
Die Nasa hat ein weiteres Mal auf das Programm „Exoplanet Watch“ hingewiesen. Darüber ruft die US-Weltraumorganisation die Öffentlichkeit auf, ihr unter die Arme zu greifen. Es geht speziell um die Exoplaneten-Suche.
Das Bürgerforschungsprogramm könnte dabei helfen, bewohnbare oder gar bewohnte Planeten zu finden. Wer mitmachen will, braucht Englischkenntnisse und ein Smartphone. Mit einem Teleskop kann man (später) tiefer in die Materie einsteigen – und am Ende vielleicht eine zweite Erde finden.
Ein Grund für das Programm liegt in der Menge der Sichtungen. Zuletzt hat auch das James-Webb-Teleskop seinen ersten Exoplaneten aufgespürt. Die Anzahl der Programme, die Exoplaneten entdecken sollen, steigt kontinuierlich an.
Aktuell suchen vier Projekte vom Weltraum aus und rund 44 bodengestützte Vorhaben nach ihnen. Dabei fallen mehr Daten an, als die Weltraumagenturen und ihre Partner verarbeiten können. In einer interaktiven Planetenkarte hat die Nasa etwa die Sternsysteme von TESS und Kepler aufgeführt.
Daher wirbt die Nasa für das Programm „Exoplanet Watch“. Auf einem eigenen Slack-Kanal chatten die Teilnehmer, diskutieren, stellen Fragen und beheben Probleme. Alle zwei Wochen treffen sich die Teams zusätzlich zu festen Zeiten und dürfen zuweilen Nasa-Astronomen Löcher in den Bauch fragen.
„Wir sind eine lustige, freundliche und hilfsbereite Gruppe“, schreiben die Bürgerwissenschaftler auf der Vorstellungsseite. Anfänger sind ausdrücklich willkommen.
Das Nasa-Programm „Universe of Learning“ begleitet das Projekt und stellt allerlei Informationen und Datenbanken zur Verfügung. Um sich aktiv an der Erforschung fremder Welten zu beteiligen, braucht es jedoch kein intensives Studium wissenschaftlicher Materie.
Die Nasa verspricht: „Sie müssen dafür kein Astrophysiker sein.“ Und: „Wir bringen Ihnen bei, was sie dafür wissen müssen.“ Wer kein Teleskop besitzt, erhält echte Daten von Observatorien – auch vom Hubble- oder vom James-Webb-Teleskop – und kann sie selbst analysieren.
Exoplaneten sind im dunklen Weltraum schwer auszumachen. Die Beobachtungen stammen daher fast ausschließlich aus dem Vorbeiflug an der jeweiligen Sonne. Wenn der Planet zwischen dem Observatorium und seinem Stern steht, spricht man von Transit.
Der Exoplanet verdunkelt dann von uns aus gesehen den Stern, seine Lichtkurve sinkt. Über die Schwankungen in dieser Kurve kann man Transits überprüfen, die das menschliche Auge gar nicht wahrgenommen hätte. Mit der kostenlosen Software Exotic, die alle Teilnehmer erhalten, können die Bürgerwissenschaftler zum Beispiel Aufnahmen von Sternen in Lichtkurven umwandeln, um Transits auf die Spur zu kommen.
Wer ein eigenes Teleskop hat, kann auch selbst Sterne und Planeten beobachten. Die Nasa betont, in Exoplanet Watch erlebe man Wissenschaft vom Anfang bis zum Ende: vom Erfassen der Daten über deren Verarbeitung, Sammlung und Weitergabe bis zu wissenschaftlichen Artikeln, in denen sie aufbereitet werden.
Werden die eigenen Beobachtungen und Lichtkurven in solchen Abhandlungen verwendet, erscheint der eigene Name dort als Mitautor oder Quellenverweis. Für den Weg dorthin hat die Nasa eine spezielle Webseite ins Leben gerufen.
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