Elon (Musk), Herrscher des Mars: Deutscher Raketenpionier prophezeite es schon 1948
Sieben Regierende, an deren Spitze ein Mann namens „Elon“ steht – so erdachte sich der Raketenentwickler Wernher von Braun die Führung einer Gesellschaft, die den Mars bevölkert. 1948 schrieb er in seinem Manuskript „Das Marsprojekt“ von Regierungsvertretern, die auf fünf Jahre gewählt werden. Den Regierungschef nennen die Marsianer den „Elon“. So steht es in einem fotografierten Schriftstück, das auf Twitter kursiert.
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„Elon“ aus dem alten Testament
Anhänger des SpaceX-Gründers Elon Musk sehen eine Verbindung. Schließlich könnte bei der ersten bemannten Landung auf dem Mars die Technologie von Musks Weltraumunternehmen SpaceX zum Einsatz kommen. Der Vorname des SpaceX-, Tesla- und Paypal-Gründers klingt für europäische Ohren ungewöhnlich, ist allerdings ins Musks südafrikanischer Heimat deutlich verbreiteter. Von Brauns Namenswahl könnte auf die Bibel zurückgehen: Im alten Testament wird „Elon“ im Buch der Richter erwähnt. Ein hebräischer Name, der Baum oder Eiche bedeutet.
Ende des vergangenen Jahres machte ein Weltraumjournalist auf die Namensgleichheit des Gründers und der Romanfigur aufmerksam. Der Kanadier antwortete damit auf einen Tweet von Musk: Man könne seiner Bestimmung nicht entkommen. Unter das Filmzitat aus einer Frankenstein-Groteske postete der Journalist eine fotografierte Seite des deutschen Von-Braun-Manuskripts. Andere Twitter-Nutzer zweifelten die Echtheit an.
Speaking about destiny, did you know that Von Braun's 1953 book "Mars Project," referenced a person named Elon that would bring humans to Mars? Pretty nuts pic.twitter.com/m28yFU4Ip6
— Toby Li (@tobyliiiiiiiiii) December 30, 2020
Wernher von Brauns Roman zum roten Planeten fand in der Nachkriegszeit wenige Anhänger. Lediglich der technische Anhang erschien 1952 auf Deutsch und 1953 auf Englisch. Darin beschreibt von Braun noch unvollständig aber detailreich eine Voraussetzungen einer bemannten Mission zum Mars. Erst 2006 wurde sein komplettes Werk veröffentlicht.
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Nazi-Vergangenheit des Autors
Seit der Mondlandung 1969 war Wernher von Braun in den USA ein umjubelter Forscher. An dem großen Erfolg war der Ingenieur maßgeblich beteiligt und seine Vergangenheit schien vergessen: Raketen entwickelte Wernher von Braun nicht nur für die USA, sondern zuvor auch für die Nazis. Der Deutsche hatte unter Hitler die „Wunderwaffe“ V2 an den Start gebracht. Den Bau der Raketen in erbärmlichen Verhältnissen in unterirdischen Stollen bezahlten Zehntausende Zwangsarbeiter mit dem Leben. Die Wehrmacht setzte Brauns Raketen vor allem in London und Antwerpen ein, wo sie rund 8.000 bis 12.000 Menschen tötete. Zeit seines Lebens wies der Raketeningenieur eine Mitschuld an den Nazi-Verbrechen von sich. Nach dem Krieg entwickelte er jene V2-Rakete weiter. Dieses Mal in seiner neuen Heimat Amerika.