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Twitter: Musk lässt System entwickeln, um eigene Tweets zu pushen

Nutzer:innen von Twitter erhalten momentan alle Tweets von Elon Musk – ob sie wollen oder nicht. Jetzt ist klar, was hinter dem „Elon-first-Feed“ steckt.

2 Min. Lesezeit
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Elon Musk verschafft sich auf seiner Plattform Twitter mehr Reichweite. Das garnierte er mit einem sexistischen Meme, das an einen Ekelporno erinnert. (Bild: Klyona/Shutterstock)

Schon länger hatte sich Elon Musk bei seinen Entwickler:innen über sinkende Popularität beschwert. Dass sein Tweet zum Super Bowl dann aber weniger beachtet wurde als der von US-Präsident Joe Biden, schien dem ganzen die Krone aufzusetzen.

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Musk forderte ein System, das ihn wieder an die Spitze seiner Plattform katapultiert. Das Ergebnis: Alle Tweets des Twitter-Chefs werden derzeit besonders prominent angezeigt – auch ein geschmackloser Sadomaso-Post, der an virale Ekelhaftigkeit erinnert.

Die Satireseite Postillon empfiehlt, Musk zu blocken, aber viele User:innen verlassen auch einfach die Plattform und ihren Eigentümer, der immer mehr wie ein kindischer Diktator erscheint.

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Musk ganz oben – in der Timeline

In den Tagen nach dem Super Bowl hatten viele Twitter-User:innen bemerkt, dass ihnen Musks Tweets plötzlich an oberster Stelle ausgespielt werden. Und so schrieb auch The Verge-Redakteurin Emma Roth: „Einige von uns bei The Verge sehen mehr Musk-Antworten als normal, ich selbst habe fünf ganz oben in meinem Feed gezählt.“ Eine Beobachtung, die auch der Verfasser dieser Zeilen bestätigen konnte.

Jetzt ist klar, was hinter dem „Elon-first-Feed“ steckt. Wie Platformer unter Berufung auf entsprechende Dokumente und Interviews mit Beteiligten berichtet, hatte Musks schlecht performender Super-Bowl-Tweet bei Twitter zunächst ein Notfallmeeting ausgelöst.

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Das Resultat: Die verbliebenen Entwickler:innen – denen Musk ebenfalls mit der Kündigung gedroht hatte – richteten ein System ein, das sicherstellt, dass die Beiträge des Twitter-Chefs besonders penetrant ausgespielt werden.

Musks Tweets bekommen automatisch „grünes Licht“ und umgehen damit sämtliche Filter, die darauf ausgelegt sind, den Nutzer:innen besonders passende Inhalte anzuzeigen. Im Algorithmus wurden die Beiträge außerdem künstlich um den Faktor 1.000 hochgestuft, wodurch sichergestellt wird, dass sie im Feed höher rangieren als die aller anderen Nutzer:innen. Und: Twitter verhindert normalerweise, dass einzelne Konten den „For You“-Feed überfluten – für Musk gilt das jetzt nicht mehr.

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Elon Musk: Er will es nicht akzeptieren

Der Twitter-Chef hatte sich bereits in der vergangenen Woche bei seinen Entwickler:innen darüber beschwert, dass zu wenig Menschen seine Posts angezeigt bekommen. Interne Daten zeigten, dass seine Popularität gesunken war. Angeblich seien 95 Prozent seiner Tweets nicht „ausgeliefert worden“.

Entwickler:innen fanden keine Hinweise dafür, dass der Algorithmus gegen Musk agiert hatte, verwiesen stattdessen darauf, dass der Tech-Unternehmer derzeit auch in den Google-Suchtrends schlicht nicht relevant ist.

Musk hatte die Überbringer:innen der schlechten Nachrichten gefeuert und sich danach eigenen Aussagen zufolge in langen Sessions mit Ingenieur:innen zusammengesetzt, um sich selbst mehr Reichweite zu verschaffen.

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#blockmusk trendet

Das Ergebnis dieser Sessions und der Super-Bowl-Aktion zeigt sich jetzt in den Twitter-Feeds rund ob den Globus – ob die User:innen wollen oder nicht.

Das Satiremagazin Postillon hat eine Anleitung veröffentlicht, das Twitter-Erlebnis erheblich zu verbessern, indem man Musk blockiert. Kurz darauf war eine Benachrichtigung in die Postillon-Redaktion geflattert: Die Anleitung sei beim Kurznachrichtendienst gemeldet worden, verstoße aber nicht gegen geltende Regeln.

Derweil trendet #blockmusk in bestimmten Kreisen. In den Kommentaren deutet sich an, dass es wieder eine Austrittswelle geben könnte. Die erste begann, als Musk Twitter übernahm und mehr als die Hälfte der Angestellten feuerte.

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