Mond-Missionen im Doppelpack: SpaceX bringt gleich zwei private Lander auf den Weg zum Erdtrabanten

Erhält dieses Jahr so viel Besuch, wie schon lange nicht mehr: Der Mond. (Foto: arte.inteligente1/Shutterstock)
Der Mond erhält dieses Jahr so viel wissenschaftliche und vor allem auch privatwirtschaftliche Aufmerksamkeit, wie selten zuvor in der Geschichte.
Während die Nasa eifrig daran arbeitet, im Rahmen des Artemis-Programms Menschen auf den Mond zu bringen, die dort eine Basis errichten sollen, lassen dieses Jahr in der Vorbereitung zahlreiche private Unternehmen eigene Lander zum Erdtrabanten fliegen.
Wie Space.com berichtet, starten in dieser Woche gleich zwei private Mondlander an Bord einer Falcon-9-Rakete des Unternehmens SpaceX, um gänzlich unterschiedliche Mondmissionen zu absolvieren.
Blue Ghost: Forschungsmission im „Meer der Entscheidungen“
Am Mittwochmorgen, den 15. Januar, um 7:11 Uhr (MEZ) beginnt das sechstägige Startfenster für die Rakete im Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida. Ziel ist es, die beiden privaten Mondlander Blue Ghost und Resilience auf die Reise zum Erdtrabanten zu schicken.
Blue Ghost fliegt im Auftrag des Unternehmens Firefly im Rahmen der Mission „Ghost Riders in the Sky“ zum Mond. Das Raumschiff wird 25 Tage lang die Erde umkreisen, um sich dann mit einer Zündung in Richtung Mond katapultieren.
16 weitere Tage verbringt Blue Ghost dann im Mondorbit, um nach insgesamt 20 Tagen nach dem Zündungsimpuls auf der Mondoberfläche im sogenannten „Meer der Entscheidungen“ (Mare Crisium) zu landen.
Dort wird der Lander über 60 Tage hinweg Forschungsdaten sammeln und mit seiner letzten Batterieenergie Aufnahmen vom Sonnenuntergang auf dem Mond machen, ehe ihm planungsgemäß fünf Stunden nach Einbruch der Dunkelheit der Saft ausgeht.
Mondlander Resilience: Zweiter Versuch für japanische Mondmission
Resilience wird die Falcon-9-Rakete zu einem anderen Zeitpunkt verlassen und mit einer gänzlich anderen Flugbahn deutlich länger unterwegs sein als Blue Ghost. Vier bis fünf Monate nach dem Aufbruch wird der Lander erst die Mondoberfläche erreichen.
Das Gefährt fliegt im Auftrag des japanischen Unternehmens ISpace als zweiter Versuch einer Mondlandung im Rahmen des Hakuto-R-Programms, das als Vorbereitung für eine bemannte Mondmission dient.
Die Hakuto-R-1-Mission war im April 2023 an einem defekten Höhenmessgerät gescheitert und im Crash des Landers auf der Mondoberfläche geendet. Dieses Mal soll es dank verbesserter Software und Hardware klappen.
Auf dem Weg zum Mond soll Resilience eine Liste von zehn Meilensteinen abarbeiten und eine weitere, separate Liste nach der Landung. Unter anderem wird der Lander – sofern diesmal alles glatt läuft – den Miniatur-Rover Tenacious absetzen, der im Auftrag der Nasa Mondstaub sammeln soll.
Geschäftiges Treiben auf dem Mond: Nächster Start schon im Februar
Die beiden Lander werden bei weitem nicht die Einzigen sein, die dieses Jahr den Mond erreichen sollen. Schon im Februar findet der nächste Start statt. Dann wird das Unternehmen Intuitive Machines, das bereits eine erfolgreiche Mondlandung verbuchen kann, einen Lander zum Erdtrabanten schicken.
An Bord wird das Raumfahrzeug wissenschaftliche Geräte der Nasa haben und sich vor allem dem Versuch widmen, nach gefrorenem Wasser zu bohren – eine wichtige Vorbereitung auf das Errichten einer Mondbasis, in der Menschen für längere Zeit überleben können.
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