
Meta blockiert Pixelfed-Links: Zufall oder Zensur?
(Foto: creativeneko/Shutterstock)
Geriet die dezentrale Fotoplattform Pixelfed ins Visier der Content-Moderation von Meta? Das Netz spekuliert, auch wenn der Konzern Entwarnung gibt. Konkret wurden auf Facebook zeitweise Links zu „pixelfed.social“ gelöscht, wie Nutzer:innen auf Bluesky und das Magazin 404 Media berichten. Die offizielle Begründung lautete „Spam“, doch viele sehen darin einen weiteren Schritt zur Einschränkung von Alternativen zu Instagram und Threads.
Als Begründung gab Facebook Verstöße gegen die „Community-Standards zu Spam“ an. Ein:e Sprecher:in von Meta, so berichtet der US-Publisher Engadget, erklärte auf Nachfrage, dass es sich um ein Versehen gehandelt habe und die gelöschten Beiträge wiederhergestellt würden.
Pixelfed: Die dezentrale Alternative zu Instagram
Pixelfed basiert auf dem ActivityPub-Protokoll und ist Teil des sogenannten Fediverse – einem dezentralen Netzwerk verschiedener und unabhängig voneinander organisierter Plattformen. Die App bietet ähnliche Funktionen wie Instagram, darunter das Teilen, Liken und Kommentieren von Bildern. Durch die Nutzung von ActivityPub können Posts jedoch auch in anderen Anwendungen angezeigt oder in alternative Fotoplattformen übertragen werden. Meta selbst integriert schrittweise Teile von ActivityPub in Threads, sodass beispielsweise parallele Posts auf Threads und Mastodon möglich sind.
Angesichts des kürzlich angekündigten Kurswechsels bleibt jedoch ungewiss, ob Meta weiterhin eine offene Architektur verfolgen wird. Parallel zu dieser strategischen Neuausrichtung nahm das Unternehmen tiefgreifende Veränderungen an seiner Moderationspolitik vor: Die Zusammenarbeit mit externen Faktenprüfer:innen wurde beendet, und die Richtlinien zu „Hateful Conduct“ gelockert. Gerade in diesem Kontext wirft der Zeitpunkt der Löschung Fragen auf. Während Meta die Maßnahme mit seinen „Community-Standards zu Spam“ begründet, vermuten Kritiker:innen eine gezielte Einschränkung von Konkurrenzplattformen wie Pixelfed.
Bye-bye, Meta? Warum der Exit-Trend an Fahrt aufnimmt – und Pixelfed & Co. profitieren
Die jüngsten Entwicklungen beim Tech-Konzern lassen vermuten, dass immer mehr Nutzer:innen nach Alternativen wie Pixelfed suchen. Tatsächlich verzeichnete die Plattform am Samstag einen „ungewöhnlich hohen Anstieg an Traffic“.
In diesem Kontext ist zu erwähnen, dass auch die steigende Zahl der Suchanfragen nach „Facebook löschen“ oder „Alternative zu Facebook“ darauf hindeutet, dass viele Nutzer:innen bereits aktiv nach einer Möglichkeit suchen, Meta den Rücken zu kehren. Laut Google Trends, das berichtet TechCrunch, entwickelt sich der Abschied von Meta-Plattformen sogar zum Massenphänomen. Suchanfragen wie „Facebook löschen“, „Threads-Konto entfernen“ oder „Alternative zu Facebook“ sind in der vergangenen Woche um über 5.000 Prozent gestiegen. Einige User teilen die Annahmen, dass Meta – ähnlich wie X mit Mastodon und Substack – gezielt Wettbewerber:innen hemmt.
Diese und weitere Spekulationen verdeutlichen, dass Metas Zukunft neu definiert wird und viele der aktuellen Entscheidungen auf Kritik und Unverständnis stoßen. Eines steht jedoch fest: Der Tech-Konzern durchläuft eine tiefgreifende Transformation, deren Auswirkungen weit über die eigenen Plattformen hinausreichen könnten.
Der Artikel stammt von Larissa Ceccio aus der OnlineMarketing.de-Redaktion und wird im Rahmen einer Content-Kooperation auf t3n veröffentlicht.