacht sind. Die Keys-to-Go 2 wiegt dagegen nur 220 Gramm. Gut so. Denn so muss ich gar nicht entscheiden, ob ich mein Tablet mit einer normalen Schutzhülle oder eben mit Tastatur-Cover mit auf Reisen nehme.
Kein One-Trick-Pony
Dazu kommt: Der Einsatz ist gar nicht nur auf Tablets beschränkt. Wie üblich bei vielen Logitech-Produkten könnt ihr die Tastatur per Bluetooth mit bis zu drei Geräten koppeln. Auf Knopfdruck wechselt ihr dann etwa vom Tablet zum iPhone oder zum Mac, um nebenher eingehende Nachrichten zu beantworten. Das ist schnell eingerichtet und der Wechsel funktioniert reibungslos.

Kommt die Keys-to-Go 2 wieder in den Rucksack, schützt eine Abdeckung die Tasten vor Staub und Dreck. (Foto: t3n)
Ebenfalls gut: Die Logitech-Tastatur kommt mit der F‑Tastenreihe, die mit Shortcuts doppelt belegt ist. So regelt ihr Lautstärke, Displayhelligkeit oder aktiviert die Screenshot-Funktion. Verzichten müsst ihr bei einer Breite von 25 Zentimetern auf einen Zahlenblock. Für mobile Excel-Fans ist die Keys-to-Go 2 also nichts.
Übung macht den Meister
Außerdem erfordert es einige Übung, bis man auf dem kompakten Keyboard wirklich E‑Mails und Whatsapp-Nachrichten fix wegarbeiten kann. Zwar sind die meisten Tasten normal groß und Hub und Druckpunkte fühlen sich angenehmen an – um die kompakte Größe zu erreichen, musste Logitech allerdings Platz einsparen. Zum Beispiel bei den Umlauten, der Fragezeichentaste und bei den sehr kleinen Cursortasten. Das ist bei Tablet-Tastaturen aber oft ähnlich.
Nach der Eingewöhnung konnte ich einigermaßen schnell mit dem kleinen Keyboard tippen. Nach einer Weile war ich aber doch froh, wenn ich an meinen Schreibtisch zurückkehren konnte.
Zwei Nachteile
Das liegt daran, dass die Keys-to-Go 2 natürlich auch Nachteile hat. Die Arbeit unterwegs erfordert zum Beispiel eine feste Unterlage – im Idealfall einen Tisch. Im Café oder im Garten ist das kein Problem. Bekommt man in der Bahn aber keinen passenden Platz ab, wird die Arbeit schnell zum Balanceakt. Ein Tablet oder Smartphone und eine Tastatur auf den Knien balancieren? Geht nicht!

An der Logitech Keys-to-Go 2 gibt es nicht viel zu sehen. An der Seite gibt es einen Einschalter. Daneben liegt das Batteriefach. (Foto: t3n)
Außerdem unterstützen Tablets längst auch Mäuse. Entsprechend haben viele aktuelle Tastaturcases ein Touchpad verbaut. Das fehlt der Keys-to-Go 2. Wer schon weiß, dass er bei der anstehenden Arbeit durch viele Menüs klicken muss, muss also zusätzlich eine Maus mitnehmen.
Kein wirklicher Nachteil ist die Stromversorgung. Um die Tastatur schlank zu halten, ist kein Akku eingebaut. Den nötigen Strom liefern drei Knopfzellen. Auf der einen Seite gar nicht so übel, denn laut Hersteller sollen die kleinen Batterien bis zu drei Jahre Strom liefern. Ich sehe aber jetzt schon, wie die Batterien im entscheidenden Moment versagen und ich ohne Strom dastehe. Und damit die Tastatur möglichst lange läuft, hat sie keine Hintergrundbeleuchtung.
Fazit
Wird die Logitech Keys-to-Go 2 meine neue Lieblingstastatur? Sicher nicht. Aber ich kann mir vorstellen, sie im Rucksack dabeizuhaben für den Fall, dass ich meinen Arbeitsplatz im Sommer ins Freie oder in ein Café verlege. Mein iPad muss ich dafür nicht extra in eine dicke Hülle packen. Nach getaner Arbeit kann ich es einfach wieder als Entertainment-Gerät nutzen.
Seid ihr dagegen viel im Zug unterwegs, ist die Minitastatur allerdings die falsche Wahl. Auf den Knien könnt ihr damit schlecht arbeiten. Hier haben Magic Keyboard und Co. die Nase vorn.