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Fundstück

Apple blockiert Upgrade von SSD-Speicher in Mac Studio per Softwaresperre

Ein Teardown des neuen Mac Studio brachte Erstaunliches zutage: einen zweiten SSD-Steckplatz. Ist der SSD-Speicher also austauschbar? Leider nein. Apple blockiert das Upgrade sowohl auf der Hardware- als auch auf der Softwareseite.

2 Min.
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Teardown zeigt: SSD im Mac Studio lässt sich umstecken. (Screenshot: Youtube/Max Tech, t3n.de)

Neben neuen iPhone-SE- und iPad-Air-Versionen mit mehr Power hatte Apple bei seinem „Peek Performance“-Event am 8. März 2022 auch den Mac Studio vorgestellt. Darin hat Apple seinen neuen High-Performance-Chip M1 Ultra verbaut, der im Prinzip aus zwei M1 Max besteht – und dem Mac Studio eine starke Performance verleiht. Günstig ist der Mix aus Mac Mini und Mac Pro aber nicht. Bis zu 9.200 Euro müssen Käufer:innen zahlen. Allein, wer acht statt dem standardmäßigen ein Terabyte großen SSD-Speicher haben will, löhnt bis zu 2.530 Euro extra.

Mac Studio: SSD austauschbar – oder nicht?

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Apple setzt Interessent:innen dabei gewissermaßen die Pistole auf die Brust. Auf der Shop-Seite schreibt der Konzern: „Der Speicher des Mac Studio ist nicht frei zugänglich. Falls du meinst, du könntest in Zukunft zusätzliche Speicher­kapazität brauchen, solltest du vielleicht mehr nehmen“. In diesem Punkt könnte Apple aber die Unwahrheit gesagt haben, wie ein erster Teardown des Mac Studio zeigt. Für – etwas technisch versierte – Apple-Nutzer:innen ist es zumindest physisch möglich, die Module auszutauschen. Leider handelt es sich dabei nicht um echte SSD-Speicher. Dazu später unten mehr.

Der Youtube-Kanal Max Tech hat einen Mac Studio aufgeschraubt und einen Blick auf das reichhaltige Innenleben, wie den M1 Ultra, geworfen. Dabei kamen dem Youtuber auch zwei Steckmodule für jeweils eine SSD unter, die recht einfach zugänglich sind. Im Teardown gelang es, das eine vorhandene Modul zu lösen und in den anderen Steckplatz einzustecken.

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Das Video weckte damit die Hoffnung, dass sich der SSD-Speicher nachträglich aufrüsten lassen könnte, wie Golem schreibt – auch wenn Apple die Möglichkeit bisher verneint. In Zukunft könnte entsprechend autorisierter Speicher kommen. Schließlich, so Max Tech, biete Apple schon ein SSD-Upgrade-Kit für den Mac Pro an.

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SSD-Speicher (noch) nicht aufrüstbar

Aber: Wie ein Youtube-Nutzer in den Kommentaren schreibt, ist es fraglich, ob aktuell ein zweiter SSD-Riegel einfach eingesteckt werden kann, der die Speicherkapazität des Mac Studio ohne Weiteres erhöht. Möglich – und wohl auch wahrscheinlich – ist, dass das System bei einem solchen Vorgehen zwei OS-Installationen erkennt. Dann würde entweder nur eine SSD erkannt und einsatzbereit gemacht, oder der Mac Studio würde gar nicht erst hochfahren. Im letzteren Fall hätte man dem Apple-Support dann einiges zu erklären.

Dass Apple die Möglichkeit, den SSD-Speicher im Mac Studio upzugraden, per Software blockiert, hat jetzt der Youtuber Luke Miani belegt. Das Ganze geht so weit, dass der Desktop-Rechner nicht einmal die SSD aus einem anderen Mac Studio booten lässt, obwohl das Gerät sie erkennt. Es war nämlich tatsächlich möglich, die SSD auszutauschen und auch zwei SSD gleichzeitig in die dafür verfügbaren Steckplätze zu stecken. Für Miani steht fest, dass Apple damit auch das Recht auf Reparierbarkeit untergräbt.

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Speichermodule sind keine echten SSD

Allerdings haben Tech-Expert:innen mittlerweile festgestellt, dass es sich bei den verbauten Steckkarten nicht um funktionsfähige SSD handelt, sondern um simple NAND-Flashmodule. Golem zufolge ist der dazugehörige Speichercontroller im SoC integriert. Handelsübliche SSD mit eigenem Controller funktionieren daher ebenso wenig wie ein Austausch mit den Modulen anderer Mac-Studio-Rechner. Denn: Über den Controller werden verschlüsselte Daten auf den Modulen gesichert.

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Kommentare (1)

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Christopher Straßer

Die Module können sehr wohl zwischen den Macs getauscht werden und auch aufgerüstet werden, sofern man an weitere Module kommt. Per Software wird hier gar nichts blockiert. Das ganze funktioniert genauso wie schon beim 2019er Mac Pro, was auch offiziell von Apple dokumentiert ist. Warum hier plötzlich alle so tun, als wäre das alles etwas Neues, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben.

Um das ganze zu verstehen, muss man natürlich ein paar Grundlagen kennen. Macs mit T1 und T2 Sicherheitschip lagern den SSD Controller in den Sicherheitschip aus. Bei Apple Silicon Macs gibt es keinen separaten Sicherheitschip mehr und stattdessen landet alles im SoC. Am Prinzip ändert sich aber nichts.

Der NAND Speicher – egal ob verlötet oder als Steckkarte – ist Hardware-Verschlüsselt. Somit können Daten nicht ohne weiteres ausgelesen werden, was ein wichtiger Grundpfeiler im Sicherheitskonzept der Macs mit Apple Secure Boot ist. Der Schlüssel dafür ist im SEP (Secure Enclave Processor) gespeichert.

Tausche ich nun die Flash Module zwischen Macs aus, kann der Mac nichts damit anfangen, da er den Schlüssel nicht kennt, mit welchem die Module verschlüsselt wurden. Genau deshalb schlugen auch alle Startversuche von Luke Miani fehl. Apple Silicon Macs haben einen großen Teil der Firmware (iBoot Stage 2) auf der SSD, weshalb man nun einen Brick hat. Der Mac blinkt dann SOS Morsecode, was bedeutet, dass er sich im DFU Modus befindet.

Und jetzt kommt der wichtige Part: Natürlich kann man den Mac mit den getauschten Speicher Modulen zum Laufen kriegen. Wie? Genau so, wie man es auch mit dem 2019er Mac Pro macht, wenn man dessen Speicher Module getauscht / aufgerüstet hat. Man nehme Apple Configurator 2 oder iDeviceRestore und stelle den Mac über das DFU Interface mit der passenden IPSW Datei für das Gerät wieder her. Anschließend wird der Mac mit den neuen Speicher Modulen problemlos starten. Das ganze ist bei Apple offiziell in der Anleitung vom Mac Pro dokumentiert und funktioniert mit dem Mac Studio exakt genauso.

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