22-Milliarden-Deal: Microsoft verkauft 120.000 Hololens-Brillen ans Pentagon

US-Soldat mit Hololens-Brille. (Bild: Microsoft)
Im Oktober 2019 hatte das Pentagon einen Auftrag zur Modernisierung der IT-Infrastruktur über rund zehn Milliarden Dollar an Microsoft vergeben. Bei dem sogenannten Jedi-Projekt konnte Microsoft sich gegen Amazon durchsetzen. Dessen Versuche, doch noch den Zuschlag zu bekommen, sind bisher gescheitert. Jetzt hat Microsoft einen weiteren milliardenschweren Auftrag der US-Armee an Land geholt. Dabei geht es um das Augmented-Reality-Headset Hololens.
Pentagon sichert sich Zehntausende Datenbrillen
Der Auftrag läuft über zehn Jahr und hat ein Volumen von 21,88 Milliarden Dollar, wie ein Microsoft-Sprecher CNBC sagte. Insgesamt soll der Konzern mehr als 120.000 seiner Hololens-Brillen liefern. Der Deal folgt einem 480-Millionen-Vertrag aus dem Jahr 2018, nach dem Microsoft Prototypen eines IVAS (Integrated Visual Augmented System) genannten Headsets auf Hololens-Basis entwickelt hat. Der aktuelle Folgeauftrag soll jetzt nicht zuletzt die Produktion eines großen Volumens dieser Geräte möglich machen.
Soldaten, so heißt es in einer Mitteilung der US-Armee, könnten mit IVAS auf nur einer Plattform kämpfen, üben und trainieren. Die schon existierenden Funktionen wie Nacht-, Wärme- und weiteren Umgebungssensoren seien jetzt in einem Gerät integriert. Dazu kommen Augmented-Reality-Funktionen sowie maschinelles Lernen für eine optimierte Trainingsumgebung. Letztlich sollen die Soldaten durch das Tragen des Headsets ein besseres Bewusstsein für Situationen erhalten und fundiertere Entscheidungen treffen können.
Interner Widerstand gegen Militär-Aufträge
Microsoft hat seine Hololens-Datenbrillen – anders als die vor allem auf das Gaming spezialisierten Anbieter wie Oculus oder HTC – vor allem für Industrieanwendungen konzipiert. Eine Hololens schlägt mit einem Preis von 3.849 Euro zu Buche, wie Spiegel Online schreibt. Zu den Kunden zählen Microsoft zufolge Konzerne wie Airbus, Mercedes-Benz und L‘Oréal. Nicht alle Microsoft-Mitarbeiter dürften aber mit dem neuen Milliardenauftrag vom US-Militär zufrieden sein. Schon gegen den ersten IVAS-Vertrag und das Jedi-Projekt regte sich interner Widerstand.