Nur 30 Minuten: 6 Tipps für die perfekte Mittagspause

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Vor allem junge Arbeitnehmer legen in Deutschland keine Mittagspause ein. Zu diesem Ergebnis kommt ein von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) vorgelegtes Faktenblatt, das sich auf eine repräsentative Erhebung unter 3.200 Menschen stützt. Demnach arbeiten rund 20 Prozent der Erwerbstätigen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren ohne Pause durch.

Ein Fünftel aller jungen Arbeitnehmer verzichtet auf eine Mittagspause. (Foto: Shutterstock)
Etwa die Hälfte der Befragten begründet das damit, ihre Arbeit sei sonst nicht zu bewältigen. Über ein Drittel gab an, die Mittagspause wegen ständiger Störungen im Arbeitsablauf nicht wahrnehmen zu können. Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass auch ältere Mitarbeiter die Erholungszeit sausen lassen – beispielsweise, um früher Feierabend machen zu können.
Dabei ist die Mittagspause gesetzlich eindeutig verankert. 30 Minuten Pause stehen jedem Mitarbeiter nach Paragraph 4 des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG) zur Verfügung, wenn er täglich mehr als sechs Stunden arbeitet. Beträgt die Arbeitszeit über neun Stunden, sind es sogar 45 Minuten. Alles nur vergeudete Zeit?
Von wegen! Mittagspausen dienen der Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern. Wer bereitwillig darauf verzichtet, riskiert gesundheitliche Schäden. Dem Faktenblatt zufolge kann häufiges Durcharbeiten zu einer „Erholschuld“ beitragen, die zu chronischer Übermüdung, körperlicher Erschöpfung führt und weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich zieht. Wie aber lässt sich die Mittagspause sinnvoll nutzen? Wir haben sechs Tipps für die wichtigsten 30 Minuten des Arbeitstages parat.
Ha! Die Mahlzeit am Schreibtisch einnehmen und „nebenbei“ ein paar Mails abarbeiten – das sind ja zwei Fliegen mit einer Klappe! Allein: Das ist definitiv der falsche Weg.
Pausen sind wichtig und besonders beim Essen sollte man sich eine (räumliche) Auszeit nehmen. Zudem ist das ständige Geschmatze im Büro auch nicht schön für die Kollegen, die dort wirklich arbeiten wollen. Egal welche Mahlzeit du also einnimmst, geh auf jeden Fall in den Pausenraum, die Kantine oder iss außer Haus.
Vielleicht bist du jetzt überrascht, aber: Mittagspausen ermöglichen auch die Teilhabe an sozialen Aktivitäten. Wer ständig durcharbeitet, vernachlässigt zwangsläufig auch den zwischenmenschlichen Kontakt zu Kollegen. Der aber ist wichtig, um das Betriebsklima zu erhalten und wirkt sich auch positiv auf deine Zufriedenheit aus.
Nutz die Pause also zum Beispiel für ein gemeinschaftliches Essen mit deinen Kollegen (gerne auch aus anderen Abteilungen) und sprich dabei bewusst auch über Themen, die nicht deinen Job betreffen.
Sogar Steve Jobs schwörte auf ihn: den Spaziergang während der Arbeitszeit. Denn acht Stunden durchgehend im Büro hocken und kreativ arbeiten wollen, das funktioniert nicht. Frische Luft hingegen wirkt Wunder und beflügelt die Sinne, wie mehrere Studien belegen.
Idealerweise verbindest du dein Mittagessen also mit einem anschließenden Spaziergang um den Block. Mehr als 15 Minuten müssen es nicht sein. Danach ist dein Mittagessen übrigens optimal verdaut und du kannst mit vollem Akku wieder an deinen Platz.
Auch wenn zur Mittagszeit der Magen knurrt: Es muss nicht immer die fettige Pizza vom Lieferdienst sein. Wer sich stattdessen gesund ernährt, steigert nicht nur sein Leistungsvermögen.
Ergänzend zu einer leichten Mahlzeit wie beispielsweise einem Salat (kann man übrigens super mit anderen Kollegen zusammen zubereiten) wirken sich vor allem kleine Snacks positiv auf Stoffwechsel und Blutzuckerspiegel aus. Besonders zu empfehlen sind etwa Hummus, Knäckebrot oder Trockenobst.
Tischtennisplatten sind längst kein reines Spielzeug mehr für das hippe Startup aus der Großstadt. Inzwischen lassen zunehmend auch Mittelständler und Konzerne ihre Mitarbeiter zum Schläger greifen. Kein Wunder: Der Kreislauf kommt in Schwung, man schaltet für kurze Zeit effektiv von den Aufgaben ab und kann mit dem Kollegen sogar noch echten Spaß dabei haben.
Zusammen mit einer guten Mahlzeit lässt sich eine halbstündige Mittagspause so perfekt ausfüllen. Alternativ sorgen auch diese bürotauglichen Sport-Übungen für eine runde Mittagspause.
Klar, nicht jeder ist für sportliche Aktivitäten während der Mittagszeit gemacht. Es soll Mitarbeiter geben, die schöpfen neue Energie vor allem aus einem kurzen Nickerchen. Studien konnten belegen, dass sogenannte Powernaps die Leistungsfähigkeit um bis zu 35 Prozent steigern kann.
Ideal ist ein Schlaf von der Dauer von zehn bis maximal 20, keinesfalls jedoch länger als 30 Minuten. Natürlich sollten Chefs die notwendigen Voraussetzungen schaffen, denn ein am Schreibtisch schnarchender Mitarbeiter gibt kein gutes Bild ab. Office-Gadgets wie der Podtime oder das weniger kostspielige NapKit schaffen Abhilfe.
Lies auch unseren Artikel „Wie startet man perfekt in den Arbeitstag? 6 Tipps für die ersten 10 Minuten am Morgen“
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Ich gehe bewusst immer alleine meine Mittagspause machen und nicht mit Kollegen. Das ist meine persönliche Zeit.
Owe owe, Abschottung, meiden zwischenmenschlicher Beziehungen, soziale Isolation … sehr verdächtig heutzutage.
Spaß beiseite, ist natürlich jedem selber überlassen, ist sicherlich auch eine gute Möglichkeit zwischenzeitlich abzuschalten.
Hallo …,
im Beruf sollte man (insgeheim) Egomane sein; ich brauch meinen Freiraum, am Arbeitsplatz, bei Tisch … und auf’m WC ohnehin ;) !
Ich möchte nicht ‚teilen‘ (im Sinne der ’sozialen Netzwerke‘).
Kollegen: OUT.
Ich: IN.
Ciao, Sascha.
Meist verbringe ich meine Pause einfach am Schreibtisch, obwohl ich weiß, dass es nicht gesund ist. Das Wetter wird allerdings langsam schöner und ich könnte auch, wie Sie schreiben, 15 Minuten spazieren gehen. Es gibt in der Nähe von meinem Büro viele Restaurants, die Mittagsangebote haben. Das lässt sich sehr gut mit einem Spaziergang kombinieren.