
Schlafen im Twitter-Büro: Elon Musk bekommt Ärger mit Behörden. (Foto: Shutterstock/Phil Pasquini)
Innerhalb weniger Wochen nach der Übernahme von Twitter hatte Elon Musk einen Großteil der Belegschaft entlassen. Die restlichen Mitarbeiter:innen mussten sich einer sogenannten „Hardcore“-Arbeitskultur verpflichten.
Dazu gehört in Musks Augen auch, dass Angestellte in der Twitter-Zentrale in San Francisco übernachten müssen. Wie Anfang Dezember 2022 bekannt wurde, verwandelte Musk dazu Büroräume in Schlafbereiche, indem er Betten aufstellen ließ.
Das geht so nicht, meint jetzt allerdings die zuständige Bauaufsicht der kalifornischen Metropole. Wie der San Francisco Chronicle schreibt, habe das Department of Building Inspection Twitter eine Art Abmahnung zukommen lassen.
Das Unternehmen müsse die mit Schlafmöglichkeiten ausgestatteten Räume auch als solche deklarieren. Anderenfalls müsse die ursprüngliche Nutzung der Räume innerhalb von 15 Tagen wiederhergestellt werden. Sprich: Betten raus.
Eine unsachgemäße Nutzung der Räumlichkeiten über den gewährten Zeitraum von rund zwei Wochen hinaus könnte eine Geldstrafe nach sich ziehen. In welcher Höhe diese ausfallen würde, ist aber nicht klar. Auch könnte sich mindernd auf die mögliche Geldstrafe auswirken, dass die Musk-Firma für die Räumlichkeiten in der Zentrale sowie in weiteren Ablegern derzeit keine Miete zahlt. Allein in San Francisco soll es dabei um mehrere Millionen US-Dollar gehen.
Was Musk von der ganzen Sache rund um die Aufforderung zur Umdeklarierung seiner Büros halten dürfte, zeigt seine Reaktion aus dem Dezember 2022 auf die angekündigte Untersuchung der Behörden rund um die Bürobetten. Damals brachte er das mögliche Vorgehen der Behörden gegen Twitter mit Berichten über eine Fentanyl-Überdosis eines Babys in einem Park in Verbindung.
Bürgermeisterin London Breed solle sich doch lieber um solche Probleme kümmern als um Firmen, die ihren müden Mitarbeiter:innen Betten zur Verfügung stellten, so Musk.
Was der Twitter-Chef nicht erwähnte: Es ist natürlich durchaus üblich, dass Mitarbeiter:innen gerade in Tech-Startups auch mal Ruhepausen einlegen. Allerdings dürften wohl in kaum einem anderen Unternehmen eigens Betten wie in einem Hotelzimmer aufgestellt worden sein.
Für die Behörde bedeutet diese eigenwillige Umwidmung einen Verstoß. Insbesondere, weil es auch um die Sicherheit der in dem Gebäude schlafenden Personen geht.
Die Schlafräume müssten etwa mit Sprinklern und einem eigenen Feueralarm ausgerüstet sein, um bei Bränden Leben zu retten. Auch müsse ein „Vollzeitwohnsitz“ über Fenster verfügen. Und auch die Gebühren unterscheiden sich von denen für eine reine Büronutzung.
Mal sehen, ob Musk der Aufforderung der Behörden nachkommt oder die Frist verstreichen lässt.
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