Gerade einmal 40 Tage liegen zwischen den beiden Bildern, die die Nasa kürzlich veröffentlicht hat – doch der Unterschied könnte deutlicher nicht sein.
Das Satellitenfoto vom 14. Juni 2023 zeigt einen Teil des grönländischen Frederikshåb-Gletschers, aufgenommen von Landsat 8. Mithilfe von OLI – dem Operational Land Imager – scannt dieser Satellit die Oberfläche der Erde. So sollen Veränderungen sicht- und nachverfolgbar gemacht werden. Alle 16 Tage befindet sich Landsat 8 nahe dem Polarkreis und kann dann Aufnahmen der ganzen Erde machen.
Etwas mehr als einen Monat später, am 24. Juli 2023, hat Landsat 9, der einen ähnlichen Zweck wie Landsat 8 verfolgt, eine weitere Aufnahme vom Frederikshåb-Gletscher gemacht. Die zeigt deutlich, wie viel Eis in der Zwischenzeit geschmolzen ist.
Noch im Juli hatte Gavin Schmidt, Chefklimatologe der Nasa, erklärt, der Monat werde wohl in die Geschichte eingehen als der heißeste Monat seit „Hunderten, wenn nicht Tausenden von Jahren“. Die Bilder von Landsat 8 und 9 scheinen das zu bestätigen.
Im Juni und Juli hatte die Nasa zudem an mehreren Tagen auf bis zu 50 Prozent der Oberfläche des grönländischen Eisschilds – das sind bis zu 800.000 Quadratkilometer – Schmelzaktivitäten festgestellt.
„Schmutziges“ Eis nimmt zu
Die Aufnahmen der beiden Satelliten zeigen zudem, dass auf den Gletschern immer mehr „sauberer“ Schnee zu „schmutzigem“ Eis wird. Dabei setzen sich Partikel wie Staub, aber auch Ruß, auf dem Eis ab. Wenn Schnee und Eis dann schmelzen, bleiben diese Partikel zurück. Diese Verdunkelung trägt wiederum ebenso dazu bei, dass das Rückstrahlvermögen der Oberflächen abnimmt – gerade in Monaten zusätzlicher Sonnenenergie führt das dazu, dass das Eis noch schneller schmilzt.