Gigantischer Mars-Canyon: Esa-Orbiter zeigt beeindruckende Bilder

Der Valles Marineris ist über 4.000 Kilometer lang. (Foto: Esa/DLR/FU Berlin)
Einen Canyon in der Länge Europas hat die Esa-Sonde Mars Express Orbiter abfotografiert. Der Valles Marineris ist die größte bekannte Schluchtenanordnung des Sonnensystems. Berechnungen zufolge fällt sie fast zehnmal länger, zwanzigmal breiter und fünfmal tiefer aus als der Grand Canyon. Im Gegensatz zum Grand Canyon hat sich Valles Marineris durch tektonische Verschiebungen und nicht durch fließendes Wasser gebildet. Auf Europa gelegt, würde sich der Canyon von der Nordspitze Norwegens bis zur Südküste Siziliens erstrecken.

Spezialfotografie der Topografie des Valles Marineris. (Bild: Esa)
Zwei große Gräben charakterisieren das Gebilde. Ius Chasma misst 840 Kilometer Länge, während Tithonium Chasma rund 805 Kilometer lang ist. Um sie herum türmen sich Berge zu einer Höhe von über 3.000 Metern auf. Ihre erodierten Spitzen erklären sich die Wissenschaftler:innen mit den starken Marswinden, die sich zu gewaltigen Stürmen aufschaukeln können. Eine weitere Esa/Roskosmos-Sonde namens Trace Gas Orbiter hat in dem Gebiet im vergangenen Dezember erhebliche Mengen Wasser entdeckt, das in gefrorenem Zustand unter der Oberfläche schlummern soll.

Das 3D-Bild vom Mars Canyon Valles Marineris wurde aus den Daten des Mars Express Orbiters zusammengestellt. (Bild: Esa/DLR/FU Berlin)
Gut auf den Bildern zu erkennen ist die dunkle Farbe des Sandes im Norden von Tithonium. Die Astronom:innen nennen das Gebiet auch „Dunkle Dünen“. Es wird vermutet, dass der Sand vulkanischen Ursprungs ist. Daneben gibt es diverse Hinweise auf Erdrutsche. In der perspektivischen Sicht, die die Forscher:innen aus den Daten berechnet haben, kann man gut die Bruchkanten sehen, als die Tektonik die Platten getrennt hat.

Die Erosion der kilometerhohen Hügel kam vermutlich durch starke Marswinde zustande. (Bild: Esa/DLR/FU Berlin)
Die Esa-Sonde, die den Mars seit 2003 umkreist, nimmt nicht nur atemberaubende Bilder geologischer Formationen auf. Sie untersucht auch die Atmosphäre und kartiert die mineralische Zusammensetzung des Planeten. Ein Instrument namens Marsis lässt die Astronom:innen sogar einen Blick unter die Oberfläche werfen. Das integrierte Radar fand etwa heraus, dass sich wahrscheinlich flüssiges Wasser unter dem Südpol des Planeten befindet.
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