Metamask-Mitgründer ruft Kryptoindustrie zum Totalverzicht auf Apples App-Store auf
Dan Finlay reiht sich ein in eine wachsende Gruppe von Unternehmern, die sich gegen Apples App-Store-Provisionssystem, landläufig als Apple-Tax bezeichnet, wenden. Auslöser des Wutausbruchs war die App-Store-Blockade der Coinbase-Wallet durch Apple.
Coinbase kann Apples Voraussetzungen nicht erfüllen
Die US-Kryptobörse Coinbase hatte am Donnerstag angekündigt, dass ihre Nutzenden nicht mehr in der Lage sein werden, NFTs über ihre iOS-Wallet-App zu handeln oder zu übertragen. Die Börse musste die Funktionalität abschalten, weil Apple die Wallet sonst nicht im App-Store geduldet hätte.
Dabei ergebe sich für Coinbase ein zusätzliches Problem, ließ die Börse wissen. Denn der Hintergrund sei natürlich die Apple-Tax. Die könne Coinbase aber selbst dann nicht zahlen, wenn sie das wollte, weil der App-Store keine Schnittstellen zu Blockchains anbiete.
Finlay twitterte seine „volle Solidarität“ und gab seiner Erwartung Ausdruck, dass „Metamask und jede andere Wallet die nächsten sind“. Deshalb müsse sich die Kryptobranche etwas einfallen lassen.
Mehrerlei Maß bei App-Store-Besteuerung
Er persönlich sei bereit, dem Apple-Ökosystem vollständig den Rücken zu kehren, weil die Apple-Tax ein „Missbrauch eines Monopols“ sei. Dabei sei es zudem völlig unverständlich, wieso Amazon über seine App Waren verkaufen dürfe, ohne von der Apple-Tax betroffen zu sein, während all jene, die digitale Assets verkauften, eben jene Tax zu zahlen hätten.
Bei Krypto käme noch das Problem hinzu, dass sogar die reine Nutzung vorhandener Krypta-Assets von Apple „besteuert“ werde. Das sei völlig inakzeptabel und eine Regel aus einem „Elfenbeinturm“, die zeige, dass Apple seine Befugnisse vollkommen überschätze.
Deshalb müsse sich die Branche auf eine Alternative verständigen, um Apple ins Leere laufen zu lassen. Vorerst will Finlay die Metamask-App im App-Store lassen.
Apple-Tax als Instrument der Zensur
Er rechnet allerdings damit, dass recht kurzfristig mit Einschränkungen seitens Apple zu rechnen sein werde. So entwickele sich Apples Ökosystem sogar zu einer „Zensurplattform“, die entscheiden könne, was überhaupt unter welchen Bedingungen auf iPhones gezeigt werden dürfe.
Finlay ruft auf: „Wir sind der Meinung, dass wir uns als Gemeinschaft mit anderen zusammenschließen sollten, um eine praktische Lösung zu finden, damit sich die Technologie weiterentwickeln kann und die Endnutzer weiterhin freie Transaktionen durchführen können.“