Nasa versteckt codierte Botschaft im Fallschirm des Marsrovers

Das Jahr 2021 ist ein gutes für Weltraumfans – am 18. Februar ist Perseverance auf dem Mars gelandet, zuvor war die Sonde Al-Amal der Vereinigten Arabischen Emirate erfolgreich in die Marsatmosphäre eingetreten. Und auch Chinas Tianwen-1-Sonde umkreist den roten Planeten schon; in einigen Wochen soll ebenfalls ein Rover auf der Marsoberfläche landen. Die Missionen sollen vor allem wissenschaftliche Erkenntnisse und Antworten liefern – beispielsweise, ob es Spuren früheren Lebens auf dem Mars gibt. Erfahrungsgemäß werden aber auch Fragen aufgeworfen: zum Beispiel nach dem seltsam unregelmäßigen Streifenmuster von Perseverances Bremsfallschirm.
Dass die Nasa gestreifte Bremsfallschirme benutzt, ist nichts Neues. Das war schon beim Splashdown der Apollo-Landekapseln zu sehen. Grund dafür ist weniger die Optik als die Tatsache, dass bei gemusterten Fallschirmen leichter zu erkennen ist, ob sie sich beispielsweise verdreht oder nur teilweise geöffnet haben.

Das Kommandomodul von Apollo 14 kurz vor dem Splashdown im Ozean. Die gestreiften Bremsschirme sind gut zu erkennen. (Foto: Nasa)
Das erklärt jedoch nicht das unregelmäßige Strichmuster von Perseverances Bremsschirm. Was steckt dahinter? Den Anstoß zur Lösung des Rätsels gab die Nasa selbst: Ein Mitarbeiter sagte während des Livestreams zur Landung, manchmal würden Botschaften in der Arbeit hinterlassen, die andere dann finden sollten. Das ließen sich zahlreiche Enthusiastinnen und Enthusiasten nicht zwei Mal sagen.
„Steckt im Fallschirm von Perseverance eine Art versteckte Botschaft oder ein geheimer Code?“, fragt jemand auf Reddit. Und die Lösung lässt nicht lange auf sich warten. Legt man dem Design des Fallschirms ein Binärsystem zugrunde – Rot ist 1, Weiß ist 0 – und betrachtet die vier „Ringe“ des Schirms separat, ergibt sich ein Code, dessen entschlüsselte Botschaft „Dare mighty things“ lautet. „Großes wagen“ – das Motto der Nasa. Der vierte Ring übrigens ist kein Wort, sondern gibt die Geokoordinaten des Jet Propulsion Laboratory (JPL) an, wo der Großteil des Rovers entwickelt worden ist.
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Die verschlüsselte Botschaft ist keinesfalls das erste Easteregg, das die Nasa in ihre Missionen integriert hat – und auch nicht das erste oder einzige in Bezug auf den Rover Perseverance. Das Fahrzeug ist bestückt mit diversen Gegenständen und Verweisen, die, so die Nasa, „von funktional bis dekorativ reichen“. Darunter auch die Namen von fast elf Millionen Menschen, die sich dafür eingetragen hatten, sowie eine Erinnerungsplakette, die auf die Corona-Pandemie und das Durchhaltevermögen (englisch: Perseverance) der Angestellten im Gesundheitssektor verweist.
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Bei aller Liebe zu Gimmicks und Eastereggs muss die Nasa aber immer auch die Balance wahren zwischen dem, was notwendig ist, und dem, was nett ist. Schließlich ist der Platz auf so einem Rover beziehungsweise Raumfähren begrenzt. Das soll tatsächlich auch der Grund sein, warum Perseverances Vorgänger Curiosity aufgehört hat, für sich selbst „Happy Birthday“ zu singen: Die Antwort wirke „ziemlich kalt und gefühllos“, so Nasa-Mitarbeiterin Florence Tan gegenüber The Atlantic. „Wir ziehen keinen wissenschaftlichen Nutzen daraus, wenn der Rover Musik abspielt oder ‚Happy Birthday‘ singt.“ Den Kampf zwischen Musik und Wissenschaft gewinne in solchen Fällen die Wissenschaft.
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