
Einem Forschungsteam aus den USA und Europa ist es gelungen, aus Daten zweier Weltraumteleskope vier Welten zu identifizieren, zu denen es in unserem eigenen Sonnensystem keine Entsprechung gibt. Sie vermuten, dass es sich dabei um das bislang „fehlende Bindeglied“ zwischen Erdzwillingen und neptunähnlichen Planeten handeln könnte.
Die neu entdeckten Exoplaneten bezeichnen sie als „Mini-Neptune“. Solche Planeten sind kleiner und kühler als die leichter zu entdeckenden und in der Galaxie viel häufigeren „heißen Jupiter“. Mini-Neptune sind für die Wissenschaft besonders interessant, weil sich Forscher:innen davon versprechen, mehr über die Entwicklung von Planeten zu erfahren.
„Wir wissen nicht genau, woraus sie bestehen oder wie sie entstanden sind“, sagt Amy Tuson, eine Forscherin von der Universität Cambridge im Vereinigten Königreich, in einem Video über die neuesten Forschungsergebnisse.
Normalerweise haben Planetenforschende schon dann eine gute Vorstellung von der Zusammensetzung eines Planeten, wenn sie seine Größe und Dichte kennen. Mini-Neptune bilden dabei eine Ausnahme.
„Es könnte sich entweder um Gesteinsplaneten mit viel Gas handeln oder um Planeten, die reich an Wasser sind und eine sehr dampfige Atmosphäre haben“, so Solene Ulmer-Moll, Forscherin an der Genfer Universität, in einer Erklärung.
Die nun entdeckten Welten bekamen die Namen HD 22946 D, HIP 9618 C, HD 15906 C und TOI-5678 B. Ihre Entdeckung wurde in vier Artikeln veröffentlicht, jeweils zwei in Astronomy & Astrophysics und Monthly Notices of the Royal Astronomical Society.
Insgesamt ist die Zahl der bestätigten Exoplaneten damit auf 5.438 gestiegen. Dabei werden 9.600 weitere Kandidaten derzeit geprüft.
Trotz der recht hoch wirkenden Zahl handelt es sich bei den bekannten Exoplaneten eher um die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs. Wenn wir bedenken, dass allein die Zahl der vorhandenen Galaxien auf Hunderte von Milliarden geschätzt wird, sprechen wir von einer unvorstellbar hohen Zahl an Planeten, die wir noch nicht kennen.
Kleinere Gesteinsplaneten werden meist in zwei Gruppen kategorisiert, denen beiden gemeinsam ist, dass sie Planeten beschreiben, die größer als die Erde und kleiner als Neptun sind. Dabei können die sogenannten Super-Erden bis zu 1,75 Mal so groß wie unser Heimatplanet sein. Mini-Neptune sind sogar doppelt bis viermal so groß wie die Erde.
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