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5 Fragen, die Mark Zuckerberg nicht beantworten will

Der Facebook-Chef wurde am Dienstag vom einem Ausschuss der EU befragt. Bei den wirklich wichtigen Fragen ist er Antworten schuldig geblieben. Wir haben diese Fragen (und ein paar Antworten) hier zusammengestellt.

3 Min.
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Facebook-Chef Mark Zuckerberg wollte dem EU-Parlament einige Fragen nicht beantworten. (Foto: dpa)

Als das weltweit größte Social Network vor vier Jahren den weltweit größten Messenger für 19 Milliarden Euro kaufte, dürfte Mark Zuckerberg wohl einige Synergie-Effekte im Kopf gehabt haben. Facebook könnte mit Whatsapp-Daten Fragen beantworten wie: Welche Handynummern haben Nutzer und wer ist in einem Whatsapp-Freundeskreis unterwegs, fehlt aber auf Facebook?

Werden Daten zwischen Facebook und Whatsapp ausgetauscht?

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Laut Datenschutzbehörden unter anderem in Spanien, England, Frankreich und allgemein der EU darf Whatsapp aber keine Nutzer-Daten an den Mutterkonzern weitergeben. Whatsapp und Facebook hatten daraufhin erklärt, vorerst auch keine Nutzer-Daten zu tauschen. Die Frage ist nur: Halten sie sich an dieses Versprechen?

„Können Sie versprechen, dass Daten von EU-Nutzern nicht zwischen Facebook und Whatsapp ausgetauscht werden?“, hakte der Grünen-Abgeordnete Jan Philipp Albrecht nach. Und bekam keine klare Antwort. Als aufmerksamer Zuschauer fragt man sich da natürlich: Wenn Zuckerberg sich an die Regeln halten würde, würde er gerade diese Information doch gerne teilen, oder?

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Wie genau sehen die „Schatten-Profile“ aus, die Facebook mit Nicht-Nutzer-Daten baut? Und kann man das verhindern?

Wer nicht in Facebooks Datenbank auftauchen will, kann sich ja abmelden, richtig? Nein. Denn wenn ein soziales Netzwerk so weit verbreitet ist wie Facebook, fällt auch auf, wer fehlt. Wenn ein Freundeskreis auf Facebook und Whatsapp dicht vernetzt ist, aber auf Whatsapp einen Nutzer mehr hat, zieht der Facebook-Algorithmus seine eigenen Schlüsse draus – und legt ein „Schatten-Profil“ eines Nichtnutzers an. Vor dem US-Kongress wurde Zuckerberg schon im April auf die Schatten-Profile angesprochen und wollte sich nicht so recht dazu äußern. Der britische Abgeordnet Syed Kamall fragte erneut nach den Schattenprofilen: „Ist der einzige Weg, um Facebook am Datensammeln zu hindern, das Internet komplett zu meiden?“. Er bekam keine Antwort.

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Gibt es demnächst noch mehr Cambridge-Analytica-Fälle?

Das Problem an Facebook ist ja nicht nur, dass es selbst Daten sammelt. Das Problem ist auch, dass es nicht gut auf die gesammelten Daten aufpasst und, wie im Cambridge-Analytica-Fall, allen möglichen Leuten Zugriff gewährt. Der deutsche Abgeordnete Manfred Weber (CSU) fragte daher, ob demnächst mit noch mehr derartigen Leaks zu rechnen sei. Zuckerberg sagte dazu nur, dass Facebook wahrscheinlich auch in Zukunft noch ein paar Apps finden würde, die man sperren müsste. In anderen Worten: Facebook weiß auch nicht, wer da noch so alles Nutzer-Daten abgräbt.

Können Nutzer das „Targeted Advertizing“ für sich ausstellen?

Das Geschäftsmodell von Facebook basiert drauf, die Nutzer möglichst gut zu kennen und ihnen möglichst passgenaue Werbung in die Timeline zu spülen. Was aber, wenn die Nutzer das gar nicht wollen? „Kann man das dann ausstellen?“, fragte der Grünen-Abgeordnete Philippe Lamberts. Zuckerberg hatte jedoch keine Lust, auf diese Frage des Digital-Experten einzugehen. Aber auch wenn er die Frage überging, ist die Antwort recht klar: Nein. „Facebook ist ein Service, der auf Werbung beruht“, sagte Facebooks Datenschutz-Chef Rob Sherman der Nachrichtenagentur Reuters im April, „(…) und alle Werbung ist zu einem bestimmten Grad gezielt.“

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Können Nutzer Facebook spurlos verlassen?

Wenn Facebook so böse ist, warum nicht einfach aussteigen? In der Bugwelle des Cambridge-Analytica-Skandals schwamm daher auf Twitter auch gleich der Hashtag #deletefacebook mit. Einer der prominenten Vertreter dabei: Whatsapp-Gründer Brian Acton.

Die Frage ist nur: Kann man sich von Facebook noch abmelden? „Wie schnell und unter welchen Bedingungen werden die Daten von Nutzern komplett gelöscht, die Facebook verlassen?“, fragte der deutsche Abgeordnete Udo Bullmann von der SPD. Er bekam darauf keine konkrete Antwort.

Dazu nur soviel: Wenn man Facebook einmal genutzt hat, ist es zur Zeit fast unmöglich, die eigenen Spuren zu löschen. Mal ganz abgesehen von den oben erwähnten Schatten-Profilen, auf die Zuckerberg auch nicht näher eingehen will, ist vieles unlöschbar: Fotos beispielsweise, die Freunde auf Facebook gepostet und verlinkt haben. Um diese zu löschen, müsste man alle Freunde einzeln anschreiben. Auch die Nachrichten, die man mit anderen Nutzern ausgetauscht hat, verschwinden nicht. Nur der Name im Dialog wird nicht mehr angezeigt und zu „Facebook-User“. „Facebook-User“ bleiben wir also wohl oder übel alle.

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Autor des Artikels ist Jan Vollmer.

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