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Musikdienst Tidal will Künstler fairer entlohnen – doch das Erlösmodell ist undurchsichtig

Der Musikstreaming-Dienst Tidal will in Zukunft seine Künstler stärker an den Einnahmen beteiligen und plant, einen Teil der Abozahlungen auf Basis der am meisten aufgerufenen Tracks aufzuteilen.

3 Min. Lesezeit
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Tidal zählt zu den künstlerfreundlichsten Musik-Streaming-Diensten. (Foto: DANIEL CONSTANTE / Shutterstock)

Abonnenten des Musikstreaming-Dienstes Tidal haben bald noch ein Kriterium mehr, wenn es darum geht, was sie als Nächstes hören wollen. Denn der Musikdienst hat angekündigt, in Zukunft Zahlungen direkt an die Künstler und fanorientierte Tantiemen einführen zu wollen. So sollen vor allem die Künstler zufriedengestellt werden, die in der Vergangenheit oftmals unzufrieden damit waren, was durch die Musikdienste an Einnahmen generiert wurde.

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Tidal ist seit jeher eine der am künstlerfreundlichsten betriebenen Plattformen für Musik (Jay-Z ist einer der Gründer), der Ansatz, die Künstler gezielt zu beteiligen, kommt daher nicht von ungefähr. Auch zählte Tidal schon früh zu den Diensten, der mit höherer Qualität und eigenem digital-orientiertem Mastering gearbeitet hat, anstatt die Tracks einfach nur komprimiert anzubieten. Zusätzlich zur Hifi-Option kommt jetzt auch Hifi Plus. Alle Varianten haben Zugriff auf denselben Katalog mit über 80 Millionen Songs, Videos und von Experten zusammengestellten Playlists, wobei jede Version ihre eigenen Vorteile hat.

Meistgespielte Künstler erhalten Extra-Tantiemen

Tidal Hifi kostet 9,99 Euro im Monat und bietet Musik in bis zu 1.411 Kilobit pro Sekunde, wobei du unterwegs die Qualität auch reduzieren kannst, um Daten zu sparen. Du kannst damit offline hören und auf Funktionen wie Tidal Connect und My Activity zugreifen, die individuelle Einblicke in das tägliche Hörverhalten bieten. Tidal Hifi Plus dagegen kostet immerhin 19,99 Euro im Monat und bietet zusätzlich zu den Features der Hifi-Version fanzentrierte Tantiemen und Direktzahlungen an Künstler. Hifi Plus bietet auch weiterhin Zugang zu den besten immersiven Soundformaten (Dolby Atmos Music und Sony 360 Audio Recordings) und Master Quality Authenticated (MQA) sowie einen frühen Zugang zu exklusiven Angeboten und zukünftigen Funktionen.

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Dabei erhalten die meistgespielten Künstler auch die meisten Tantiemen. Die zusätzliche Erlösquelle spricht allerdings nur von „einem bestimmten Prozentsatz der Mitgliedsgebühren“, die zusätzlich zu den üblichen Tantiemen erfolge. Wie viel das ist, bleibt unklar. Ab 2022 verfolgt Tidal einen anderen Ansatz bei den Tantiemen. In diesem neuen Modell werden die Tantiemen für Hifi-Plus-Abonnenten nicht mehr aggregiert. Vielmehr werden die Tantiemen auf der Grundlage der tatsächlichen Streaming-Aktivitäten der einzelnen Hifi-Plus-Abonnenten gezahlt, im Gegensatz zur branchenüblichen Methode der Aggregation von Streams, wodurch die Fans eine größere Rolle beim Erfolg ihrer Lieblingskünstler spielen können.

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Tidal sucht nach einem USP

Dazu hat sich Tidal mit Square, Cash App und Paypal zusammengeschlossen. Wie viel jeweils für die Künstler übrig bleibt und ob sich die hierfür obligatorische plattforminterne Anmeldung lohnt, wird sich also erst zeigen müssen. Neben einer Direktregistrierung, die zurzeit nur auf Einladung möglich ist, soll das über Tidal-Vertriebspartner möglich sein.

Außerdem hat der Streaming-Dienst, der seit jeher als besonders künstlerfreundlich gilt, eine weitere Ankündigung gemacht, die vor allem jene freuen dürfte, die sich erst einmal nicht fest an einen bestimmten Anbieter binden wollen: Der neue Free Service bietet Zugriff auf sämtliche Künstler und Songs innerhalb des Katalogs und soll werbefinanziert arbeiten – ähnlich wie dies Spotify seit Jahren bietet. Bislang ist der Gratis-Dienst allerdings erst für den US-Markt freigeschaltet – wann Deutschland und die anderen europäischen Märkte folgen, ist noch nicht bekannt. Insgesamt merkt man hier, dass Tidal die Konkurrenz zu schaffen macht. Neben Spotify sind vor allem auch Apple Music und Amazon wichtige Konkurrenten. Sich über diese künstlerfreundliche Lösung (wie gerecht und umfassend auch immer sie ist) zu positionieren, ist somit kein Fehler.

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