Metas neues Headset will Augenbewegungen für gezielte Werbung tracken
Jeden Tag arbeitet Meta mit Nachdruck daran, düstere Zukunftsvisionen Wirklichkeit werden zu lassen. Wem die Vorstellung ohnehin Magenschmerzen bereitet, dass wir künftig unsere Tage in virtuellen Räumen verbringen und dort unser hart verdientes Geld in virtuelle Kleidung und Grundstücke investieren sollen, während in der realen Welt Menschen hungern und kein Dach über dem Kopf haben, dem liefert Meta jetzt noch mehr Anlass für Pessimismus.
Metas neue VR-Brille: Augendaten liefern Auskunft über Emotion
1.500 US-Dollar soll das neue, zugegeben stylische VR-Headset Meta Quest Pro kosten, das der Konzern Anfang der Woche erstmals der Öffentlichkeit präsentiert hat. Aber mit dieser stattlichen Zahlung geht für Multimilliardär Mark Zuckerberg der finanzielle Spaß erst los.
Denn in den neuen Privatsphäre-Einstellungen findet sich ein ganzer Absatz über das Tracken von Augenbewegungen. Vordergründig soll dieses Tool die Emotionen der Nutzer:innen lesen und auf den Avatar in virtuellen Umgebungen wie „Horizon Worlds“ übertragen.
Dass die Brille anhand der Augenbewegung unsere Emotionen lesen kann, macht sie aber natürlich auch zur Daten-Goldgrube. Daraus macht die Chefetage von Meta auch keinen Hehl: Man könne die Software nutzen, „um zu sehen, inwiefern sich Menschen auf eine Werbung einlassen, oder nicht“, so Meta-Führungskraft Nick Clegg gegenüber der Financial Times.
Wer hatte bei personalisierter Werbung beispielsweise auf Instagram noch nie das Gefühl, dass man abgehört wird, oder das Handy Gedanken lesen kann? Nun, mit dem neuen VR-Headset wird aus diesem Gefühl Gewissheit.
Metaverse: Personalisierte Werbung je nach Stimmung
Wie man bei dem Gadget-Blog Gizmodo vermutet, könnte die Emotionserfassung dazu genutzt werden, Anzeigen zu schalten, die speziell auf die Gefühlslage der Rezipient:innen zugeschnitten sind und so noch gezielter manipulieren können. Wenn man im Metaverse zu lange auf einen Gegenstand schaut, wird man eventuell kurz darauf Kaufanreize dafür erhalten.
Die Möglichkeiten der Augenerkennung übersteigen vermutlich noch unsere Vorstellungskraft.
Auch wenn es derzeit noch keine Werbung im bisher einzigen Metaverse-Spiel „Horizon Worlds“ gibt, wird die sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Zwar kann das Augen-Tracking in den Optionen abgeschaltet werden, das lässt den eigenen Avatar dann allerdings ohne Emotion interagieren, was im virtuellen Raum schnell zu Einschränkungen führen dürfte, wenn alle anderen die Funktion nutzen.
Danke, sehr schöne Einleitung !
Teile ich vollkommen.
Bei VR sollte nicht der Fehler einer geschlossenen Technik/Universums wie bei whatsapp und FB, etc. wiederholt werden.
Ideen wie bei Element sollten hoffentlich alternative Zugänge ermöglichen.
Aber auch hier wird es nicht allein durch „den Markt“ dazu kommen, dass meta einen Teil vom Kuchen freiwillig öffnet/abgibt…