Eine eindeutige Definition von Langzeitauswirkungen einer Sars-CoV-2-Infektion ist noch nicht möglich. Unter den Begriffen Post oder Long Covid werden stattdessen verschiedene Spätfolgen zusammengefasst, die durchaus gravierend sein können. Sie reichen etwa von Belastungsatemnot über chronische Müdigkeit bis hin zu kognitiven und psychischen Problemen. Vorläufigen Studien nach könnte jeder achte Erkrankte länger als vier Wochen über Symptome klagen, einige sogar monatelang – mit Auswirkungen auf Fehlzeiten im Job.
Long Covid sorgt für lange Ausfälle im Job
Einer Studie des britischen Chartered Institute of Personnel and Development (CIPD) zufolge ist Long Covid bei 26 Prozent der Angestellten, die lange krankgeschrieben sind, der Hauptgrund für die Fehlzeiten. Insgesamt hat der Verband für Fachkräfte des Personalmanagements 804 Firmen mit gut 4,3 Millionen Mitarbeiter:innen befragt, wie Reuters berichtet. Fast die Hälfte der Unternehmen hatte eigenen Angaben zufolge Long-Covid-Betroffene in ihren Reihen.
In Großbritannien sind bis dato rund 18 Millionen Covid-19-Fälle verzeichnet worden. Mit Beginn des Jahres 2022 sollen laut Schätzungen des britischen Statistikamts 1,3 Millionen Menschen unter Long-Covid-Symptomen leiden. Allerdings handelt es sich bei dieser Zahl um eigene Angaben der Betroffenen, nicht über offiziell von Ärzt:innen festgestellte Erkrankungen.
Support von Firmen für Betroffene
Das CIPD fordert angesichts der hohen Zahlen an Betroffenen jedenfalls mehr Unterstützung vonseiten der Unternehmen. Ein Fünftel der befragten Arbeitgeber:innen wüssten der Umfrage zufolge nicht genau, ob ihre Angestellten unter Symptomen infolge einer Sars-CoV-2-Infektion leiden. Nur 19 Prozent würden ihren Mitarbeiter:innen Unterstützung beim Umgang mit gesundheitlichen Auswirkungen einer Erkrankung bei der Arbeit bieten. Dabei gebe es durchaus ein Risiko, dass Betroffene, die in ihren Firmen nicht entsprechend unterstützt würden, länger ausfielen, so das CIPD.