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Forscher vom Max-Planck-Institut vermuten winziges schwarzes Loch im Inneren der Sonne

Die Idee ist erstmals 1971 von Stephen Hawking geäußert worden, gewinnt aber durch neue Forschung wieder an Schwung. Danach könnte unsere Sonne kurz nach dem Urknall ein schwarzes Loch in sich aufgenommen haben.

2 Min.
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Ist in der Sonne ein schwarzes Loch? (Foto: Lukasz Pawel Szczepanski / Shutterstock)

Es scheint sich doch um eine nicht von der Hand zu weisende Hypothese zu handeln. Schwarze Löcher könnten sich im Inneren von Sternen verstecken. Was zunächst unwahrscheinlich klingt, könnte indes helfen, seltsame Gravitationseffekte im Universum zu erklären, die der dunklen Materie zugeschrieben werden.

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Entsteht dunkle Materie im Inneren von Sternen, die schwarze Löcher beherbergen?

Ein Forschungsteam um Earl Bellinger vom Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München ist nun so weit gegangen, das Verschlingen von schwarzen Löchern als mögliche Erklärung für die dunkle Materie als solche zu untersuchen. Dabei haben Bellinger und Kolleg:innen berechnet, welche Auswirkungen sogenannte primordiale schwarze Löcher unterschiedlicher Masse auf die Entwicklung ihres Wirtssterns haben könnten.

Dabei geht Bellingers Team davon aus, dass es sich für unsere Sonne um ein schwarzes Loch handeln müsste, das etwa der Größe des Planeten Merkur entsprechen könnte. Kleinere Löcher würden kaum messbare Auswirkungen haben und größere würden die Sonne zu schnell von innen auffressen.

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Ein schwarzes Loch in Merkurgröße hingegen würde die Sonne wachsen lassen, indem es ein starkes Licht erzeugt, das seine äußeren Schichten verdrängt. Das würde dazu führen, dass die Temperatur im Laufe von Millionen von Jahren unter die für die Kernfusion erforderliche Temperatur sinke und so den Stern stabil halte, so Bellinger.

Schwarze Löcher bringen Sterne zum Pulsieren

Dieser Abkühlungseffekt würde den Stern in einen Zustand versetzen, der am ehesten mit einem Topf mit kochendem Wasser zu vergleichen sei, so das Max-Planck-Team. Letztlich würde sich die Sonne in eine seltene Art von ungewöhnlich kühlem Stern verwandeln – einen sogenannten roten Nachzügler.

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Wenn nun aber ein roter Nachzüglerstern ein schwarzes Loch im Zentrum hielte, würde ihn das auf einzigartige Weise pulsieren lassen. Um die Theorie zu verifizieren, will Bellinger nun in den etwa 500 roten Nachzüglersternen, die derzeit bekannt sind, nach dieser Signatur suchen.

Zwar kann für die Sonne das charakteristische Pulsieren nicht nachgewiesen werden. Das sei indes erklärbar, so Bellinger. Immerhin könnte das schwarze Loch in der Sonne klein genug sein, um eine schwer zu entdeckende Signatur zu erzeugen.

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Dennoch würde das Objekt die Entwicklung der Sonne beeinflussen. Es könnte etwa die Temperatur der Sonne effektiv absenken und die Erde davor bewahren, von der Sonne verschlungen zu werden.

Der Menschheit und anderen Lebewesen auf der Erde würde das indes nicht helfen, denn unser Planet würde immer noch heiß genug werden, um die Ozeane auszukochen und alles Leben zu vernichten.

Interessante Theorie mit einem Haken

Allerdings könnte die Entdeckung weiterer Sterne mit primordialen schwarzen Löchern dazu beitragen, die dunkle Materie zu erklären, von der die Forschung annimmt, dass sie die ansonsten unerklärlichen Gravitationseffekte verursacht, die wir im Universum sehen. Ein Beispiel sind etwa Galaxien, die schneller rotieren, als man aufgrund des Einflusses der sichtbaren Materie allein erwarten dürfte. Wenn sich allerdings schwarze Löcher in Sternen verstecken würden, könnte ihre zusätzliche Masse diesen Effekt erklären, sagt Bellinger.

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Paulo Montero-Camacho von der Tsinghua-Universität in China gibt zu bedenken, dass die neue Studie einen gravierenden Haken hat. So müsste die Annahme, dass Sterne primordiale schwarze Löcher überhaupt aufnehmen können, erst noch bewiesen werden. Das hält Montero-Camacho laut New Scientist für fragwürdig: „Es ist schwierig für einen Stern, primordiale schwarze Löcher einzufangen, da sie so winzig sind und sich so schnell bewegen.“

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13 Kommentare
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Wissenschaftler123

Ehrlich jetzt?
Es ekelt mich einfach nur noch an.
Theorien werden als Wahrheiten dargestellt, auch dann noch, wenn es bereits wissenschaftliche Beweise gibt, die besagte Theorie klar widerlegen.
Das soll Journalismus sein?

Antworten
Friederich Tausendsassa

Artikel nicht gelesen?

„… vermuten… Idee… könnte… mögliche Erklärung… Theorie“

Mich ekeln eher Kommentatoren an, die sich irgendeinen Mist zusammenspinnen. Bestimmt AfD-Wähler…

Antworten
Thomas R.

> Danach könnte unsere Sonne kurz nach dem Urknall ein schwarzes Loch in sich aufgenommen haben.

