Mars: Kolonialisierung des roten Planeten mit nur wenigen Menschen möglich
Elon Musk hat seine Vision zur Besiedlung des Mars schon seit geraumer Zeit in der Öffentlichkeit geteilt. Mit dem Starship von SpaceX soll dieses Ziel verwirklicht werden. Trotzdem stehen der Realisierung dieses Plans noch erhebliche Herausforderungen entgegen.
Diese umfassen sowohl technische, logistische und psychologische Aspekte, die es zu überwinden gilt. In diesem Zusammenhang bringt eine neue Studie interessante Erkenntnisse:
Während frühere Untersuchungen davon ausgingen, dass für eine erfolgreiche Marsbesiedlung Hunderte von Kolonisten benötigt würden, zeigt die aktuelle Studie, dass ein Minimum von nur 22 Personen ausreichen könnte, um eine stabile und nachhaltige Kolonie auf dem roten Planeten zu etablieren.
Die Kolonie wurde simuliert
Die Forscher simulierten eine Marskolonie über einen Zeitraum von 28 Erdjahren. Um die Simulation so realistisch wie möglich zu gestalten, orientierten sie sich an anderen extremen Situationen, in denen Menschen hohem Stress ausgesetzt sind. Hierzu zählen Erfahrungen wie im Krieg, auf der Internationalen Raumstation, in U-Booten oder bei Expeditionen in der Arktis.
Ein entscheidendes Element dieser Simulation war das sogenannte Agent-Based Modelling (ABM). Bei dieser Methode wird jeder Mensch in der Simulation als ein individueller Agent behandelt, der mit anderen Agenten interagieren kann und eigene, einzigartige Eigenschaften besitzt.
Diese Art der Modellierung ist besonders geeignet für komplexe Szenarien, in denen das Verhalten und die Interaktionen einer Vielzahl von Akteuren berücksichtigt werden müssen.
Durch den Einsatz von ABM konnten die Forscher eine detaillierte und umfassende Darstellung der Herausforderungen und Dynamiken einer Marskolonie erstellen, was zu dem Schluss führte, dass bereits 22 Menschen für eine erfolgreiche Besiedlung des Mars ausreichen könnten.
Psychologie ist entscheidend
In der Studie wurde jeder simulierte Agent einem von vier Persönlichkeitstypen zugeordnet, um eine vielfältige Bevölkerungsstruktur zu repräsentieren. Diese Typen umfassten Neurotizismus, Reaktivität, Geselligkeit und eine angenehme Persönlichkeit, wie der Merkur berichtet.
Die Forscher stellten fest, dass Personen mit einem angenehmen Persönlichkeitstyp die höchste Überlebenswahrscheinlichkeit auf dem Mars aufweisen, während Agenten mit neurotischen Zügen eine deutlich geringere Chance hatten, zu überleben.
Allerdings bleibt die Frage, wie viele Menschen tatsächlich benötigt werden, um den Mars zu kolonisieren, weiterhin offen. Während wir vielleicht nie eine absolute Gewissheit darüber haben werden, tragen weitere Daten und Forschungen dazu bei, ein genaueres Bild von den Anforderungen der Marskolonisation zu zeichnen.
Die Ergebnisse dieser Studie wurden auf dem Preprint-Server Arxiv der Cornell University veröffentlicht.