Anlässlich der Ankündigung von Nasa und Esa, eine Sammlung von „First Light“-Aufnahmen des James-Webb-Teleskops zu veröffentlichen, beschäftigt sich Forbes mit dem Nachfolger. Die Wissenschaft jubelt jetzt schon über die Fähigkeiten des Nancy-Grace-Roman-Teleskops. Die Nasa kündigt eine „neue Ära kosmologischer Entdeckungen“ an. Im Mai 2027 soll das Infrarot-Teleskop seine Arbeit aufnehmen.
Durchmusterung 1.000 Mal größer als bei Hubble
Roman besaß zuvor die Abkürzung WFIRST, das steht für „Wide Field Infrared Survey Telescope“. Eine der Grundaufgaben wird darin bestehen, Exoplaneten zu durchmustern. Das soll Roman in einem 1.000 Mal größerem Maßstab schaffen als der Vorgänger Hubble. Das Teleskop soll herausfinden, wie viele Sonnensysteme da draußen unserem ähneln. Ein weiterer Faktor ist die Bewohnbarkeit von Planeten: Auch hier erhoffen sich die Wissenschaftler:innen mehr Informationen durch den Einsatz des neuen Teleskops, das über Gravitationslinsen und den Mikrolinseneffekt besser extrasolare Planeten aufspüren kann.
Tiefe Panoramabilder sorgen für wissenschaftliche Klarheit
Zudem werde die spektroskopische Durchmusterung dazu beitragen, die kosmische Beschleunigung aufzuzeichnen. Über die Frage, ob und wie sich das Universum ausbreitet, wurde in letzter Zeit viel diskutiert. Yun Wang, ein Nasa-Wissenschaftler am Caltech/PAC in Pasadena, kennt noch andere Nutzen der Methode: „Sie wird uns helfen, die erste Generation von Galaxien zu verstehen, sie wird uns erlauben, dunkle Materie zu kartieren, und sie wird sogar Informationen über Strukturen enthüllen, die viel näher an uns liegen, direkt in unserer lokalen Galaxiengruppe.“ In sieben Monaten soll das Roman-Teleskop etwa fünf Prozent des Himmels durchmustert haben. Unter dem Namen „Galactic Exoplanet Survey“ soll es 100.000 Exoplaneten finden – darunter auch erdähnliche Exemplare.
Unerforschtes Gebiet erkunden
Die Nasa schreibt, das Teleskop werde „einen so gewaltigen Blick auf das Universum bieten, dass es den Wissenschaftlern helfen wird, kosmische Geheimnisse auf eine noch nie da gewesene Weise zu untersuchen“. Die Durchmusterung werde eine 3D-Karte mit genauen Entfernungen und Positionen von Millionen von Galaxien erschaffen. Das Teleskop wird dabei weiter entfernte Bereiche kartografieren als je zuvor. Zusätzlich kann es viel „schwächere“ Galaxien aufspüren. Durch das parallele Anwenden verschiedener Modelle soll Roman extrem präzise Ergebnisse liefern. Insgesamt sei eine so hohe Auflösung in Kombination mit den riesigen Bildergrößen bisher nie möglich gewesen. Das werde das Teleskop „zu einem unverzichtbaren Instrument für die Zukunft machen“, so die Verantwortlichen.