Was für ein Unfug! Die Sonne ist nach derzeitigem Kenntnisstand 4,9 Mrd Jahre alt. Der Urknall geschah vor etwa 13,8 MRd. Jahren.
Die Sonne hat zum Urknall überhaupt nicht existiert und kann daher auch kein schwarzes Loch kurz nach dem Urknall aufgenommen haben.

Wenn überhaupt, so ergibt es nur Sinn, dass sich die Sonne um ein, kurz nach dem Urknall entstandenes, schwarzes Loch gebildet hat, aber auch das ist reine Spekulation.

Antworten
vite62

Das ist aber auch nur Theotie, keiner kann es beweisen. Wir wissen nichts, ausser das es da draussen ganz viel unerklärbares gibt.

Antworten
Scientist

Was für eine nutzlose, erkenntnisfeindliche Antwort. „Wir wissen nichts…“ Uuuuuh.

Wir wissen eine ganze Menge, z.B. über Sterne. Und deswegen zumindest, das
„Danach könnte unsere Sonne kurz nach dem Urknall ein schwarzes Loch in sich aufgenommen haben.“
Schmarrn ist, wie Thomas R. völlig richtig anmerkt.

Jürgen

Lieber „Wissenschaftler123“:

Lese den Text erst mal aufmerksam durch bevor du hier von schlechtem Journalismus sprichst: Da steht überall, dass es sich um eine Vermutung, eine Idee handelt. Überall wird Konjunktiv verwendet, also Wörter wie „könnte“, dürfte“. Nirgendwo lese ich eine Tatsachenbehauptung – ausser die, dass Wissenschaftler etwas vermuten und überprüfen wollen.

Fazit: Das Artikel ist das Werk von einwandfreiem Journalismus.

Antworten
Nik Nik

Als Physiker muss ich leider sagen, dass der Artikel so viel wissenschaftlich widerlegtest enthält, dass diese Vermutungen entweder Schwachsinn sind (glaube ich nicht) oder der Journalist dem Wissenschaftler die Worte im Mund umdreht (glaube ich eher).

Ein schwarzes Loch von der Größe des Merkur wäre so unglaublich massereich, dass die Erde instantan aufhören würde zu existieren. Mal zum Vergleich: Wenn die komplette Sonne zu einem schwarzen Loch kollabieren würde, wäre ihr Radius nur noch 3 Kilometer (!) groß. Der Radius des Merkur ist aber 800 mal so groß wie der Schwarzschildradius der Sonne. Das ist einfach komplett unmöglich. Möglich wäre wenn überhaupt ein schwarzes Loch mit der Masse des Merkur. Das ist immer noch eine abenteuerliche Theorie, ist aber zumindest nicht komplett ausgeschlossen.

Der andere komplett unmögliche Punkt ist dass die Sonne erst ca. 5 Milliarden Jahre alt ist, sie kann also zu dem genannten Zeitpunkt hier noch gar nicht existiert haben. Hier fehlt mir leider jegliche Idee, was der ursprüngliche Gedanke gewesen ist und wie dieser dann falsch interpretiert worden sein könnte.

Antworten
Axel Stolle

Oh je, das hypothetische Schwarze Loch könnte die MASSE wie Merkur haben, nicht die Größe.
Ein Schwarzes Loch von der Größe des Merkur (gemessen am Durchmesser des Ereignishorizonts) wäre über 800 Sonnenmassen schwer. Das hätte man definitiv schon gemerkt.

Ein primordiales Schwarzes Loch mit Merkur-Masse würde nur ca 1 mm groß sein.

Antworten
Matthias

Nein, allein die Einleitung und der Unsinn dass unsere Sonnne kurz nach dem Urknall ein schwarzes Loch aufgenommen hat, disqualifiziert leider den Artikel als ganzes für mich.

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Friederich Tausendsassa

Und du disqualifizierst dich durch Verwendung vom Indikativ. Der Artikel (inklusive Einleitung) ist ganz klar im Konjunktiv verfasst worden.

Antworten
Georg

Ob es an der mangelhaften Recherche liegt, weiß man nicht ABER unsere Sonne ist ein Stern der 3. Generation, die nicht nur aus Wasserstoff bzw. Helium sondern auch (geringfügig) aus schwereren Elementen besteht. Daraus muss man letztendlich schlussfolgern, dass unsere Sonne teilweise aus den Überresten anderer Sonnen und großteils aus dichten Ansammlungen von Wasserstoff lange nach dem Urknall entstanden ist. Somit ist diese Therorie, es hätte sich beim Urknall ein schwarzes Loch in unserer Sonne gebildet, absoluter Schwachsinn.

Antworten
Udo

Viele Spinat essen das ist soooo viel Eisen drin….

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Sonnengucker

wie man in der Quelle sieht sind sich die Autoren dem alter der Sonne bewusst. https://www.mpg.de/21395013/0116-asph-what-happens-if-you-put-a-black-hole-into-the-sun-155031-x aber zur Masse werde ich in der Tat nicht schlau daraus … dort steht mehrfach Größe aber andererseits sehr eindeutig 10-11 Sonnenmassen als Masse des Schwarzen Loch …. und das es bis auch 10% der Sonnenmasse anwächst. Der Merkur hat aber 1e-7 Sonnenmassen … es bleibt ein Rätsel….

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