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Metaverse von Meta: Schon Sexuelle Belästigung in Horizon Worlds

Horizon Worlds, die soziale VR-Plattform von Meta (Facebook), ist in den USA und Kanada erst seit wenigen Tagen für User über 18 Jahre online. Jetzt gibt es schon den ersten Fall von sexueller Belästigung.

Von Hannah Klaiber
3 Min. Lesezeit
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Horizon Worlds von Meta. (Bild: Meta)

In Horizon Worlds können sich bis zu 20 Avatare gleichzeitig treffen, um den virtuellen Raum zu erkunden, sich zu treffen und Neues zu kreieren. Das klingt spaßig und aufregend. Aber es gibt auch schon beunruhigende Vorfälle, so wie jenen einer Beta-Testerin, die von einem Fremden in Horizon Worlds betatscht wurde.

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Vivek Sharma, der Vizepräsident von Horizon, bezeichnete den Vorfall gegenüber „The Verge“ als „absolut bedauerlich“. Meta untersuchte den Vorfall und kam zum Ergebnis, dass die Beta-Testerin ein Tool namens „Safe Zone“ hätte verwenden sollen, das ein Teil einer Reihe von Sicherheitsfunktionen darstellt, die in Horizon Worlds integriert sind. Safe Zone ist eine schützende Blase, die Benutzer aktivieren können, wenn sie sich bedroht fühlen. Innerhalb dieser Blase kann niemand sie berühren, mit ihnen sprechen oder in irgendeiner Weise mit ihnen interagieren, bis sie signalisieren, dass sie die Schutzzone aufheben möchten.

Sexuelle Belästigung könne auch „eine virtuelle Erfahrung sein“

Aaron Stanton leitet das VR Institute for Health and Exercise und sagte dem US-Technologie-Magazin „Technology Review“: „Hier gibt es so viel mehr zu tun. Niemand sollte jemals vor einer VR-Erfahrung fliehen müssen, um dem Gefühl der Machtlosigkeit zu entkommen.“ Das Thema beschäftigt auch Universitäten. Jesse Fox erforscht als Professor an der Ohio State University die sozialen Auswirkungen der virtuellen Realität. Er sagt: „Ich denke, die Leute sollten bedenken, dass sexuelle Belästigung nie etwas Körperliches sein muss. Sie kann verbal sein, und ja, sie kann auch eine virtuelle Erfahrung sein.“

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Emotionale Reaktionen können stärker ausfallen

Katherine Cross, die an der University of Washington über Online-Belästigung forscht, erklärt, dass sich negative Erfahrungen in der virtuellen Realität sehr real anfühlen können. „Letztendlich sind Räume der virtuellen Realität so konzipiert, dass sie dem Benutzer vorgaukeln, dass er sich physisch in einem bestimmten Raum befindet, dass jede seiner körperlichen Handlungen in einer 3D-Umgebung stattfindet.“ Das sei einer der Gründe, „warum emotionale Reaktionen in diesem Raum stärker ausfallen können und warum VR die gleichen inneren Nervensysteme und psychologischen Reaktionen auslöst.“

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Das war auch im Fall der Frau, die in Horizon Worlds betatscht wurde, so. Laut „The Verge“ schrieb sie: „Sexuelle Belästigung ist im normalen Internet kein Witz, aber in der VR kommt eine weitere Ebene hinzu, die das Ereignis noch intensiver macht. Ich wurde letzte Nacht nicht nur betatscht, sondern es gab auch andere Leute, die dieses Verhalten unterstützten, wodurch ich mich isoliert gefühlt habe.“

„Wir brauchen Abschreckung“

Die große Frage ist: Wer ist dafür verantwortlich, dass sich die Nutzer wohlfühlen? Meta sagt, dass es den Nutzern Zugang zu Tools gibt, mit denen sie sich selbst schützen können – und verlagert damit die Verantwortung auf sie. „Wir möchten, dass jeder in Horizon Worlds eine positive Erfahrung mit Sicherheitswerkzeugen macht, die leicht zu finden sind, und es ist nie die Schuld eines Benutzers, wenn er nicht alle Funktionen nutzt, die wir anbieten“, sagte Meta-Sprecherin Kristina Milian. Sie erklärte, dass die Benutzer vor dem Beitritt zu Horizon Worlds einen Onboarding-Prozess durchlaufen müssen, in dem ihnen beigebracht wird, wie sie Safe Zone starten können.

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Cross sieht darin allerdings ein strukturelles Problem. „Wenn sich Unternehmen mit dem Thema Online-Missbrauch befassen, besteht ihre Lösung in der Regel darin, das Problem an die Nutzer auszulagern und zu sagen: ‚Hier, wir geben euch die Möglichkeit, selbst auf euch aufzupassen.‘ Das ist unfair und funktioniert nicht.“ Fox sagt: „Wir brauchen Abschreckung.“ Übergriffige User müssten ausfindig gemacht und gesperrt oder ausgeschlossen werden.

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3 Kommentare
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Marcus Meyer

Interessant, laut Meta ist also die Frau schuld, weil sie die Schutzzone nicht aktiviert hat. Ja immer eine Armlänge abstand halten.

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Paul

Hi Markus (wahrscheinlich Martina ;) Dein emotionales Framing ist eine radikalfeministische Verdrehung. Darüber hinaus ist das tiefernste theamatisieren dieses Themas in einem Comic-Universum aus einem ebensolchen.

Antworten
Marcus Meyer

Pey Paul, weder Markus noch Martina – in dem Beitrag steht “Meta untersuchte den Vorfall und kam zum Ergebnis, dass die Beta-Testerin ein Tool namens „Safe Zone“ hätte verwenden sollen, das ein Teil einer Reihe von Sicherheitsfunktionen darstellt,“

Heißt für mich im Umkehrschluss – sie hat es nicht benutzt also ist sie selber Schuld,dass es zu einem Vorfall kam.

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