Bilder von weiblichen Brüsten samt Nippel sind auf Instagram und Facebook offiziell verboten und werden vom Mutterkonzern Meta konsequent gelöscht. Nicht selten haben die Bilder auch eine Stilllegung der veröffentlichenden Accounts nach sich gezogen.
Laut den Plattform-Richtlinien solle das dem Jugendschutz dienen, doch Kritikerinnen und Kritiker behaupten vehement, dass diese vermeintlichen Gründe nur vorgeschoben seien. Gleiches gelte nämlich nicht für männliche Brüste und Nippel.
#FreeTheNippel: Aufsichtsgremium schreitet ein
Die Causa gilt als verhärtet, doch nun kommt laut der New York Times (NYT) erneut Bewegung in die sogenannte #FreeTheNippel-Debatte. Laut des Aufsichtsgremiums „Oversight Board“ von Meta, müssen die Plattformen die Nacktheit-Richtlinie überdenken.
Ausschlaggebend dafür sei die Meinungsfreiheit der Nutzerinnen und Nutzer, so das Gremium. Die Zensur fördere „größere Barrieren für die Meinungsäußerung von Frauen, Transpersonen und nicht-binären Menschen auf den Plattformen.“
Der Grund für das Einschreiten des Aufsichtsgremiums ist der Fall eines trans- und nicht-binären Paares, das oberkörperfreie Bilder bei Instagram geteilt hatte. Die Plattform löschte beide Bilder, das Paar ging anschließend gegen die Diskriminierung vor.
„Die bisherige Regel stiftet Verwirrung für Nutzerinnen und Nutzer sowie Moderatoren, wenn es darum geht, dass Bilder fälschlicherweise entfernt werden“, heißt es in einem Statement des Oversight Boards. Angeblich habe Meta das wohl auch anerkannt.
Ob der Mutterkonzern nun jedoch die Richtlinien für Instagram und Facebook tatsächlich ändert, bleibt abzuwarten. Die Forderungen des Aufsichtsgremiums sind nicht bindend, jedoch muss Meta zumindest in den nächsten Tagen öffentlich Stellung beziehen.
Die Debatte wird seit Jahren auch von Prominenten begleitet. Unter anderem kritisiert das Model Miranda Kerr das Verbot der weiblichen Brüste und Nippel seit langem, da es beispielsweise auch die Fotos von stillenden Müttern zensiert.