Im Rahmen seines einmal mehr virtuell über die Bühne gegangenen „Peek Performance“-Events hat Apple wie erwartet neue leistungsstärkere Versionen seines iPhone SE und iPad Air vorgestellt. Darüber hinaus erweiterte der Konzern seine Chipfamilie um ein hochperformantes neues Mitglied. Glaubt man Apples Marketingsprech, dann handelt es sich beim M1 Ultra um den „weltweit leistungsstärksten Chip für einen Personal Computer“. Tatsächlich hat Apple den M1 Ultra aus zwei M1 Max zusammengebaut.
M1 Ultra doppelte Power für mehr Performance
Das Besondere daran: Bei dem neuen Chip-Double werden die Dies von zwei M1-Max-Chips durch die eigens entwickelte Ultra-Fusion-Architektur verbunden. Dadurch erscheint der M1 Ultra der Software als ein einzelner Chip. Für Softwareentwickler:innen hat das den Vorteil, dass sie ihre Programme nicht extra anpassen müssen. Apple gibt zudem an, dass die tiefe Integration von Hardware und Software für eine besonders hohe Effizienz sorgt.
Das neue SoC besteht aus 114 Milliarden Transistoren. So viele sollen noch nie in einem Rechner verbaut worden sein, wie es bei Apple heißt. Der M1 Ultra lässt sich mit bis zu 128 Gigabyte gemeinsamem Arbeitsspeicher konfigurieren. Der soll Apple zufolge eine hohe Bandbreite und geringe Latenz bei gleichzeitig geringem Stromverbrauch aufweisen. Auf diesen Speicher greifen die 20-Core-CPU, die 64-Core-GPU und die 32-Core-Neural-Engine zu. Zum Vergleich: Die aktuell leistungsstärksten PC-Grafikkarten haben maximal 48 Gigabyte Speicherplatz.
Mac Studio kostet zwischen 2.300 und 9.200 Euro
Der neue Mac Studio kann ab sofort bestellt und soll ab 18. März an Kund:innen ausgeliefert werden sowie in ersten Läden erhältlich sein. Kostenpunkt: ab 2.299 Euro für die Variante mit M1 Max. Für das M1-Ultra-Modell werden mindestens 4.599 Euro fällig. Wer die teuerste Variante mit 64‑Core-GPU, 128 Gigabyte Arbeitsspeicher und Acht-Terabyte-SSD haben will, muss 9.199 Euro auf den Tisch legen. Mit vorinstallierter Software sowie zusätzlichen Peripheriegeräten wie Magic Keyboard, Mouse und Trackpad – die es jeweils in einer neuen silber-schwarzen Farbvariante gibt – landet man im fünfstelligen Euro-Bereich.
Mac Studio folgt auf „Kartoffelreibe“ Mac Pro
Der M1 Ultra treibt auch den neuen Mac Studio an. Es gibt aber auch eine günstigere Variante mit M1-Max-SoC. In beiden Fällen kommt der High-End-Rechner in einem kompakten Design, das etwa drei aufeinandergestellten Mac Mini entspricht. Konkret beträgt die quadratische Grundfläche pro Seite 20 Zentimeter, das Gerät ist 9,4 Zentimeter hoch. Damit soll der Mac Studio unter die meisten Displays passen – jedenfalls aber unter das Studio Display, das Apple ebenfalls vorgestellt hat.
Ein integriertes Wärmemanagement-System mit doppelseitigen Lüftern, Luftstromkanälen und 4.000 Perforationen auf Rück- und Unterseite des Gehäuses soll dafür sorgen, dass der Mac Studio auch bei hoher Arbeitsbelastung vergleichsweise leise läuft. Neben dem bis zu 128 Gigabyte umfassenden RAM (M1 Ultra) bietet die verbaute SSD eine Kapazität von bis zu acht Terabyte und einen Durchsatz von bis zu 7,4 Gigabyte pro Sekunde. Laut Apple ist der Mac Studio bei der CPU-Leistung damit bis zu 3,8-mal schneller als der schnellste 27-Zoll-iMac mit 10-Core-Prozessor.
Mac Studio: Umfangreiche Display-Unterstützung
An Anschlussmöglichkeiten verfügt der Mac Studio auf der Rückseite über vier Thunderbolt-4-Anschlüsse, einen 10-Gigabit-Ethernet-Anschluss, zwei USB-A-Anschlüsse, einen HDMI-Anschluss und eine Pro-Audio-Buchse. Insgesamt sollen bis zu vier Pro-Display-XDR plus ein 4K-Fernseher angesteuert werden können. Integriert sind Wlan 6 und Bluetooth 5.0. Auf der Vorderseite gibt es zwei USB-C-Anschlüsse, die bei den M1-Max-Modellen USB 3 (zehn Gigabit pro Sekunde) und bei den M1-Ultra-Ausführungen Thunderbolt 4 (40 Gigabit pro Sekunde) unterstützen. Außerdem befindet sich vorn ein Micro-SD-Karten-Steckplatz.
Als Zielgruppe für seinen flotten und kompakten Rechner hat Apple neben Programmierer:innen vor allem Filmemacher:innen und Grafikdesigner:innen ausgemacht. Als Wow-Faktor gilt dem iPhone-Konzern hier die Zahl von bis zu 18 Streams in 8K-Auflösung. Das, so Apple, schaffe kein anderer Computer weltweit. Darüber hinaus sei der M1 Ultra so energieeffizient, dass der Mac Studio pro Jahr 1.000 Kilowattstunden weniger Energie verbrauche als ein High-End-Desktop-PC. Und: Der Hersteller verspricht auch bei seinem High-End-Kompaktrechner den Einsatz von nachhaltigen Materialien.