Microsoft 365: Teams integriert automatische Spracherkennung und Outlook

Der populäre Business-Messenger und Slack-Konkurrent Teams von Microsoft hat im Februar einige kleine – und nicht so kleine –, aber feine Upgrades bekommen, die Zusammenarbeit in Unternehmen verbessern und streamlinen sollen. Microsoft zeigt die Neuigkeiten im hauseigenen Blog.
Videokonferenzen sollen mit den neuen Spracherkennung leichter zu verfolgen und vor allem barrierefrei werden. Über das Kontextmenü in laufenden Videocalls könnt ihr zukünftig Live-Captions zuschalten, die alles Gesagte in Untertitel verwandeln. Dabei werden natürlich Machine Learning und KI eingesetzt, die Microsoft auch in anderen Speech-to-Text-Szenarien nutzt.
Admins können die Live-Untertitel in Teams aktivieren und außerdem bis zu sechs verschiedene Sprachen definieren, in die die erstellten Untertitel übersetzt werden. Als Originalsprachen kann Teams erstmal nur mit Englisch umgehen. Deutsch, Chinesisch und weitere Ausgangssprachen sollen folgen umgehen. Übersetzen lassen sich diese in über 50 verschiedene Sprachen, darunter sogar Klingonisch. Schimpfwörter sollen erkannt und unkenntlich gemacht werden, Transkripte der Calls lassen sich speichern und anschließend herunterladen.
Das Feature soll sich nicht nur an User richten, die an lauten Orten remote arbeiten, der gesprochenen Sprache nicht völlig mächtig sind oder schlicht mal nicht richtig zuhören und daher Teile eines Livecalls verpassen. Auch und besonders gehörlosen Menschen soll damit der Zugang zur Face-to-Face-Kommunikation via Teams vereinfacht, wenn nicht sogar erst ermöglicht werden.

In Teams könnt ihr nun Chatverläufe direkt zu Microsoft Outlook exportieren und dort per Mail versenden – andersrum soll es ab März gehen. (Screenshot: Microsoft)
Microsofts E-Mail-Lösung Outlook ist nun auch in Teams integriert. Über das Mehr-Optionen-Icon (das mit den drei kleinen Punkten) in einer Teams-Konversation könnt ihr einen Chat-Thread oder ausgewählte Nachrichten direkt in eine Outlook-Mail verpacken und aus dem Messenger heraus als E-Mail verschicken.
Im Laufe des März will Microsoft auch den Quasi-Rückweg ermöglichen: Dann sollt ihr E-Mails in Outlook simpel an Teams exportieren und dort als Chat-Thread fortsetzen oder anderweitig verwursten können. Microsoft sei es wichtig, Usern zu überlassen, wie sie am liebsten kommunizieren wollen.
Weiter eure unternehmensweite Kommunikation vereinfachen sollen die neu eingeführten Tags, die Admins einzelnen Benutzern oder ganzen Gruppen zuweisen können. So könntet ihr – mal angenommen, ihr arbeitet zum Beispiel bei einem IT-Magazin-Verlag – all euren Redakteuren oder all euren Mitarbeitern in Hannover ein entsprechendes Tag zuweisen. Habt ihr in eurem Messenger dann etwas zu sagen, das sich nur an alle Mitglieder eines der besagten Teams richtet, sprecht ihr sie mithilfe einer @-Mention gezielt an.
„@Redakteure” oder „@Hannover” würde dann alle Kollegen anpingen, die mit dem entsprechenden Tag versehen sind. So erwischt ihr damit dann vielleicht auch die Mitarbeiter, die nicht alle in einem gemeinsamen Channel erreichbar sind.

In Teams können Admins nun einzelnen Usern Tags zuweisen. Wollt ihr alle Kollegen mit dem gleichen Tag erreichen, müsst ihr dieses nur per @-Mention in eurer Nachricht einbauen. (Screenshot: Microsoft)
Die Möglichkeit, Chatverläufe und Nachrichten in Channels „on legal hold“ zu setzen – also rechtskonform zu juristischen Zwecken zu sichern – haben Teams-Admins schon länger. Neu ist, dass das seit Februar auch für private Chatverläufe gilt. Sollte es nötig werden, können Nachrichten ganzer Teams oder auch einzelner Anwender rechtssicher abspeichern und auslesen.
Das App-Game von Teams wurde ebenfalls noch etwas weiter aufgebohrt. So könnt ihr eure Lieblings-Apps nun in der linken Seitenleiste verankern, um schnellen Zugriff darauf zu haben.
Neu dabei ist außerdem die App QBot, die besonders für Schul- und andere Bildungsszenarien konzipiert ist. Einmal implementiert, sollen Lernende in Teams Fragen stellen und den QBot per @-Mention ansprechen können. Der soll daraufhin die korrekte Antwort auf die Frage liefern, oder andere User verlinken, von denen er „denkt“, dass sie bei der Frage helfen können – beispielsweise Lehrer oder Tutoren. Dahinter steht die Power der Azure Cognitive Services.
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