Anzeige
Anzeige
News

Dieser Mini-Fusionsreaktor soll Raumfahrzeuge antreiben – und passt in jeden Koffer

Zwischen 5 und 15 Kilowatt erzeugen die Mikroreaktoren von Avanlanche. Das US-Militär investiert nun in die Fusionskraftwerke im Mini-Format, um orbitale Prototypen herzustellen.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Der Mikro-Fusionsreaktor hat etwa die Größe eines Schuhkartons. (Grafik: Avanlanche)

Unter dem Claim „Fusion Power, die Du in Deinen Händen halten kannst“ wirbt das Unternehmen Avalanche für das eigene Kleinst-Kraftwerk „Orbitron“. Der Fusionsreaktor hat die Größe eines Eimers und kann entweder Energie oder Wärme erzeugen. Ein Forschungsprogramm des US-Verteidigungsministeriums will ihn nutzen, um „taktisch im zislunaren Raum“ – also zwischen Mond und Erde – manövrieren zu können. Das Startup aus Seattle hat jedoch größere Pläne.

Kernenergie im Mini-Format – skalierbar und CO2-neutral

Anzeige
Anzeige

Avalanche gibt an, das Reaktordesign sei modular und skalierbar. Das heißt, die etwa Schuhkarton-großen Module können gestapelt werden, um eine höhere Energiedichte zu erreichen. Sechs davon seien nötig, um schätzungsweise ein Auto anzutreiben; zwölf würden für einen Bus benötigt, 100 für ein Flugzeug. Doch das Unternehmen will mehr. Zur Energieversorgung von Kleinnetzen im Megawattbereich könne man auch Hunderte von Zellen zusammenschalten, heißt es. Auf der Homepage geht man noch weiter: „Unser modulares Reaktordesign kann für endlose Energieanwendungen und eine beispiellose Energiedichte gestapelt werden, um saubere Energie zu liefern und den Planeten zu dekarbonisieren.“

2027 mit Fusionsantrieb fliegen

Avalanche existiert seit 2018. Im Februar 2022 erzeugten die Gründer Brian Riordan und Robin Langtry ihre ersten Neutronen per Fusion. Sie arbeiteten zuvor bei Jeff Bezos Raumfahrtfirma Blue Origin. Avalanche trat nach den erfolgreichen Versuchen aus dem Stealth-Modus heraus und präsentierte ein internationales Patent. Die anschließende Finanzierungsrunde brachte ihm fünf Millionen US-Dollar ein. Nun folgte der Auftrag des DIU (Defence Innovation Unit). 2027 will das Militär eine erfolgreiche Prototyp-Demonstration in der Erdumlaufbahn sehen.

Anzeige
Anzeige

Reaktordesign aus „herkömmlichen“ Bauteilen

Das Kernprodukt von Avalanche heißt Orbitron und erzeugt etwa fünf Kilowatt Energie. Es nutzt elektrostatische Felder, um Fusions-Ionen einzufangen, und verdichtet sie mit einem Magnetron-Elektrodeneinschluss. Je höher die Ionendichte, desto so wahrscheinlicher werden Fusionsreaktionen, bei denen die Ionen kollidieren und verschmelzen und so Energie freisetzen. Die Blaupause für diese Technologie liefert die Sonne. Das eine entscheidende Bauteil von Orbitron stammt aus Mikrowellenherden, das andere aus der Massenspektrometrie. Beide Geräte kauften die Gründer regulär und wandelten sie ab. Sie verzichteten auf riesige Magnete oder Laser, wie sie sonst bei solchen Projekten zum Einsatz kommen.

Anzeige
Anzeige

Saubere Brennstoffe und hohe Spannung

Als Brennstoff verwenden die Ingenieur:innen etwa Proton-Bor-11 und eliminieren darüber die interne Neutronenstrahlung quasi vollständig. Dennoch gibt es viele Herausforderungen: Generell muss mehr Energie erzeugt werden, als in den Prozess wandert. Und die Reaktion anzustoßen, ist ein aufwendiger Prozess. Das Ziel ist, eine Spannung von 600.000 Volt zu verwenden – und das auf kleinstem Raum. Aktuell visiert man 300.000 Volt an. CEO Riordan ist jedoch zuversichtlich: „Wir lernen und machen Fortschritte bei etwas, das im Großen und Ganzen so unüberwindbar erscheint.“ Es gebe Babyschritte auf dem Weg, die die Menschen ermutigten und begeisterten. „Und sie marschieren auf unser Endziel zu.“

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige