Nasa: Erste Rakete von Amazons Blue Origin für offizielle Missionen zugelassen

Die New Glenn ist eine 95 Meter lange Rakete, die ihre ersten Testflüge im Jahr 2021 absolvieren soll. Blue Origin, Hersteller der Rakete, gibt an, damit ein Drittel mehr Last als die aktuell größten SpaceX-Raketen – die „Falcon Heavy“ – transportieren zu können.
Ohne Eintragung kein Geschäft
Die Aufnahme in den Nasa-Katalog potenzieller Launch-Partner ist ein wichtiger Erfolg für das immerhin schon zwanzig Jahre alte Unternehmen. Denn ohne eine solche Eintragung wäre mit öffentlichen Nasa-Aufträgen nicht zu rechnen. Neben Blue Origin befinden sich bislang nur SpaceX und ein Joint Venture aus Boeing und Lockheed Martin auf der Nasa-Liste. Die Freigabe bezieht sich nur auf Fracht-, nicht auf Personen-Transporte.
Die Entwicklung der New-Glenn-Rakete wird mit öffentlichen Mitteln des US-Verteidigungsministeriums gefördert. Eine Freigabe für Missionen, die die nationale Sicherheit betreffen, wird ebenso angestrebt. Das berichtet das Wall Street Journal.
Blue Origin agiert – anders als SpaceX – eher im Verborgenen
Anders als SpaceX spielen sich die Entwicklungen bei Blue Origin eher im Verborgenen ab. Amazon-Gründer Jeff Bezos hat es geschafft, Öffentlichkeit und großspurige Ankündigungen über die Jahre zu vermeiden. Die Strategie des Unternehmens besteht offenbar darin, zunächst für eine solide Auftrags- und Kundenbasis zu sorgen, um dann auf dieser Basis die Finanzierung des erforderlichen Equipments zu finanzieren. Das ist gegensätzlich zur SpaceX-Strategie, sich nach Bedarf Gelder über Finanzierungsrunden zu verschaffen.
Blue Origin baut seine Raketen und anderen Raumfahrzeuge in der Nähe des Nasa-Standorts Cape Canaveral in Florida, während SpaceX auf sein eigenes Testgelände in Boca Chica, nahe der texanischen Stadt Brownsville unmittelbar an der mexikanischen Staatsgrenze und dem Golf von Mexiko, setzt.
Wie SpaceX will auch Blue Origin Weltall-Tourismus, Landefähren und einen Breitband-Satellitengürtel für den Internetzugang auf der Erde anbieten. Während SpaceX indes greifbare Ergebnisse vorweist, bleibt es bei Blue Origins vorerst bei Prototypen.