Ein chirurgischer Roboter, der von der Universität von Nebraska-Lincoln und dem medizintechnischen Unternehmen Virtual Incision entwickelt wurde, wird bald im Zuge einer Nasa-Mission ins All geschickt.
Ziel ist, dass der Roboter von Chirurgen auf der Erde ferngesteuert werden kann, um im Weltall Operationen auszuführen. Das geht aus einer Pressemitteilung von Virtual Incision hervor.
Die Mission soll 2024 mit dem Roboter an Bord ins All starten und auf der Internationalen Raumstation (ISS) zum Einsatz kommen. Um das zu ermöglichen, hat die Universität Nebraska-Lincoln ein Stipendium in Höhe von 100.000 US-Dollar von der Nasa bekommen.
Mira operiert vorerst keine Astronauten
Der ferngesteuerte Roboter nennt sich Mira, was für „miniaturisierter In-vivo-Roboterassistent“ steht. Das spielt auch auf die kompakte Größe an, die vor allem auf einer engen Raumstation von Vorteil ist. Der gesamte Roboter wiegt nur etwas weniger als ein Kilogramm.
Im Testlauf wird Mira aber noch nicht an Astronauten operieren. Dieser dient lediglich dazu, die Fähigkeiten des Roboter-Chirurgen im All auf die Probe zu stellen. Dafür arbeitet er in einem kleinen Experimentierschrank, der kaum größer als eine Mikrowelle ist. Hier soll er Operationen simulieren, indem er das Schneiden von Gewebe übt und kleine Objekte handhabt.
„Die Virtual-Incision-Mira-Plattform wurde entwickelt, um die Leistung eines robotergestützten Mainframe-Chirurgiegeräts in einer miniaturisierten Größe zu liefern, mit dem Ziel, RAS in jedem Operationssaal auf der Welt zugänglich zu machen“, sagt John Murphy, CEO von Virtual Incision dazu.
Weiter sagt er: „Die Zusammenarbeit mit der Nasa an Bord der Raumstation wird testen, wie Mira Operationen selbst an den entferntesten Orten zugänglich machen kann.“
Nasa hat große Pläne
Es sieht so aus, als ob der chirurgische Roboter nur ein Teil eines größeren Plans der Nasa ist. Shane Farritor, Mitbegründer und Chief Technology Officer bei Virtual Incision, äußert sich folgendermaßen: „Die Nasa hat ehrgeizige Pläne für Langzeit-Raumfahrten, und es ist wichtig, die Fähigkeiten der Technologie zu testen, die bei Missionen, die sich über Monate und Jahre erstrecken, von Vorteil sein können.“
Die großen Pläne der Nasa drücken sich aber nicht nur durch den medizinischen Roboter aus. Das All scheint für die Weltraumbehörde auch ein attraktiver Ort für Werbung zu sein. Außerdem sollen pensionierte Nasa-Astronauten den Weltraumtourismus sicherer machen.